Gelinkt
wünschte, ich wäre in der Lage, mir leisten zu können, da mitzulachen.«
»Entschuldigen Sie, Sir«, sagte Bret. »Handelt sich’s um einen hohen Dienstgrad?«
»Ziemlich«, sagte der D.G. vorsichtig. »Sein Name ist Blum. Dritter Sekretär soll er sein im Büro des Militärattachés.
Man kann fast sicher sein, daß er beim KGB ist. Der Kontakt wurde übrigens unter absolut sicheren Umständen geschlossen«, fügte er hinzu.
»Sie wird’s ihnen sagen müssen«, sagte Bret, ohne zu zögern. »Absolut sicher oder nicht, sie wird ihn ans Messer liefern müssen.«
»Hmm.« Bret Rensselaer war durch und durch kaltblütig, dachte der D.G. Das macht einem den Mann nicht gerade sympathisch, empfahl ihn aber um so mehr für den Job.
»Jedenfalls wenn Sie nicht all diese Jahre guter Arbeit zum Teufel gehen lassen wollen.«
»Sie kennen noch nicht alle Umstände, Bret.«
»Ich brauche die näheren Umstände gar nicht zu kennen«, sagte Bret. »Wenn Sie diesen Russki nicht verpfeifen, untergraben Sie die Glaubwürdigkeit Ihres Agenten.«
»Diese besondere Mrs. X…«
»Vergessen Sie, was der Psychologe dazu sagt«, sagte Bret.
»Sie wird wissen, daß Sie das Risiko abgewogen haben, daß Sie sie selbst in die eine Waagschale gelegt haben und den russischen Überläufer in die andere.«
»Ich sehe das nicht so.«
»Vergessen Sie, wie Sie es sehen. Vergessen Sie sogar, wie es wirklich ist. Wir sitzen hier und reden über eine Agentin, die Sie ›einzigartig‹ nennen. Stimmt’s?«
»Deren Stellung und Einflußmöglichkeiten sehr wohl einzigartig werden könnten.«
»Werden könnten. Sehr schön. Also, was ich Ihnen sage, ist,
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daß wenn Sie sie kompromittieren, und sei es auch nur im allergeringsten Maße, wegen eines Techtelmechtels mit einem russischen Agenten, wird Mrs. X. niemals eine
hundertprozentig überzeugende Leistung bringen.«
»Es könnte auch andersherum laufen. Vielleicht würde sie’s mir übelnehmen, wenn wir diesen Blum opferten«, sagte der D.G. leise. »Sie hat deswegen schon Besorgnis geäußert.
Vergessen Sie nicht, wir haben’s mit einer Frau zu tun.«
»Ich habe es nicht vergessen. Sie muß sofort Kontakt zu ihnen aufnehmen und melden, daß Blum sich an sie gewandt hat. Wenn Sie jetzt zögern, ihr diese Anweisung zu geben, wird sie Ihnen Ihre Tatenlosigkeit später immer nachtragen. Eine Frau mag ihre Besorgnis äußern, aber sie möchte nicht zugunsten eines Konkurrenten vernachlässigt werden. Ich vergesse keineswegs, daß wir’s mit einer Frau zu tun haben, Sir Henry.«
»Dieser Blum würde uns vielleicht was sehr Gutes liefern«, sagte der D.G.
»Und wenn er einen direkten Draht zum Politbüro hätte, vergessen Sie ihn. Sie müssen sich für ihn oder für ihre Mrs. X.
entscheiden. Beide können Sie nicht haben.« Die beiden Männer sahen sich an. Bret sagte: »Ich nehme an, Mrs. X. ist von ihrem Mann getrennt?«
Der D.G. beantwortete diese Frage nicht. Er lehnte sich zurück und schniefte. Nach kurzem Nachdenken sagte er: »Sie haben wahrscheinlich recht, Bret.«
»In diesem Punkt bestimmt, Sir. Und dabei spielt’s keine Rolle, daß ich Mrs. X. nicht kenne. Ich kenne Frauen gut genug, um das zu wissen.«
»Aber Sie kennen sie doch.«
»Ach ja?«
»Allerdings kennen Sie Mrs. X. Sie kennen sie sogar sehr gut.« Die beiden Männer sahen sich an. Beide wußten, daß der alte Mann den Namen nur offenbaren würde, wenn sich Bret
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bereit erklärte, die Führung der Agentin zu übernehmen.
»Wenn Sie meinen, daß ich die richtige Person für die Aufgabe bin«, sagte Bret und gab sich dem Unvermeidlichen hin. Sie hatten beide von Anfang an gewußt, daß er würde einwilligen müssen. Schließlich war der fragliche Job nicht von der Sorte, die man am Schwarzen Brett ausschrieb.
»Hervorragend«, sagte der D.G. in dem festen Baßton, der das Äußerste war, was ihm zur Verfügung stand, um seine Begeisterung auszudrücken. Er blickte auf die Uhr. »Mein Gott, es war so ein netter Abend, daß die Zeit nur so verflogen ist.«
Bret wartete noch immer auf den Namen, doch er erhob sich auf dieses Stichwort hin und sagte: »Ja, ich muß mich allmählich auf den Weg machen.«
»Ich glaube, Ihr Fahrer sitzt in der Küche, Bret.«
»Beim Essen? Das ist aber sehr anständig von Ihnen, Sir Henry.«
»Hier herum kriegt man meilenweit nirgends was zu essen.«
Sir Henry zog an einer seidenen Schnur, und eine Glocke läutete in einem entlegenen Teil des Hauses. »Wir
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