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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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Abschied. »Es kommt schon alles wieder in Ordnung. Sie werden sehen.«
    »Es war Pech«, sagte der Mann. »Wäre der Zug fünfzehn Minuten später gefahren, hätten wir sie noch aufhalten können.« Fiona ging in Richtung des Taxistandes, und er ging neben ihr her. »Sehen Sie sich bloß mal an, wie das gießt! Sie fahren doch besser mit mir!«
    Es standen ungefähr fünfzig Leute Schlange nach einem Taxi, und kein Taxi war in Sicht. »Na schön. Danke.«
    Sie gingen zu seinem Wagen, wobei sie über das
    unzuverlässige englische Wetter sprachen. Er benahm sich jetzt mit größter Höflichkeit, und seine Stimme hatte sich auf eine Weise verändert, die sie nicht hätte bestimmen können. Sie lächelte ihn an. Er öffnete die Tür für sie und half ihr in den Sitz. Es war ein Jaguar XJS Kabriolett: grau, glänzend und sehr neu. »Ich nehme an, Mrs. Lindner macht sich große Sorgen«, sagte Fiona. Als der Motor mit kehligem Brüllen ansprang, spielte die Stereo-Anlage ein, zwei Takte eines Straußwalzers, ehe er sie abschaltete, den Hals verdrehte und vorsichtig aus der Parklücke fuhr. »Es gibt keine Mrs. Lindner«, sagte er, noch immer das Heck seines Wagens im Auge. »Ich bin vor fünf Jahren geschieden worden. Und überhaupt ist das Mädchen gar nicht meine Tochter. Sie ist meine Nichte.«
    »Ach so.« Ohne Unsicherheiten zu zeigen, fuhr er die Rampe hinab, vorbei an den Privatwagen und Autobussen: So fuhr kein Mann, der nicht mit dem Londoner Verkehr vertraut war. »Ja also, ich wollte nicht sagen, daß sie meine Nichte ist.
    Die Bullen hätten sofort gedacht, sie wäre bloß ‘ne Mieze, die

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    mit mir pennt.«
    »Hätten sie das?«
    »Na klar. Bullen denken so. Und überhaupt bin ich Kanadier und ohne Aufenthaltserlaubnis hier.« Er biß sich auf die Lippe.
    »Ich kann mir Scherereien mit der Polizei nicht leisten.«
    »Haben Sie ihnen einen falschen Namen genannt?« Er wandte sich zu ihr um und grinste bewundernd. »Ja. Habe ich.«
    Sie nickte.
    »Au Backe! Jetzt werde ich zu hören kriegen, daß Sie selber Beamtin der Einwanderungsbehörde sind. Das würde gut reinpassen in die lausige Pechsträhne, an der ich klebe.«
    »Würde es?«
    »Ja. Würde es.« Eine Pause. »Sie gehören nicht zur Polente.
    Ich meine, Sie werden mich nicht hoppnehmen lassen, stimmt’s?«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Und wie, sage ich Ihnen, und wie. Da habe ich in Sydney in Australien gearbeitet, und der Hoteldiener hat mich hoppnehmen lassen. Zwei Gorillas von der
    Einwanderungsbehörde warteten in meinem Zimmer auf mich, als ich an dem Abend nach Hause kam. Sie hatten meine Post durchwühlt und sogar das Futter aus meinen Anzügen geschnitten. Harte Typen, diese Australier. Natürlich noch schlimmer war’s in der guten alten Zeit in Uruguay. Die ließen einen nicht laufen, ehe sie einem nicht den letzten Penny abgenommen hatten.«
    »Das hört sich ja an, als sei die illegale Einwanderung Ihr Spezialgebiet.« Sie lächelte.
    »Na, schon besser. Ich dachte schon, sie lächelten dieser Tage überhaupt nicht, vielleicht wegen der Fastenzeit.
    Einwanderung? Naja, mein Cousin kauft und verkauft Flugzeuge. Ab und zu nehme ich mir frei und liefere eins von diesen Dingern. Dann kann ich manchmal der Versuchung nicht widerstehen, den einen oder anderen lokalen Charterflug

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    zu machen, für ein bißchen Kohle nebenher.«
    »Sind Sie deswegen in London?«
    »Flugzeuge? Nein, die sind nur noch ein Freizeithobby. Ich habe bei der Air Force fliegen gelernt und es nie verlernt. Aber im wirklichen Leben bin ich Psychiater.«
    »Diese Nichte … haben Sie die auch erfunden?« fragte Fiona.
    »Nein, ich spinne doch nicht vollkommen. Sie ist die Tochter meines Cousins Greg, und ich sollte mich in London um sie kümmern. Ich glaube, ich werde in Winnipeg anrufen und Greg erzählen müssen, daß sie abgehauen ist.«
    »Wird er wütend sein?«
    »Natürlich wird er wütend sein, aber nicht überrascht. Er weiß, daß sie ein ganz schön wildes kleines Mädchen sein kann.«
    »Und wie kommt es, daß Sie …«
    »Greg war bei der Air Force mit mir und hat einen dicken Anteil an einer Flugzeug-Maklergesellschaft.«
    »Ich verstehe.«
    »Weil ich Psychiater bin, denkt er, ich kann sie zur Vernunft bringen. Der Quacksalber, bei dem sie daheim in Behandlung war, hat sie einfach mit Amitryptilin und solchem Dreck vollgestopft.«
    »Aber Sie können sie auch nicht zur Vernunft bringen?«
    »Mädchen, die …«, die frivole Antwort, die er

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