Geliebter Unsichtbarer
das?“, fragte er, seine Stimme heiser.
Aber bevor sie ein einziges Wort sagen konnte, wurde alles um sie herum dunkel.
28
Aiden beobachtete, wie der Kaffee in die Kanne tropfte und fuhr sich mit einer zittrigen Hand durch sein zerzaustes Haar, während er die Ereignisse der vergangenen Nacht nochmals in seinem Kopf durchlebte. Er hatte noch nie eine befriedigendere sexuelle Beziehung gehabt, wie die, die er mit Leila erlebt hatte. Doch dies war im Moment nicht der Schwerpunkt seiner Gedanken. Vielmehr ging ihm nicht aus dem Kopf, woher Leila das Paarungsritual der Hüter der Nacht kennen konnte. Nur Hüter der Nacht und ihre ausgewählten Gefährtinnen wussten, wie es funktionierte. Wussten, dass wenn sie das Virta, das er in sie eingeflößt hatte, sammelte und es durch ihre Hand zurück zu seinem Herzen sandte, sie für immer mit ihm verbunden wäre. Das Ritual war nie in ihren Geschichtsbüchern niedergeschrieben worden. Um die Hüter der Nacht zu schützen, war es weggelassen worden. Sollten ihre Geschichtsbücher jemals in die falschen Hände fallen, würde zumindest dieses Geheimnis bewahrt bleiben.
Denn es war ein Geheimnis, das einen Hüter der Nacht töten könnte. Es hätte ihn letzte Nacht töten können, wenn er sie nicht in letzter Sekunde davon abgehalten hätte. Denn ein Paarungsritual durchzuführen, wenn sich die beiden Partner nicht wahrlich liebten, war ein Todesurteil für beide.
Vor einem Jahr wäre es fast Hamish passiert. Er war in eine sterbliche Frau verliebt gewesen. Und sie hatte ihm ihre unsterbliche Liebe gestanden. Doch es war alles eine Lüge gewesen. Die Dämonen hatten sie beeinflusst und ihr zu glauben gegeben, dass sie Hamish wirklich liebte, obwohl das nicht der Fall war. Als Hamish kurz vor dem Paarungsritual die Wahrheit erfahren hatte, war er verzweifelt zusammengebrochen. Aiden hatte versucht, seinen Freund damit zu trösten, dass er mit dem Leben davongekommen war, doch Hamish hatte ihm einen leeren Blick geschenkt und bekannt, dass er lieber tot wäre, als ohne die Frau, die er liebte, leben zu müssen.
Seitdem war Hamish den Frauen fern geblieben, und soweit Aiden wusste, hatte er seither keine Frau mehr angerührt. Er hatte die Frau verloren, von der er geglaubt hatte, dass sie seine Gefährtin sein würde, und niemand konnte ihm über den Schmerz hinweghelfen.
Niemand konnte erklären, wie die Dämonen die ganze Täuschung zu Rande gebracht hatten und wie sie überhaupt über das Paarungsritual Bescheid wussten und was einem Hüter der Nacht passieren würde, wenn er sich mit jemandem paarte, der ihn nicht wirklich liebte.
Genauso wenig wie Leila sich dessen bewusst sein konnte. Er hatte ihr gegenüber nie etwas über das Paarungsverhalten der Hüter der Nacht erwähnt. Und warum auch? Sie war sein Schützling, nicht seine Freundin. Freundin? Bei den Göttern, er klang wie ein Mensch.
Die Nacht mit Leila hatte ihn eindeutig aufgewühlt. Was war in ihn gefahren, sie auf diese Art und Weise zu lieben und sein Virta mit ihr zu teilen? Er hatte dies noch nie getan. Es war für seine Gefährtin reserviert und nicht dazu gedacht, an irgendwelche One-Night-Stands verschwendet zu werden.Vielleicht hatte Rasen ihn im Griff. Verdammte Hormone! Sie machten es ihm unmöglich, klar zu denken.
Aiden griff nach der Kaffeekanne und schenkte sich eine Tasse ein. Er setzte sich an den Küchentisch, als Hamish, genau wie er nur in ein Paar Jeans gekleidet, eintrat.
„Morgen“, begrüßte er seinen Freund und deutete zur Kaffeekanne. „Habe gerade Kaffee gemacht.“
„Super. Den brauche ich jetzt.“ Hamish ging zum Küchentresen und schenkte sich eine Tasse ein, bevor er sich zu ihm an den Küchentisch gesellte. „Ich hatte eine anstrengende Nacht.“
Aiden hob fragend eine Augenbraue. „Ich dachte, du wolltest nur etwas essen gehen.“
Sein Freund schüttelte den Kopf und grinste. „Ich wollte nicht hier rumhängen; ihr habt mich ja sowieso nicht gebraucht.“
„Wir hatten Dinge zu bereden“, gab Aiden zu und wich Hamishs Blick aus.
Hamish ließ ihm die Lüge durchgehen und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Dann setzte er einen ernsten Blick auf. „Wie auch immer. Ich war gestern Nacht an der Ostküste, um zu sehen, ob ich noch mehr darüber herausfinden konnte, wer außer den Dämonen noch hinter Leila her ist.“
„Wo bist du gewesen?“
„Ich schlich mich in den Komplex, um zu sehen, was unsere Jungs wissen.“
„Du bist doch
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