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Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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rothaarige Frau hinter ihm. Sie trug einen grünen, einteiligen Badeanzug.
    »Sag einmal«, fragte sie ihn, »wie kommst du denn dazu, hinter dieser Person herzulaufen?«
    »Sei still, Anja«, antwortete Mario auf Deutsch. »Komm, lass uns runtergehen in unsere Kabine. Ich muss etwas mit dir besprechen. Ich glaube, ich habe da einen ziemlich fetten Fisch an der Angel.«
    »Na, das wird aber auch Zeit«, sagte das Mädchen. »Weißt du, dass wir beinahe völlig pleite sind?«
    »Sei doch still!«, zischte Calzoni. Dann gingen sie nach unten, denn ihre Kabinen lagen ein Deck tiefer.
    »Also, worum geht es?« sagte Anja Jakobs, als sie in der Kabine waren. »Wer ist dieses Mädchen?«
    »Sie heißt Lilly und ist steinreich. Ihre Eltern haben 'ne Modehauskette in Deutschland.«
    »Ich bin Deutsche. Ich müsste das wissen«, sagte Anja daraufhin.
    »Du weißt auch nicht alles«, entgegnete er. »Du müsstest mich kennen. Ich rieche Geld, Anja.«
    »Na klar«, erwiderte sie ein wenig zynisch. »Sonst wären wir ja wohl nicht pleite.«
    »Du bist eifersüchtig!«, warf er ihr daraufhin vor. »Außer einer guten Zusammenarbeit war zwischen uns nichts vereinbart!«
    »Okay, okay, ich lasse dir freie Hand! Und ich möchte auch nicht mit dir streiten. Die Tage, in denen wir uns in Rom kennenlernten, sind wesentlich besser gewesen. Aber das ist ja wohl vorbei.«
    »Du sagst es richtig, Anja«, bemerkte er. »Übrigens hat dieses Mädchen einen Bruder. Ein ganz schicker Junge. Du solltest dich vielleicht ein bisschen um ihn kümmern. Aber du müsstest dich beeilen; die dicke Gardibaldi hängt schon an dem Jungen.«
    »Also, hör mal!«, sagte Anja mit einem Grinsen. »Wenn der Junge Geld hat, dann wird er sich wohl kaum für diese alte, fette Kuh interessieren.«
    »Millionäre sind alle irgendwie spleenig. Übrigens habe ich diese Lilly heute Abend auf den Kostümball eingeladen.«
    »Du hast...«
    »Ja, das musste ich tun. Ich brauche unbedingt etwas Geld. Das Mädchen sagte mir, dass es seine Handtasche verloren hat und ein Telex zum Zahlmeister unterwegs ist. Dann schwimmt die in Geld, und ich kann dafür sorgen, dass sie etwas lockermacht. Es ist keine Fehlinvestition. Wieviel hast du denn noch?«
    »Du Blödmann!«, sagte Anja, die sinnigerweise ihr Geld in Rom auf der Straße der Liebe verdient hatte, bevor sie Mario Calzoni, den charmanten Schwindler, kennengelernt hatte. »Meinst du, ich gebe mein letztes Geld dafür aus, dass du fremde Weiber aushältst?«
    »Diplomatie war wohl noch nie deine starke Seite. Also, mach schon! Rück das Geld raus! Du wirst sehen, in ein paar Tagen schwimmen wir selbst in Scheinen.«
    »Na, hoffentlich hast du recht«, sagte sie. »Eigentlich sollte die Sache ja anders laufen«, fuhr sie fort. »Du hast dich doch eigentlich mehr um den Schmuck einiger Damen kümmern wollen.«
    »Natürlich«, erwiderte er daraufhin fast ein wenig aufgebracht. »Aber ich kann damit nicht anfangen, bevor ich die Leute nicht genau inspiziert habe. Der Kostümball heute Abend wird mir eine gute Gelegenheit bieten.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Anja daraufhin trocken. »Er wird dir eine Gelegenheit bieten, mit diesem blonden Ding zu flirten. Aber mach doch, was du willst! Ich hoffe nur, dass sich meine Investition wenigstens diesmal lohnt. Schon oft habe ich mir gewünscht, in Rom geblieben zu sein. Dort wäre es mir bestimmt besser gegangen.«
    »Vielleicht«, antwortete Mario mit einem Augenzwinkern. »Aber wirklich nur vielleicht!«
     
    ★
     
    »Sie müssen mich heute Abend unbedingt zum Kostümfest begleiten«, säuselte Eleonore Gardibaldi. Beinahe drei Stunden saß sie nun mit Ronny in der Bar und zeigte sich außergewöhnlich spendierfreudig.
    Obgleich sie keine Schönheit war, hatte Ronny das »Jagdfieber« gepackt, wie er es selbst zu bezeichnen pflegte. Diese Frau war Wachs in seinen Händen, und über kurz oder lang würde er wohl mit ihr machen können, was er wollte. So zog er alle Register seines Könnens. Er merkte, wie Eleonore mehr und mehr seinem Charme verfiel.
    »Aber herzlich gern, liebste Eleonore«, sagte er zu ihr. Dann hob er ihre beringte Hand an seine Lippen. Sie ließ sich mit einem schmachtenden Seufzer in das Polster zurückfallen.
    »Wissen Sie«, hauchte sie, »dass Sie mich zum glücklichsten Menschen auf diesem Schiff machen?«
    »Ich freue mich, wenn Sie glücklich sind«, sagte Ronny. »Sie sollen immer nur glücklich sein, Eleonore. Ich werde dafür sorgen.«

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