Geliebter Unsichtbarer
Sie vor den Dämonen zu schützen.“
„Wenn Sie glauben, ich würde jemals meine Forschungsarbeit an ein paar Dämonen weitergeben, dann muss ich Sie bitter enttäuschen.“ Sie würde ihre Daten mit ihrem Leben verteidigen. Für ihre Forschung war sie bereit, alles zu tun. Es war ihr Lebenswerk. Es gab nichts in dieser Welt, das ihr jemand bieten könnte, um sich davon zu trennen.
„Jeder hat einen Preis. Selbst Sie.“
Leila schüttelte den Kopf. „Sie kennen mich nicht. Sie wissen nichts über mich.“
„Ich weiß alles, was ich wissen muss.“ Er starrte sie an.
Für einen langen Moment hielt sie seinem Blick stand, und während sie in seine schokoladenfarbenen Augen starrte, kam ein Gedanke wie aus dem Nichts. Was, wenn er selbst ein Dämon war und unter dem Deckmantel, ihr zu helfen, ihr Vertrauen gewinnen wollte, um damit an ihre Forschung zu gelangen? Sie war Zeuge seiner übernatürlichen Fähigkeit geworden, feste Objekte zu durchdringen. Er könnte ein Dämon sein und nicht der unsterbliche Hüter, als der er sich ausgab.
„Wie sehen diese Dämonen aus?“
Aiden zuckte die Achseln. „Äußerlich wie Menschen; nur wenn sie ihre Dämonenkräfte benutzen, erkennt man sie an ihren grünen Augen.“
Sie schluckte. Das war nicht gut. Laut seiner Beschreibung könnte jeder ein Dämon sein, selbst er. Sie musste von ihm weg. Jetzt sofort.
„Ich brauche eine Dusche.“
Aiden beobachtete, wie Leila ihre Arme um ihre Taille schlang, als wolle sie sich in einen Kokon einhüllen und vor der Gefahr abschirmen, vor der er sie gewarnt hatte. Vielleicht begriff sie die Situation jetzt endlich.
„Sie haben heute Abend schon geduscht“, sagte er, ohne nachzudenken.
Ihr empörter Blick bestätigte, dass er sie nicht daran hätte erinnern sollen, dass er sie in ihrer Wohnung beobachtet hatte. Das war ein dummer Zug.
Mit zusammengepresstem Kiefer funkelte sie ihn an. „Ich fühle mich schmutzig.“
Super! Wie hatte er diese Situation so schnell vermasselt? Es hatte nur eine einzige Stunde gebraucht, um seinen Schützling gegen sich zu wenden. Das war selbst für ihn ein Rekord.
Aber jedes Mal, wenn Leila einen Protest geäußert oder ihm eine Frage gestellt hatte, hatte er das Gefühl bekommen, seine Entscheidungen verteidigen zu müssen. Ihre kämpferische Natur brachte ihn auf die Barrikaden, und er war nicht in der Lage, in ihrer Gegenwart sein Temperament zu zügeln. Es hatte damit begonnen, dass sie ihm im Auto befohlen hatte, sie nicht zu berühren. Trotz der Tatsache, dass er ihre Ablehnung verdiente, hatten ihre Worte ihn verletzt. Es sollte ihm nichts ausmachen, und er hätte in der Lage sein sollen, die Worte über sich hinwegziehen zu lassen, aber sie hatten ihn doch schwer getroffen, als ob sie ihn ins Gesicht geschlagen hätte.
„Na gut. Dann duschen Sie eben.“
Als sie an ihm vorbeistreifte, zog der Duft ihrer Haut in seine Nase. Sie fühlte sich schmutzig? Er war in der richtigen Stimmung, ihr zu zeigen, was schmutzig wirklich bedeutete. Er ballte seine Hände zu Fäusten, damit er nicht nach ihr greifen und sie auf die nächste flache Ebene werfen konnte, um ihr zu zeigen, was er schmutzig nannte.
Als sie die Tür zum Bad öffnete, überkam ihn Reue für sein Verhalten. Er war nicht auf sie wütend, sondern auf sich selbst und seine mangelnde Beherrschung, wenn es um sie ging.
„Leila, bitte, ich –“
Sie knallte die Tür zu, ohne ihn ausreden zu lassen. Das darauffolgende Klicken bestätigte, dass sie sich eingeschlossen hatte. Aiden ließ sich auf das Bett fallen, verschränkte seine Finger hinter dem Kopf und starrte zur Decke. Ihm graute vor der Nacht, die vor ihm lag, einer Nacht, die er alleine mit Leila verbringen musste. Als ob ihr nahe zu sein nicht schon schlimm genug wäre. Nein, wenn er sicherstellen wollte, dass sie vollständig verhüllt war, während er selbst ein paar Stunden schlief, müsste er sie die ganze Nacht in seinen Armen halten. Während des Schlafes funktionierte die Kraft eines Hüters der Nacht, einen Menschen mit seinem Verstand zu verhüllen, nicht. Doch er konnte weiterhin jemanden mit seiner Berührung verhüllen.
Er hatte dieses Thema noch nicht einmal mit ihr angeschnitten. Denn er konnte ihre Reaktion darauf schon ahnen. Sie würde mit ihm auf Teufel komm raus streiten und die Notwendigkeit bezweifeln, die Wissenschaft dahinter in Frage stellen, und wissen wollen, wie das alles funktionierte. Zum Teufel, er war nicht in der Stimmung,
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