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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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Bernard Samson klug nennen. Wir haben Glück gehabt, daß Sie gerade ihn geheiratet haben, mein liebes Mädchen. Ein wirklich kluger Mann hätte herausgekriegt, was Sie treiben.«
    »Ein mißtrauischer Mann, ja. Bernard vertraut mir aber. Er liebt mich.«
    Martin grunzte. Die Antwort gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Ich treffe ihn ab und zu. Wußten Sie das?« sagte er.
    »Bernard? Sie treffen sich mit Bernard?«
    »Es ist notwendig. Um Ihretwillen, Fiona. Überwachung.
    Wir nehmen ab und zu Kontakt auf. Nicht nur ich, auch

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    andere.« Der eingebildete alte Bastard. Sie hatte nicht damit gerechnet, aber natürlich, der KGB würde Erkundigungen über sie einholen, und Bernard wäre einer von vielen, die sie beobachteten. Gott sei Dank, daß sie ihm niemals irgendwas anvertraut hatte. Nicht weil sie geglaubt hätte, er könnte kein Geheimnis für sich behalten. Der Kopf mußte ihm brummen von der Masse der Geheimnisse, die da kein Schlupfloch fanden. Aber das hier betraf ihn zu persönlich. Sie mußte selbst damit fertig werden, ohne Bernards Hilfe.
    »Ich nehme an, Sie wissen, daß man mir für Notfälle diese direkte Verbindung mit einem Führungsoffizier gegeben hat«, sagte sie in so sanftem, verheißungsvollem Ton, als wolle sie einer Zuhörerschaft erwartungsvoller Fünfjähriger ein Märchen erzählen.
    »Ich weiß «, sagte er. Er wandte sich um und lächelte sie gönnerhaft an. Mit diesem Lächeln bedachte er alle Frauen, die seine Genossinnen sein wollten. » Und das finde ich ganz prima.«
    »Ist es auch. Und ich werde mich dieser Verbindung bedienen. Wenn Sie oder Chesty oder sonst einer von diesen tölpelhaften Amateuren aus der Handelsdelegation sich irgend jemandem von den Leuten in meiner Umgebung nähern, um die zu überwachen oder irgendwelche faulen Tricks auszuprobieren, geht’s euch an die Eier. Ist das klar, Martin?«
    Sie lachte fast über das Gesicht, das er dazu machte: offener Mund, Pfeife in der Hand, stierer Blick. Von dieser Seite kannte er sie kaum. Für ihn spielte sie gewöhnlich die gehorsame Hausfrau.
    »Haben Sie verstanden?« fragte sie, und jetzt war ihre Stimme hart und verächtlich. Sie wollte eine Antwort, denn wenn er etwa meinte, daß sie nur Spaß machte, wollte sie ihn eines Besseren belehren.
    »Ja, Fiona«, sagte er kleinlaut. Wahrscheinlich hatte er Anweisung, sie nicht zu verärgern. Oder er wußte, was die

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    Zentrale mit ihm machen würde, wenn Fiona sich über ihn beschwerte. Wenn er sie verlor, war er alles los, was ihm lieb und teuer war. »Und lassen Sie die Finger von Bernard, ja? Ihr seid Amateure, Sie sind nicht in Bernards Klasse. Der ist schließlich schon seit seinen Kinderjahren im echten Agentenführungsgeschäft. Leute wie Chesty und Sie ißt der zum Frühstück. Wir können von Glück sagen, wenn er nicht schon Lunte gerochen hat.«
    »Ich werde die Finger von ihm lassen.«
    »Bernard hat es gern, wenn die Leute ihn für blöd halten.
    Auf die Weise führt er sie an der Nase herum. Wenn Bernard jemals Verdacht schöpfte … ich wäre erledigt. Er würde mich auseinandernehmen.« Sie hielt inne. »Und die Zentrale würde fragen, warum.«
    »Vielleicht haben sie recht.« Gleichgültigkeit heuchelnd, stand er auf, seufzte laut und sah über die Netzgardinen aus dem Fenster, als versuchte er die Straße zu sehen, die der Bote herunterkommen würde.
    Man konnte den alten Mann wohl bedauern. Dieser glänzend begabte Sohn eines Vaters, der es stets verstanden hatte, seine lauthals verkündeten sozialistischen Überzeugungen mit dem Genuß von Wohlleben und
    politischen Ehren zu verbinden, hatte sich niemals damit abgefunden, daß sein Vater ein skrupelloser und charmanter Schurke mit unwahrscheinlichem Glück gewesen war. Martin war seinen politischen Überzeugungen mit verbissener Ehrlichkeit ergeben. Fleißig, aber ohne Feuer bei seinen Studien und humorlos und anspruchsvoll in seinen Freundschaften. Als sein Vater starb – in einem Luxushotel in Cannes, im Bett mit einer reichen Dame der höheren Gesellschaft, die daraufhin reumütig zu ihrem Gemahl zurückkehrte –, hatte er ihm, dem einzigen Kind, ein kleines Erbe hinterlassen. Martin hatte alsbald seine Stellung in einer öffentlichen Bibliothek gekündigt, um sich im Selbststudium

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    daheim politische Geschichte und Wirtschaftswissenschaft beizubringen. Nur mit Mühe konnte er von seinen geringen privaten Einkünften den Lebensunterhalt bestreiten. Das wäre noch schwieriger

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