Geliebter Teufel
Fehler begangen hätte. Vielleicht wollte er das wiedergutmachen, aber sie schaffte es nicht, ihm das zu glauben.
Und selbst wenn es so wäre, änderte das nichts an den Tatsachen. Sie blieb seine Gefangene und er der Herr über ihr Schicksal.
Als sie so im Bett lag, zu den grobgezimmerten Balken über ihrem Kopf aufschaute, erinnerte sie sich an den wütenden Blick, mit dem er seine Mätresse bedacht hatte, die Frau, die sich als Miranda vorgestellt hatte. Sie war schön, dunkelhäutig und wirkte exotisch. Offenbar war Verführung nicht das, was dem Don vorschwebte. Er hatte bereits eine Frau, die ihm das Bett wärmte.
Merkwürdigerweise störte sie der Gedanke, daß er jetzt vielleicht bei Miranda weilte, sie küßte und leidenschaftlich liebte. Carly wußte zwar wenig über solche Dinge, doch bisher hatte sie eine recht romantische Vorstellung von der Liebe gehabt. Sie hatte gehofft, eines Tages zu heiraten, vielleicht sogar einen Mann wie den Don, ein Mann, der so charmant sein konnte.
Aber nicht annähernd so gefühllos war.
Irgendwann schlief sie ein, aber kaum war das passiert, träumte sie. Ganz in Schwarz gekleidet donnerte der Spanier hoch zu Roß auf sie zu. Er hob sie hoch, warf sie über seinen Sattel und ritt mit ihr in den Wald. Dort zügelte er den Hengst, trug sie, obwohl sie sich heftig wehrte und schrie, zu einem grasbewachsenen Hügel neben einem Fluß und begann, sie zu küssen.
Carly hörte auf, sich ihm zu widersetzen. Sein leidenschaftlicher Kuß nahm ihr jegliche Kraft. Sie schmolz förmlich dahin. Seine Lippen fühlten sich warm an und viel weicher, als sie er wartet hatte. Vollkommen unnachgiebig hielt er sie in den Armen, aber er tat ihr nicht weh.
Sacht ließ er seine Hände über ihren Körper gleiten. Doch seine Berührung war besitzergreifend zugleich. Er wollte etwas von ihr, mehr als die Freiheiten, die er sich schon herausgenommen hatte. Sie spürte es deutlich an dem Kuß, doch sie hatte keine Ahnung, was es war.
Teils wollte sie sich dagegen wehren, sich aus seiner Umarmung befreien. Und andererseits ...
Plötzlich wachte Carly auf. Ihr war heiß am ganzen Körper, sie schwitzte und zitterte, ihre Brustspitzen hatten sich verhärtet und waren sehr empfindsam, dort, wo sie gegen das Laken stießen.
Sie stand auf und ging auf wackeligen Beinen zur Kommode, wo sie sich etwas Wasser in die Porzellanschüssel goß, einen Lappen befeuchtete und sich das erhitzte Gesicht kühlte. Mit einem Seufzer kehrte sie ins Bett zurück, konnte jedoch nicht wieder einschlafen. Als sie schließlich einnickte, war die Dämmerung nicht mehr weit. Draußen vor dem Fenster wurde der Himmel schon ein wenig heller. Bald war es Morgen. Sie überlegte, ob der Don wohl kommen würde.
Oder ob er bei dieser Frau blieb.
Miranda Aguilar strich mit ihren Fingernägeln aufreizend über Don Ramons muskulöse Schenkel. Er regte sich mit dem ersten Licht der Dämmerung und rollte sich auf den Rücken. Sie lächelte über das lange, harte Glied, das sich aus dem dichtgelockten Haar emporreckte, prall und verführerisch aufragte.
Gestern abend hatten sie sich nicht geliebt. Ramon war zu verärgert gewesen. Sie hätte nicht zu dieser Frau gehen sollen. Er hatte sie davor gewarnt, aber daran hatte sie sich nicht gehalten. Sie wollte auch gar nichts davon wissen - Hauptsache, die Frau hielt sich von ihm fern.
Er umfaßte ihr Handgelenk, so daß sie keine Bewegung mehr machen konnte. »Ich werde keinen Ungehorsam dulden«, erklärte er leise, als hätte er ihre Gedanken erraten, und schaute sie durchdringend an. »Behandle die Frau ja nicht respektlos, sonst wirst du etwas erleben, das sage ich dir.«
Sie zog einen Schmollmund, beugte sich vor und drückte einen Kuß auf die Spitze seines Schaftes, so daß er erschauerte. »Es tut mir leid, daß ich dich verärgert habe.«
»Wie ich gestern abend schon gesagt habe, werde ich mehr als verärgert sein, solltest du das wieder machen.«
Ramon besaß ein schreckliches Temperament, aber er hatte ihr noch nie weh getan. Einmal, als sie gerade erst nach Llano Mirada gekommen war, hatte Elena Torres, das Mädchen, das zu der Zeit seine Geliebte gewesen war, jemandem Geld gestohlen. Als Ramon von ihr verlangte, sie solle das Geld zurückgeben, hatte sie ihn beschimpft. Kurzerhand hatte Ramon sie sich über die Schulter geworfen, zum Pferdetrog hinübergetragen und ins Wasser fallen lassen. Die Frau hatte es verdient gehabt, und das Eingetauchtwerden hatte ihr nicht
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