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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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an!“
     
    Schockiert sah Leila ihn an.
    Sie hatte gesehen, wie er durch die geschlossene Autotür ausgestiegen war, und sie glaubte ihm jetzt. Das bedeutete allerdings nicht, dass ihr das gefiel – oder dass sie ihm gehorchen würde. Im Gegenteil, seine Worte hatten sie unangenehm aufgerüttelt. Er war immer noch ein Fremder, einer, der ihr gefolgt war, der ohne ihre Erlaubnis ihre Wohnung betreten und sie praktisch entführt hatte. Dass er eine Art Superheld war, änderte nichts daran.
    Er hatte sich als unsterblicher Kämpfer bezeichnet.
    Aiden war ein gefährlicher Mann mit einem gefährlichen Job, obwohl Krieger vermutlich nicht als Job bezeichnet werden konnte. Seine bloße Anwesenheit bedeutete, dass etwas nicht stimmte und sie in Schwierigkeiten steckte. In welcher Art von Schwierigkeiten, wusste sie nicht, aber sie vermutete, dass es jede Menge waren. Selbst wenn er die Wahrheit gesagt hatte und er wirklich eine Art Beschützer war – und davon war sie überhaupt noch nicht überzeugt – was wollte er dann von ihr? Der einzige Schutz, den sie brauchte, war jemand, der sie vor ihm beschützte. Weil er eine Seite in ihr regte, von der sie geglaubt hatte, dass es sie nicht gab. Eine Seite, die nach Spannung, Leidenschaft und selbst nach Gefahr verlangte. Eine Seite, die sie zu Tode erschreckte.
    Aber das war nicht alles: Er hatte sie beobachtet, wie sie sich berührt hatte. Sie wollte nicht einmal anfangen, darüber nachzudenken, was dies bedeutete. Nein, sie musste dies aus ihrem Kopf verbannen und sich auf etwas anderes konzentrieren.
    Verdammt, sie war so durcheinander. Sie musste einen klaren Kopf bekommen und herausfinden, so viel sie konnte, damit sie die Situation, in der sie sich befand, beurteilen und dann versuchen konnte zu entfliehen.
    „Dämonen?“, fragte sie. „Wie im Exorzist?“
    „Nein. Diese Dämonen sind aus Fleisch und Blut. Sie sind in der Nähe. Sie beobachten dich und sie wollen dir etwas antun. Deshalb bin ich geschickt worden.“
    Warum sollte jemand sie verletzen wollen? Sie hatte keine Feinde. Sie behandelte alle Leute höflich, zahlte ihre Rechnungen und ihre Steuern und spendete für wohltätige Zwecke. War es nicht genug, dass sie sich um ihre Eltern sorgen musste? Sie wollte nur mit ihrer Forschung in Ruhe gelassen werden.
    Instinktiv drückte sie ihre Handfläche über den Anhänger, den sie in ihre Hosentasche gesteckt hatte. Er war noch immer da, noch immer sicher. Was auch immer in ihrer Wohnung verbrannt war, konnte ersetzt werden. Die Datei in ihrer Hosentasche nicht.
    „Sieht so aus, als ob du deinen Job auch super ausführst“, sagte sie, unfähig, den Sarkasmus aus ihrer Stimme zu halten. Seit sie ihn getroffen hatte, wäre sie beinahe von einem Auto überfahren worden und ihre Wohnung war in Flammen aufgegangen. Vielleicht war er ja derjenige, der Gefahr mit sich brachte. Vielleicht war die Gefahr sein Begleiter.
    „Sieht aus, als hätte das Kätzchen Krallen“, antwortete er.
    „Ich bin kein Kätzchen. Ich bin eine angesehene Forsch –“
    „Ich weiß alles über Sie, Dr. Cruickshank. Sie müssen mich nicht darüber informieren.“ Seine Stimme klang plötzlich angespannt.
    Also sprach er sie jetzt als Dr. Cruickshank an? Nachdem er ihr beim Masturbieren zugesehen hatte – oh Gott, was für ein erschreckender und zugleich aufregender Gedanke – und sie geküsst hatte, fand er es jetzt notwendig, wieder förmlich zu sein? Na gut. Sie konnte genauso sein. Es war auch besser so. Solange sie ihn auf Distanz hielt, würde sie wieder unversehrt aus dieser Sache herauskommen.
    „Und was für eine Gefahr droht mir, Herr Hüter der Nacht?“
    Sie bemerkte, wie er seinen Blick von ihr abwandte, ein klares Indiz dafür, dass ihm weder die Art und Weise, wie sie fragte, noch die Frage selbst gefiel.
    „Die Art von Gefahr, die den Tod mit sich bringt.“
    Sie zitterte unwillkürlich. „Ich kann die Wahrheit ertragen.“
    „Sind Sie sich da sicher?“, fragte er. „Denn dort draußen gibt es jemanden, der es auf Sie abgesehen hat.“
    Sie zitterte leicht, denn der raubtierähnliche Glanz in seinen Augen zeigt ihr, dass auch er es auf sie abgesehen hatte. Und um ehrlich zu sein, war sie sich nicht sicher, ob sie genug Willenskraft hätte, ihm zu widerstehen, wenn er sich nahm, was er wollte. Ihre Kehle war plötzlich trocken wie Sandpapier. Sie schluckte schnell und atmete tief ein. Ihre Nase füllte sich mit seinem männlichen Duft, einem Duft, der so stark

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