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Geliebter Vampir (German Edition)

Geliebter Vampir (German Edition)

Titel: Geliebter Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Tod hatte ihn schwer getroffen.
    Er sagte: » Es gibt keinen anderen Ausweg. «
    Robert nickte nur. Helen brachte Allan Speise und Trank auf e i nem Tablett. Sie stellte es ihm hin und versuchte, mit ihm zu sprechen. Allan saß stumm am offenen Sarg seiner Frau und hielt ihre kalte Hand. Leise verließ Helen die Kapelle. Als man wieder nachschaute, lag Allan betäubt vor dem Sarg.
    Er hatte den Krug leergetrunken und das Roastbeef gegessen. Wahrscheinlich hatte er kaum gemerkt, dass er etwas zu sich nahm. Helens Betäubungsmittel erfüllte seinen Zweck. Blanche wurde be i gesetzt. Allan schlief in der Villa. Helen und die Haushälterin Mammy Alllie sowie deren Töchter überwachten se i nen Schlaf.
    Blanches Beerdigung fand ohne Allan statt. Als er dann erwac h te, war es sein früheres Kindermädchen Mammy Allie, die ihm Rede und Antwort stand.
    » Und wenn Sie mich jetzt erschlagen, Massa Allan, sag’ ich es doch. Sie haben fünf Tage geschlafen. Sie sind an Blanches Sarg zusammengebrochen und nicht wieder zu sich gekommen. Wir haben Sie ruhen lassen. «
    Allan stand im Nachthemd da.
    » Blanche, wo ist Blanche? Hat man sie... ist sie...? «
    » Die Seele ihrer Frau ist im Himmel, Massa Allan. Ihr Körper ruht in der Familiengruft. «
    Mammy Allie schluchzte in ihre Schürze.
    » Sie ham’ gesagt, dass Sie jeden erschießen, der Missis Bla n che begraben will. Jetzt ist es geschehen. Wenn Sie unbedingt jema n den dafür töten müssen, erschießen Sie eben mich. «
    Mit einem irren Schrei rannte Allan aus dem Zimmer. Rasch zog er sich an, warf sich aufs Pferd, das er in aller Eile selber g e sattelt hatte. Er preschte zum Alten Friedhof. Dort öffnete er das mehrstöckige Mausoleum, das die Gruft der Fam i lie Dubois enthielt.
    Und er sah im Dämmerlicht in der Gruft das Gefach, auf dem Blanches Name und ihr Geburts-und Sterbedatum standen. Das i h ren Sarg mit der Leiche enthielt. Allan zitterte am ganzen Kö r per. Er lief zur Gerätehütte des Frie d hofaufsehers und holte sich eine Spit z hacke.
    Ein Totengräber beobachtete ihn, wie er damit zurück in die Gruft lief. Rasch holte er seinen Vorgesetzten sowie zwei Frie d hofsgärtner. Doch es ertönten keine dumpfen Schläge aus der Gruft, vor der Allans Pferd angebunden stand. Helen wurde geholt. Sie fuhr mit einem Einspänner zum Alten Friedhof, stand dann vor dem marmor n en Mausoleum, dessen Spitze ein weißer E n gel krönte und in dem zwanzig Dubois’ ihre letzte Ruhe fanden.
    Aus der Gruft, deren Zugangstür offen stand, hörte sie Allans Stimme: » Ruhe sanft, mein Herz und mein Leben. Wenn meine Zeit vollendet ist, werde ich zu dir gehen. Zu mir kehrst du niemals zurück. Nimmermehr. - Blanche, meine Blanche. Ach, wäre ich doch gestorben an deiner Statt. Warum muss ich das erleben? Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde. - Jede Minute mit dir werde ich als Kostbarkeit und als eine Krönung meines Lebens im Gedäch t nis behalten. Du warst mein Licht, meine So n ne, mein Weib... «
    Helen winkte die Friedhofsangestellten, wegzugehen. Sie war sehr gerührt. Jetzt verzieh sie Allan alles. Er hatte sie gra u sam enttäuscht. Doch er hatte Blanche über alles geliebt und dagegen nicht angekonnt. Es war eine Liebe, weit über alles Maß hinaus, wie es sie nur sehr selten gab.
    Abgöttisch, verzehrend, bis in den Wahnsinn und weit über den Tod hinaus. Jedenfalls von Allans Seite aus. Helen wartete eine Weile, bevor sie die Gruft betrat. Allan schaute sie an.
    » Du hast mir Betäubungsmittel eingeflößt « , sagte er ihr auf den Kopf zu. » Ich spüre den Nachgeschmack. «
    Helen fragte nicht, woher er ihn kannte.
    » Es musste sein « , sagte sie. » Es war im Sinn meiner Schwester. Blanche würde nicht wollen, dass du ihretwegen den Verstand ve r lierst und ihre Beisetzung verhinderst. Das bist du ihr schuldig. Du darfst ihr Andenken und eure Liebe nicht entwe i hen. «
    Allan schaute trüb drein und nickte.
    » Ja, Schwägerin « , sagte er. » Bring mich nach Hause. «
    » Komm, Allan. Wir wollen nach Hause gehen. «
    Allan verließ folgsam die Gruft. Die Spitzhacke lag am Boden. Er war hinter Helens Einspänner hergeritten. Sie benutzte diesen Einspänner auch für Krankenbesuche. Sie brachte Allan zu seiner Villa, aus deren Fenstern schwarze Tücher gehängt worden waren, als Zeichen der Trauer. Helen sprach mit Allan. Er schien ihr g e festigt zu sein.
    Ernst, traurig, aber wieder bei halbwegs klarem Verstand. Al l mählich überwand er

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