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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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einen Vortrag über die besonderen Fähigkeiten der Hüter der Nacht zu geben. Tatsächlich sollte er ihr so wenig wie möglich mitteilen. Es war schlimm genug, dass er ihr von den Dämonen hatte erzählen und ihr seine Fähigkeit, durch solide Gegenstände zu dringen, hatte demonstrieren müssen.
    Wenn er noch mehr preisgab, könnte er ihr ja gleich eine Tour durch den Komplex geben und ihr zeigen, wie die Portale funktionierten.
    Verdammt, er war nicht die richtige Person für diesen Job. Alles an diesem Auftrag lief schief. Seine Gefühle hatten sich eingeschaltet, und das war nie eine gute Sache. Sein Gewissen diktierte ihm, dass er den Auftrag jemand anderem übergeben sollte, der mit Leila auf professionelle Art und Weise umgehen würde. Sie wühlte etwas in ihm auf, das lieber vergraben bleiben sollte. Sie wäre mit jemand anderem sicherer. Wegen seiner Begierde für sie war er zu sehr abgelenkt, als dass er ein guter Bodyguard für sie sein konnte. Er würde schließlich und endlich einen Fehler machen. Und was dann? Würde Leila den Preis für sein Versagen zahlen? Das konnte er nicht zulassen. Besser, er trat jetzt von diesem Auftrag zurück und sorgte dafür, dass sie einen Beschützer bekam, der nicht in solche Konflikte geriet. In dem Zustand, in dem er sich gerade befand, konnte er sich selbst nicht trauen.
    Er zog sein Handy heraus. Als der Anruf beantwortet wurde, nahm Aiden einen tiefen Atemzug. „Vater, wir müssen reden.“
    „Aiden“, antwortete sein Vater überrascht. „Ich dachte, du wärst auf einer Mission.“
    „Das bin ich auch. Deshalb müssen wir reden. Ich bin nicht der richtige Mann für diesen Auftrag.“ Nie zuvor war er vor einer Herausforderung zurückgewichen, aber diesmal war es anders.
    „Aiden, du weißt, dass wir Vertrauen in dich haben. Du bist dafür ausgebildet“, antwortete sein Vater mit ruhiger Stimme.
    Der Versuch, seinen Vater davon zu überzeugen, ihn aus dieser Verantwortung zu entlassen, würde nicht einfach sein. Er würde seine Unzulänglichkeiten bekennen müssen. „Ich habe vor ein paar Tagen einen Schützling verloren. Es wäre besser, wenn ich nicht derjenige wäre, der diesen Schützling übernimmt. Dieser Auftrag ist zu wichtig.“
    „Leider passieren manchmal schlimme Dinge. Die Dämonen werden immer stärker. Alle Berichte deuten darauf hin. Selbst die besten unter uns verlieren mehr Schützlinge als üblich. Nicht einmal deine nahezu makellose Bilanz kann dem standhalten. Deshalb brauchst du das jetzt. Du hast sehr lange Zeit nicht mit Scheitern umgehen müssen. Wenn du jetzt nicht dagegen ankämpfst, dann wird die Sache immer größer und du wirst unsicher. Du kannst nicht zulassen, dass diese Sache wie eine infizierte Wunde eitert.“
    Aiden ließ seinen letzten Auftrag nochmals in seinem Kopf abspielen, konnte aber keinen offensichtlichen Fehler entdecken, den er gemacht haben könnte. So sehr er sich selbst die Schuld für sein Versagen gab, gab es nichts, was er anders gemacht hätte, außer dass er Sarah eliminieren würde, bevor sie das unschuldige Kind tötete.
    „Du verstehst das nicht.“ Und wie konnte sein Vater auch wirklich wissen, was in ihm vorging? Er konnte Leila nicht beschützen, so wie er es sollte, denn er begehrte sie so sehr, wie die Wüste sich nach Wasser sehnte.
    „Es tut mir leid um deinen Verlust, Aiden. Ich weiß, wie es ist, einen Schützling zu verlieren. Wir haben das alle durchgemacht. Du wirst darüber hinwegkommen. Wir haben viel Schlimmeres überlebt.“
    Aiden schüttelte den Kopf, um die schlechten Erinnerungen, die die Worte seines Vaters hervorriefen, zu unterdrücken. Er wollte nicht an seinen größten Fehler erinnert werden. „Meine Zeit wäre besser damit verbracht, diesen Schützling jemand anderem zu übergeben, damit ich nach Hamish suchen kann.“
    „Wir kümmern uns um Hamish. Du konzentrierst dich auf deine Arbeit!“ Der Befehl war eindeutig.
    Frustriert setzte sich Aiden im Bett auf. „Bitte überdenke das noch mal.“
    Eine kurze Pause entstand, in der er seinen Vater nur atmen hörte. „Um was geht’s hier wirklich?“
    Mit seiner freien Hand rieb sich Aiden die Augen. „Ich glaube nicht, dass ich sie beschützen kann.“ Nicht, wenn ihn die Lust im Schraubstock hatte. Eine Frau wie Leila verdiente etwas Besseres.
    „Willst du damit sagen, dass du sie nicht beschützen willst ?“, schoss sein Vater zurück.
    „Ja . . . Nein . . . Ich weiß es nicht. Was ich meine ist, was, wenn

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