Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
Vom Netzwerk:
Lügengebäude zusammenbrechen könnte.
    Unterdessen war Mario an die Reling getreten. Anja tauchte neben ihm auf.
    Er drehte den Kopf zur Seite.
    »Musste das sein?«, zischte er sie an.
    »Ich habe etwas gefunden, was dich wahrscheinlich sehr interessieren wird«, sagte Anja.
    »Ach, was könnte mich interessieren? Du, dieses Mädchen ist außergewöhnlich nett und sympathisch.«
    »Das kann ich mir denken! Aber mach nur weiter so! Du wirst dein blaues Wunder noch erleben, mein Freund!« Damit drehte sie sich um und ging.
    Gerade in diesem Augenblick öffnete Lilly ihre Kabinentür und trat heraus.
    »Haben Sie mit jemandem gesprochen?«, fragte sie. »Ich glaubte, Stimmen gehört zu haben.«
    »Ja, es kam jemand vorbei«, antwortete Mario beiläufig. Lilly fiel auf, dass seine Stimme anders klang als vorhin. »Wir haben kurz miteinander gesprochen«, sagte er. »Sind Sie soweit?«
    Sie nickte stumm. Dann ging sie neben ihm her.
    Im Ballsaal angekommen, sah sie die geheimnisvolle Frau wieder. Sie lehnte mit dem Rücken an einer Säule und rauchte aus einer goldfarbenen Zigarettenspitze. Unablässig beobachteten ihre grünen, glitzernden Augen Lilly.
    Dann war Damenwahl. Lilly sah, wie Eleonore als Maharani mit Ronny über die Tanzfläche walzte. Ronny schien sich mit der dicken Italienerin ganz gut arrangiert zu haben.
    »Darf ich bitten?«
    Lillys Kopf fuhr in die Höhe.
    Diese sonderbare Frau stand vor ihnen und hatte Mario zum Tanz aufgefordert.
    »Ich - ich weiß nicht ...«
    »Es ist Damenwahl«, sagte die Frau und streckte Mario ihre Hand entgegen. Dabei lag etwas sonderbar Zwingendes in ihrem Blick.
    Mario erhob sich und folgte ihr auf die Tanzfläche. Lilly wurde von einem Gefühl schwindelnder Eifersucht erfasst. Aus purer Verlegenheit und Neugierde stand sie auf, ging an einen der Nachbartische und forderte einen älteren Herrn zum Tanz auf.
    Er war Engländer, und Lilly konnte nicht verstehen, was er sagte, denn sie sprach nur leidlich Englisch. Sie sagte immer nur: »Yes, yes, Sir« und richtete dabei ihren Blick unentwegt auf Mario. Sie versuchte, in die Nähe dieses merkwürdigen Paares zu gelangen.
    »Wenn das noch einmal passiert, dann ist etwas fällig!«, hörte sie Mario sagen. Und sie hatte das Empfinden, als hätte man ihr einen Kübel Eiswasser über den Rücken gegossen. Mehr und mehr musste sie annehmen, dass zwischen diesen beiden eine Verbindung bestand. Aber welche? Sie hatte Mario niemals in Begleitung dieser sonderbaren rothaarigen Frau gesehen.
    Dann tanzten die beiden aus Lillys Nähe fort, und andere Paare schoben sich dazwischen.
    Als Mario später an den Tisch zurückkehrte, saß Lilly bereits wieder.
    »Sie kennen sie doch!«, stieß Lilly hervor.
    »Aber nein, Lilly«, flüsterte er und setzte sich neben sie. Er nahm ihre Hand. Tief tauchte sein Blick in ihre Augen. »Eifersüchtig, nicht wahr?«
    »Dazu habe ich überhaupt keinen Grund«, sagte sie schmollend.
    Da nahm er ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie auf den Mund, dass ihr Hören und Sehen verging.
    »Jetzt vielleicht?«, fragte er daraufhin.
    »Mario ...«, stammelte sie. »Mario, das darf doch nicht wahr sein.«
    »Ist es aber«, sagte er knapp und küsste sie mit noch größerer Leidenschaft. Da floss sie hinweg, obwohl sie doch über eine ganze Menge Lebenserfahrung verfügte. Jetzt war der Punkt erreicht, da sie ihm bedingungslos vertraute. Sie stellte keine Fragen mehr, und glücklicherweise verschwand die Rothaarige auch endgültig von der Bildfläche.
    In dieser Nacht schlief Lilly in Marios Kabine. Es war die zauberhafteste
    Liebesnacht ihres ganzen Lebens. Niemals hätte sie geglaubt, so etwas erleben zu dürfen.
    Als sie frühmorgens in seinen Armen erwachte, schlief er noch. Wie ein großer Junge lag er da, und sie betrachtete ihn. Wohin würde das Schicksal sie noch treiben, fragte sie sich, denn die Möglichkeit, dass sich ihre Liebe zu Mario erfüllen würde, glich einer Träne im Ozean.
    »Nanu, mein lieber Junge, Sie machen ein Gesicht, als hätten Ihnen, wie man bei Ihnen in Deutschland sagt, die Hühner die Butter gestohlen.«
    »Das Brot«, ächzte Ronny. »Man sagt, die Hühner haben einem das Brot gestohlen.« Er hatte gestern reichlich getrunken und heute einen dicken Kopf. Er wusste überhaupt nicht mehr, was passiert war. Dunkel hatte er noch in Erinnerung, dass Eleonore ihn in ihre Luxuskabine geschleppt hatte. Was dort geschehen war, wusste er nicht mehr. Irgendwann am frühen

Weitere Kostenlose Bücher