Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Geliehene Träume ROTE LATERNE - Band 5 (Rote Laterne Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
Vom Netzwerk:
beobachtet uns schon den ganzen Abend. Es sieht beinahe aus, als wollte sie etwas von mir, Mario. Kennen Sie sie vielleicht?«
    »Nein, ich sagte doch, dass ich sie nicht kenne. Ich weiß nicht, wer sie ist.«
    »Merkwürdig«, flüsterte Lilly. »Sie lässt mich nicht aus den Augen.«
    »Kommen Sie«, sagte er. »Wir verkriechen uns ein wenig an Deck. Ein bisschen frische luft wird uns sehr guttun. Sehen Sie, Ihre Rothaarige ist gegangen. Es war also doch nur Einbildung.«
    »Vielleicht«, sagte Lilly seufzend. »Also, gehen wir. Ich habe tatsächlich Sehnsucht nach frischer Luft.«
    Sie verließen den Saal, gingen die Treppe hinauf und schlenderten dann an der Reling entlang. Die See war ruhig, und die Luft mit dem eigenartigen und doch unverwechselbaren Duft des Meeres gewürzt. Weiß und rund stand der Mond am wolkenlosen Himmel. Ein Sternenmeer flackerte und flimmerte.
    Lilly bog den Kopf zurück und seufzte sehnsüchtig.
    »Sind Sie glücklich, Lilly?«, hörte sie Mario leise fragen. Sie fühlte seine weichen, zärtlichen Hände an ihrer nackten Taille. Ein wohliges Gefühl durchströmte sie. Sie drückte sich ein wenig stärker an ihn.
    »O ja«, versicherte sie leise. »Ich glaube, ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Ich war niemals glücklicher.«
    »Sie zittern ja, liebe kleine Lilly.«
    »Mir ist ein wenig kühl geworden«, bekannte sie. »Warten Sie hier auf mich? Ich geh' nur rasch in meine Kabine und hole mir eine Strickjacke. Man kann sie brauchen. Es ist frisch geworden auf See.«
    »Bleiben Sie nicht so lange, Lilly«, raunte er. Dann ging sie. Vor ihrer Kabine stellte sie fest, dass darin Licht brannte.
    »Dieser Blödmann«, murmelte sie und meinte Ronny. »Hat er doch tatsächlich vergessen, das Licht auszuschalten.«
    Sie drückte die Klinke.
    »Abgeschlossen hat er auch nicht!«
    Dann öffnete sie die Tür und prallte mit einem erschrockenen Aufschrei zurück.
    Drüben am geöffneten Schrank stand die rothaarige Frau, von der Lilly sich den ganzen Abend über bereits beobachtet fühlte.
    »Was tun Sie hier?«, wollte Lilly nach dem ersten Schrecken wissen.
    »Verzeihen Sie, Fräulein«, sagte die Dame sehr kühl. »Ich habe mich lediglich in der Kabinentür geirrt.«
    »Ach, und deshalb schnüffeln Sie in meinem Schrank herum? Na warte, du Schlampe! Dir werde ich es geben!«
    Lilly hatte völlig vergessen, dass sie eine feine Dame spielen wollte. Sie schoß auf die Rothaarige zu und versetzte ihr eine Ohrfeige.
    »Du Miststück!«, rief die überraschenderweise. »Du fiese Schlampe, dir reiße ich den Hintern auf!«
    Und plötzlich lagen sie einander in den Haaren. Die rothaarige Anja Jakobs riss Lilly das Tuch vom Kopf, warf sie aufs Bett und prügelte auf sie ein.
    Lilly schrie wie am Spieß. Da wurde die Kabinentür aufgerissen.
    »Was ist denn hier los?«, rief Mario.
    Mit wenigen Sätzen war er bei der Rothaarigen und Lilly und trennte die beiden Kampfhähne.
    »Sie ist in meine Kabine eingebrochen!«, keuchte Lilly. »Ich habe Ihnen ja gleich gesagt, dass die was von mir will! Ich werde den Kapitän benachrichtigen! Das lasse ich mir nicht bieten!«
    »Nun regen Sie sich doch nicht auf, Lilly, ich bitte Sie! Es wird doch alles nicht so heiß gegessen, wie man es kocht.«
    »Das sagen Sie!«, fauchte Lilly erbost.
    »Ich habe mich nur in der Kabinentür geirrt, und da geht sie wie eine Furie auf mich los. Ich werde mich beschweren!« keuchte Anja Jakobs. Dann rauschte sie hinaus.
    Lilly saß wie ein Häufchen Elend auf dem Bett.
    »Sie verfolgt mich!«, stieß sie hervor. »Ich weiß, dass sie mich verfolgt! Sie hat versucht, meinen Schrank zu durchschnüffeln.«
    »Ich werde mit dieser Frau reden«, versprach Mario. »Es wird sich alles aufklären. Jetzt kommen Sie, wir werden uns doch diesen schönen Abend nicht vermiesen lassen.«
    »Eigentlich hatte ich nicht vor, mir den Abend verderben zu lassen«, flüsterte Lilly. »Aber so ein Erlebnis geht einem doch gewaltig an die Nieren.«
    »Das verstehe ich«, sagte er. »Kommen Sie, gehen wir in den Ballsaal zurück.«
    »Ich muss mich nur noch etwas zurechtmachen«, flüsterte Lilly. »Bitte, warten Sie draußen.«
    Er ging. Lilly trat vor den Spiegel und betrachtete ihr Gesicht. Was hatte das alles zu bedeuten? Sie war überzeugt, dass diese Frau nicht zufällig in ihre Kabine gekommen war. Steckte sie mit Mario unter einer Decke? Woll-. te man sie, Lilly, ausspionieren? Plötzlich überfiel heillose Angst sie, dass ihr

Weitere Kostenlose Bücher