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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wurde sie unruhig, wälzte sich hin und her, träumte von ihrer Mutter und dem häßlichen Tod durch Cholera, den sie in den Kohlengruben bekämpft hatte. Dann wurde sie von etwas Warmem umfangen. Sie fühlte sich beruhigt und geborgen. Die schrecklichen Erinnerungen verschwanden, und endlich konnte sie gut schlafen.
    Am Morgen wachte sie auf und fand sich in den starken, kräftigen Armen des Don wieder.
    Carly schnappte nach Luft. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Rippen. Sie versuchte sich zu bewegen, aber ihr Haar hatte sich aus dem Zopf gelöst und war unter seiner breiten Schulter eingeklemmt. Einer seiner muskulösen Schenkel lag zwischen ihren Beinen, und ihre Hüften berührten intim seine Lenden.
    Lieber Himmel! Ihr Herzschlag beschleunigte sich und dröhnte ihr bis in die Ohren. Sein Atem streifte ihren Nacken und bewegte die Haarsträhnen neben ihren Ohren. Dort, wo sie sich erschreckend an sie drängten, fühlten sich die Muskeln seiner Schenkel hart an. Carly wand sich, wollte sich aus seiner Umarmung befreien, ohne ihn zu wecken, versuchte die aufsteigende Wärme in ihrem Bauch wie auch die Schwäche in ihren Gliedmaßen zu ignorieren.

»Es wäre besser, querida«, raunte er ihr zu, »wenn Sie sich nicht ganz so bewegen würden.«
    Carly versteinerte. Zum ersten Mal fiel ihr auf, daß er erregt war, daß sie an ihrer Hüfte den Beweis seiner Erregung deutlich pochen fühlte. So naiv sie auch sein mochte, was das zu sagen hatte, wußte sie schon.
    »Ich ... ich ... wie kommt es ... warum sind Sie ...?«
    »Pst. Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Sie konnten nicht schlafen, das ist alles. Machen Sie die Augen zu, und schlafen Sie ruhig wieder. Der Morgen kommt früh genug.«
    Carly schluckte schwer, kniff die Augen zu und spürte, wie er ein wenig von ihr wegrückte, sie aber in den Armen hielt. Sie versuchte, sich zu entspannen, und als ihr das nicht gelingen wollte, die Spannung zu verdrängen, die durch ihren Körper rann, aber schlafen konnte sie nicht mehr.
    Jedenfalls nicht, wenn er sie in den Armen hielt und seine sinnlichen Lippen nicht weit von ihren Ohren entfernt waren.
    Der Spanier seufzte und ließ sie los. Dann warf er seine Decke zurück und sprang auf. »Vielleicht haben Sie recht. In ein paar Minuten wird die Sonne am Horizont erscheinen. Es gibt sowieso noch viel zu tun. Ich werde uns schon mal Kaffee kochen.«
    Sie schob ihr zerzaustes Haar aus dem Gesicht. »Danke.« Aber ihr Mund war so ausgetrocknet, die Worte blieben ihr fast im Hals stecken. Sie war nicht sicher, daß er sie mitbekommen hatte.
    Die nächsten beiden Tage arbeiteten sie Tag und Nacht. Zwei von Carlys Patienten starben, aber der Junge, Two Hawks, würde es schaffen. Er war zwölf Jahre alt, wie sie von Lena erfahren hatte, ein gutaussehender Junge mit hohen Wangenknochen und kräftigem, glattem, schwarzem Haar. Er lächelte oft, und der Don schien ihn genauso zu mögen wie sie. Carly würde niemals den Anblick vergessen, wie der hochgewachsene, stolze Spanier neben ihm gekniet und ihm eine Schale Suppe an die trockenen Lippen gehalten hatte.
    Jeden Abend hatte sie neben dem Don geschlafen, nicht so dicht wie zuvor, aber nah genug, daß sie ihre Hand nach ihm hätte ausstrecken und ihn anfassen können. Er war jeden Morgen da gewesen, als sie aufwachte, und hatte sie merkwürdig fürsorglich betrachtet. Gestern schien er ziemlich unruhig und begann sich von ihr zu distanzieren. Gestern abend war er erst sehr spät zu ihr gekommen. Und heute morgen, als sie aufwachte, war der Spanier schon weg.
    Ramon beobachtete das Mädchen, wie sie durch das Lager zu der Heilerin ging. Sie war blaß im Gesicht, und ihre Kleidung war verschmutzt und zerknittert. Ihr Haar war leicht zerzaust und doch beschwerte sie sich nicht. In den vergangenen drei Tagen hatte sie unermüdlich gearbeitet, alles getan, was von ihr verlangt wurde, gleichgültig, wie unangenehm die Aufgaben waren. Sie glich kein bißchen der Frau, für die er sie gehalten hatte. Sie war weder selbstsüchtig noch mitleidlos, dachte nicht an Geld und den Luxus, den man sich damit leisten konnte.
    Innerlich fühlte er sich noch beschämter, weil er sie so schlecht behandelt hatte.
    Er begehrte sie mehr als je zuvor, mehr als er nach Lily je eine andere Frau begehrt hatte. Vielleicht sogar noch mehr als Lily.
    In der ersten Nacht, als er neben ihr geschlafen hatte, hatte er davon geträumt, in sie zu dringen, sich tief in ihr warmes, weiches Innere zu senken, alle

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