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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wußte, daß er insgeheim gedemütigt war, weil seine Nachlässigkeit fast das ganze Fest gesprengt hätte. Wie konnte das nur passieren? Ich wußte, daß er, bevor wir abgefahren waren, irgend etwas im Wollschuppen geholt hatte, aber er hätte nie vergessen, die Türe abzuschließen. Ich machte nicht den Fehler, ihn danach zu fragen, als wir uns trafen, sondern sagte nur fröhlich: »Gut, daß du rechtzeitig gekommen bist. Ist sie jetzt wieder sicher eingesperrt?«
    Das >jetzt< war falsch. Er brummte: »Natürlich ist sie sicher eingesperrt, genauso sicher wie heute morgen, als ich sie verlassen habe. Ich bin weder vorhin noch jetzt ein Risiko eingegangen. Ich habe sie angekettet und die Türe abgeschlossen, für den Fall, daß irgendein Idiot während unserer Abwesenheit kommen sollte. Ich frage mich nur, ob Peter etwas gesehen hat. Wo ist er übrigens?«
    »Ich glaube, er ist nach Hause gegangen. Er ist ganz bald nach dir aufgebrochen. Komisch, denn er sagte, er würde dem Ausschuß beim Aufräumen helfen.«
    Pauls Gesicht bekam einen sehr nachdenklichen Ausdruck. »Ich frage mich, warum er seinen Wagen vor dem Tor geparkt hat. Wahrscheinlich hat Christopher ihn darum gebeten.«
    Larry, die dies hörte, sagte: »Susan, was ist mit ihm los? Warum fragt ihr, wo Peter seinen Wagen geparkt hat?« Dann sagte sie langsam: »Er hat doch Christopher mitgenommen, oder? Und ich kam nach euch an.«
    »Ja, aber was ist los, warum mußt du lachen?«
    Aber Larry wich mir genauso aus wie Paul, und ich war zu beschäftigt, um weiter über die Sache nachzudenken.
    Der Oberst war mit seiner alljährlichen Aufgabe beschäftigt. Er hatte Anne veranlaßt, alle Süßigkeiten aufzukaufen und sie unter die Kinder aufzuteilen, und selbst tätigte er heimlich Einkäufe am Stand des Weißen Elefanten. Evans kämpfte wie gewöhnlich mit dem Ergebnis, und ich sah, wie er mit hochrotem Kopf fünf scheußliche Samtkissen, zwei Porzellanhunde und ein wirklich schreckliches Hirschgeweih zum Auto trug. Bei diesen Gelegenheiten fragte ich mich immer, wie das gutmütige Paar mit diesen gekauften Errungenschaften fertig wurde, und was er damit machte. Ich sah sie immer, wie sie im Auto des Oberst weggefahren wurden, später tauchten sie aber nie wieder auf.
    Als der alte Mann schließlich zu seinem beladenen Wagen ging, sah ich, wie Christopher zu ihm rannte, im nächsten Moment zu uns zurückkehrte und so nebenbei verkündete, daß er diese Nacht beim Oberst schlafen würde. Das war nicht ungewöhnlich — aber zu meinem Erstaunen griff Paul diesmal ein und sagte: »Nicht heute nacht, vielen Dank, Oberst. Ich möchte, daß Christopher mir heute hilft, ein Geheimnis aufzudecken.«
    Der Oberst sah überrascht aus, sagte aber nur: »Na ja, mein Junge, dann ein anderes Mal. Wie wäre es mit dem Wochenende, dann könnte Christina auch kommen? Und du kannst mir alles über das Geheimnis erzählen.«
    Sehr verdrießlich stieg Christopher mit gerötetem Gesicht in unser Auto, und als wir nach Hause kamen, benahm er sich ungewöhnlich hilfsbereit, trug leere Kartons und leere Gefäße ins Haus und brachte die Bretter weg, die als Gerüst für einige Stände gedient hatten. Die ganze Zeit war er bemüht, seinem Vater aus dem Weg zu gehen. Sobald Paul den Wagen weggefahren hatte, ging er ins Haus und rief Peter an. Ich hörte ihn sagen: »Warum bist du einfach weggelaufen? Hast du das sinkende Schiff verlassen wollen?« und ich vermutete, daß Peter sich entschuldigte und Erklärungen abgab.
    Dann sagte Paul: »Ich verstehe nur nicht, wie die Hündin ’rausgekommen ist. Ich habe sie angekettet und hinter verschlossener Türe zurückgelassen. Hast du einen Fremden gesehen, als du Christopher abholtest?«
    Das verneinte er offensichtlich, worauf Paul sagte: »Sieh mal, Peter, ich will ja nicht, daß du irgendwelche Märchen erzählst, aber kannst du dir vorstellen, wie Nell zur Schule gekommen ist?«
    Einen Augenblick später hängte er ein und kam mit finsterer Miene zurück.
    »Was hat Peter gesagt?«
    »Er fand es einfach gut, daß ich nicht wollte, daß er irgendwelche Märchen erzählt... Wo ist der Junge?«
    Christopher gelang es eine Zeit, seinem Vater auszuweichen, aber schließlich trafen sie sich an der Badezimmertüre, und Paul sagte: »So, Christopher, jetzt will ich die Wahrheit wissen. Hast Du Nell ’rausgelassen und in Peters Auto zur Schule gebracht?«
    Ich drehte mich um und ergriff die Flucht. Paul konnte sehr streng sein, aber er lenkte

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