Geliebter Teufel
geschadet. Hauptsächlich war ihr Stolz dabei verletzt worden.
Nein, er war nie grausam mit einer Frau umgegangen. Außer mit der gringa. Das allerdings fand Miranda nicht beruhigend.
»Sei mir nicht böse, Ramon«, bat sie verführerisch.
Sie beugte sich vor, strich mit ihren Fingern leicht über seine Brust und nahm seine Brustspitze zwischen die Lippen, um leicht daran zu saugen. Sie faßte nach ihm, streichelte ihn, und die Muskeln seines Bauches spannten sich. Unter ihrer Hand spürte sie, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Sie stemmte sich hoch, um ihn zu küssen, aber statt dessen packte er sie bei den Schultern, legte sich auf sie und begann, an ihren Brüsten zu saugen. Mit der Hand faßte er ihr zwischen ihre Schenkel. Sie war schon feucht und bereit für ihn. Ramon spreizte ihre Beine und drang tief in sie.
In wenigen Minuten brachte er sie zum Höhepunkt und erreichte gleich danach seinen eigenen. Einen Moment lag er vollkommen still da, starrte zu den Balken über ihnen hinauf und rollte sich auf den Rücken.
»Es ist noch früh«, flüsterte Miranda. »Die Sonne ist gerade erst aufgegangen. Kannst du nicht noch ein bißchen länger bleiben?«
»Heute nicht«, erwiderte er kurz angebunden, nahm sich ein frisches Handtuch von dem Stapel neben der Waschschüssel, schlang es sich um den Hals, zog seine enge schwarze Hose an und lief aus der Hütte zu einem Platz flußaufwärts, wo die Männer badeten.
Miranda seufzte. Mehr und mehr entfernte er sich von ihr. Sie würde ihn verlieren, das spürte sie, und doch konnte sie nichts dagegen tun. Sie dachte an die Frau, die schöne Amerikanerin mit dem feurigen, kupferroten Haar.
Ramon hatte sie schlecht behandelt, aber er war außer sich gewesen vor Trauer. Das machte Miranda Sorgen. Für solches Handeln bedurfte es großer Leidenschaft. Und diese Leidenschaft hatte sich von Haß in etwas anderes verwandelt. Sie wünschte sich nicht, daß es sich erneut verändern würde.
Miranda schlug mit ihrer zierlichen Faust auf die Matratze. Ramon begehrte die hübsche gringa. Miranda hatte es in seinen Augen gesehen, als er die Frau angeschaut hatte.
Sie fragte sich: Wie lange wird es dauern, bis er sie nimmt?
Und was kann ich tun, um das zu verhindern?
7. Kapitel
Ramón überquerte den Lagerplatz und ging zu Sánchez, der mit den Pferden arbeitete. Die meisten der Tiere hatten sie aus wilden Herden eingefangen, an den Sattel gewöhnt und zugeritten. Hauptsächlich machten das Pedro, Ignacio und Ruiz.
»Buenos días, amigo«, rief Ramón seinem Freund zu. Der ältere Mann führte die glänzende braune Stute, auf der er ritt, zu dem Holzzaun. Die meisten Vaqueros ritten einen Hengst. Stuten waren ihrer Ansicht nach für Frauen und Kinder. Zu einem richtigen Mann gehörte ein richtiges Männerpferd. Aber hier in den Bergen nahmen sie, was sie bekamen.
»Du hast dich entschieden, was mit dem Mädchen wird?« erkundigte sich Pedro.
»Ich fürchte nicht, mein Freund, noch nicht. Ich habe ihren Onkel gesehen, als ich im Tal war. Ich bin auf Rancho del Robles gewesen, um ihm mein Beileid zu der Entführung seiner Nichte auszusprechen und meine Hilfe bei der Suche nach ihr anzubieten. Ich habe ihm gesagt, es täte mir leid, daß ich in der Zeit weg gewesen wäre.«
»Und?«
»Er berichtete mir, sie hätten das Hochland durchkämmt, aber keine Spur von seiner Nichte oder El Dragon gefunden. Er hofft, daß ein Lösegeld gefordert wird.«
»Und?«
»Und er hat mein Angebot, ihm bei der Suche zu helfen, abgelehnt. Ich hatte den Eindruck, daß die Hilfe eines Californios das letzte ist, was er im Augenblick haben will.«
»Zum Glück für dich«, versetzte Pedro.
»Si, großes Glück. Noch eine Woche mit Fletcher Austin herumzureiten wäre mir nicht sehr gelegen gekommen.«
»Nicht, wenn du lieber hier bei dem Mädchen sein willst.«
Bei der Bemerkung zuckte Ramon mit den Schultern. »Ich stehe in ihrer Schuld. Ich kann sie nicht gehen lassen, aber es gibt andere Dinge, mit denen ich das wiedergutmachen kann.«
»Wie mit ihr zu schlafen?«
Ramon brauste sofort auf. »Sei kein Narr, Pedro! Ich werde nichts tun, was sie entehrt. Ich habe ihr bereits genug Kummer zugefügt.«
»Ich hoffe, du denkst in Zukunft auch daran.«
Ramon erwiderte nichts darauf. Er begehrte das Mädchen, ja. Aber sie war noch unschuldig, und eine Ehe mit ihr kam für ihn nicht in Frage. Wenn es eines Tages soweit war, würde er sich nur mit einer Frau spanischer Herkunft vermählen,
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