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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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beschwören, daß Samson die beiden Männer fahrlässig erschossen hätte.«
    »Aber das ist doch niederträchtig«, sagte der D.G. »Dieses Urteil ist in Samsons Personalakte gekommen.«
    »Wem sagen Sie das, Henry? Ich habe damals dagegen protestiert. Und als ich bei ›Boy‹ Piper keine Unterstützung fand, habe ich eine Menge Wirbel gemacht. Manchmal denke ich, daß ich mir damals meinen Ruf versaut habe. Von da an galt ich als Querulant.«
    »Aber das ist ganz bestimmt nicht wahr«, protestierte der D.G. ohne allzuviel Nachdruck.
    »Ich mache den Amerikanern keinen Vorwurf, daß sie es uns anhängen wollten, aber ich war stinkwütend, daß sie damit durchgekommen sind«, sagte Silas in mildem Ton. »Den Leuten, die die Meineide geschworen haben, kann man nicht viel vorwerfen. Das waren amerikanische Soldaten, Wehrdienstpflichtige, die schon seit Jahren ihre Familien nicht mehr gesehen hatten. Ein Prozeß hätte sie noch ein weiteres Jahr in Europa festhalten können.«
    »War Busby daran beteiligt?«
    »Busby hatte in jener Nacht Dienst im Nürnberger Büro der CIC. Er kriegte eine Menge Ärger, weil er der vorgesetzte Offizier des Täters war. Ihm konnte es recht sein, wenn die Verantwortung für den Unfall ein anderer ausländischer Offizier trug.«
    »Jetzt verstehe ich, weshalb Samson Busby nicht ausstehen konnte.«
    »Deshalb hat dann in Berlin ja Busby auch für den Langen gearbeitet. Brian Samson hätte ihn nicht genommen.«
    »Und die Frau?«
    »Sie nahm das Gold, änderte ihren Namen und entzog sich der Geschichte. Sie war schon spurlos verschwunden, als

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    Samson in der Berghütte ankam, und ich habe sie nie ausfindig gemacht. Sie überließ Esser dem Henker, nahm ihre Tochter und tauchte unter. Vielleicht erwartete Esser das von ihr. Sie war eine sehr resolute und tüchtige junge Frau. Sie arbeitete in einem Nachtclub in Garmisch, wo sie keine große Mühe gehabt haben wird, die Leute kennenzulernen, von denen sie eine Aufenthaltsgenehmigung für die Französische Zone kaufen konnte, was sie auch tat. Damit entzog sie sich der britischen und der US-Gerichtsbarkeit. Schließlich besorgte sie sich einen französischen Paß, nahm ihr Gold und ihr Baby …«
    »Und wenn sie nicht gestorben ist, schwimmt sie noch heute in Geld«, ergänzte der D.G. sarkastisch.
    »Verbrechen zahlt sich manchmal aus«, sagte Silas. »Wir geben das vielleicht nur ungern zu, aber es ist wahr.« Er trank einen Schluck Tee.
    »Wieviel Gold war es denn?« fragte der D.G. und nahm sich ein zweites Stück Kuchen.
    »Die große Metallkiste habe ich gesehen. Sie war vergraben gewesen, die Erde klebte noch an ihr. Sie war das Hauptbeweisstück. Ungefähr so groß.« Silas streckte seine Hände aus und deutete das Format eines kleineren Schrankkoffers an.
    »Haben Sie eine Ahnung, was das wiegen würde?« sagte der D.G.
    »Worauf wollen Sie hinaus, Sir Henry?«
    »Niemand könnte eine solche Ladung Gold tragen. Sie würde eine Tonne wiegen.«
    »Wenn sie das Gold nicht tragen konnte, was hätte sie damit gemacht? Weshalb sollte sie es denn ausgegraben haben, wenn nicht, um es mitzunehmen?«
    Der D.G. lächelte wissend. »Ich persönlich hätte es vielleicht ausgegraben, weil zu viele Leute wußten, wo es lag.«
    »Esser und ihr Mann und so weiter?«
    »Und vielleicht noch viele andere«, sagte der D.G.

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    »Und es wieder eingegraben«, sagte Silas, den Gedanken des D.G. folgend. »Hmm.«
    »Dann wüßten nur noch drei Leute, wo es liegt.«
    »Und zwei davon sind ein paar Minuten später tot.«
    »So daß nur Inge Winter noch weiß, wo es ist.«
    »Wollen Sie andeuten, daß sie diesen amerikanischen Sergeanten dazu gebracht hat, ihren Mann und ihren Schwager zu erschießen?«
    »Ich habe keinen von diesen Leuten je gesehen«, sagte der D.G. »Ich urteile nur nach der Geschichte, die Sie mir erzählt haben.« Silas Gaunt sagte nichts. Er versuchte, sich des Beweismaterials zu erinnern, das er untersucht, und der Soldaten, mit denen er gesprochen hatte. Der Sergeant war ein junger Angeber, der Schmuck trug und einen kostbaren alten Mercedes fuhr, den er in die Staaten mitnahm. War er wirklich betrunken gewesen in jener Nacht, oder war die Trunkenheit vorgetäuscht, um den »Unfall« überzeugender zu machen? Und natürlich gab es da auch noch die unauffindbare Freundin des Sergeanten, ehemals Sängerin bei einer Tanzkapelle. Silas konnte sie nie ausfindig machen. Waren diese Freundin und Inge Winter ein und dieselbe

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