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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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echte Trumpfkarte. Wer hätte das gedacht?«
»Ich werde ihm was besorgen«, sagte der D.G. »Wenn alles vorbei ist, besorge ich ihm irgendeine Auszeichnung. Ich weiß, daß er gerne einen Orden hätte. Er ist der Typ.«
»Wissen Sie, daß er sich aus dem Bankgeschäft zurückzieht?« sagte Silas, obwohl er dem D.G. darüber schon Bericht erstattet hatte.
»Er übernimmt diese Bruchbude von Hotel von dieser furchtbaren alten Deutschen, wie hieß sie doch gleich?«
»Lisl Henning.«
»Genau die, eine absolute Medusa.«
»Alles Gute hat sein Ende«, sagte Silas.
»Es gab Zeiten«, sagte der Director-General, »da dachte ich, wir würden Mrs. Samson einfach abziehen und aufgeben müssen.«
»Samson ist ein dickköpfiger junger Narr«, sagte Silas Gaunt und sprach damit aus, was beide dachten. Sie saßen in dem selten benützten Wohnzimmer von Gaunts Haus, während nebenan die Handwerker langsam den Kamin in Gaunts kleinem Studierzimmer wieder aufmauerten. In diesem Raum war schon seit hundert Jahren praktisch nichts verändert worden. Wie alle Räume in solchen Gutshäusern, deren Steinwände dick und deren Fenster klein sind, war auch dieser das ganze Jahr über dunkel. Auf einer hohen Anrichte standen oft benutzte Weidenmuster-Porzellanteller und eine mit frisch geschnittenen Narzissen gefüllte Vase.
Silas saß ausgestreckt auf dem löchrigen Sofa, beleuchtet von den züngelnden Flammen eines Holzfeuers. Über ihm blinzelte mit stählernem Blick ein Ahn durch den Firnis eines großen Gemäldes, und es gab einen kleinen Tisch, an dem Silas Gaunt vorübergehend seine Mahlzeiten einnahm. Sir Henry Clevemore hatte die Reise nach Whitelands gemacht, nachdem er erfahren hatte, daß Silas sich von einem Sturz vom Pferd erholte. Der alte Narr hätte in seinem Alter jedem Pferd aus dem Wege gehen sollen, dachte der D.G. und beschloß, ihn das wissen zu lassen. Dann ließ er es doch sein.
»Samson?« sagte der D.G. »Sie dürfen über ihn nicht so hart urteilen. Es ist wirklich meine Schuld. Bret Rensselaer war immer der Meinung, wir hätten Samson einweihen müssen.«
»Ich hätte nie erwartet, das noch einmal von Ihnen zu hören, Henry. Sie waren es doch …«
»Ja, ich weiß. Aber am Ende dieses ersten Jahres hätte man Samson einweihen können.«
»Von einer Leichenschau hat keiner was«, sagte Silas. Er war in eine Reisedecke mit Schottenmuster gewickelt, an der er ab und zu herumzupfte, um sie sich bequemer über die Beine zu legen. »Oder wollen Sie darauf hinaus, daß wir ihn jetzt einweihen?«
»Nein, nein, nein«, sagte der D.G. »Aber als er anfing, den Wegen nachzuschnüffeln, die die Überweisungen von der Zentralen Finanzierungsstelle nahmen, waren wir, wie mir scheint, praktisch gezwungen, ihn einzuweihen.«
Silas griente. »Der Versuch, ihn bei der Landung in Berlin verhaften zu lassen, war dazu aber nicht der geschickteste erste Schritt, wenn Sie die Bemerkung gestatten.« Auf dieses Fiasko näher einzugehen, war der D.G. aber nicht geneigt. Er stand auf und trat an das durch einen Mittelpfosten geteilte Fenster. Von hier aus hatte man einen Blick auf die Einfahrt und die fernen Hügel.
»Ihre Ulmen sehen ziemlich krank aus, Silas.« Es waren ihrer drei. Massive, großartige Burschen, die in gleichen Abständen voneinander auf dem Rasen standen, wie griechische Säulen. Sie waren das erste, was man vom Torhaus erblickte, noch ehe das Haus in Sicht kam. »Sehr krank.«
Plötzlich fühlte auch Silas sich krank. Jeden Tag betrachtete er die Ulmen und betete, daß die entstellten, verfärbten Blätter wieder grün würden und gesund. »Der Gärtner sagte, das sind Frostschäden.«
»Frostschäden! So ein Quatsch. Sie sollten mal den Förster deswegen kommen lassen. Wenn es die holländische Ulmenkrankheit ist, müssen sie sofort gefällt werden.«
»Der Frost hat schreckliche Schäden angerichtet dieses Jahr«, sagte Silas. in der Hoffnung eines Aufschubs oder einer Beruhigung. Selbst unglaubwürdige Beruhigungsversuche, wie die seiner einfallsreichen Haushälterin, Mrs. Porter, waren besser als diese brutale Diagnose. Silas sagte flehentlich: »Das sehen Sie doch selbst an den Rosen und an der Farbe des Rasens.«
»Fragen Sie den Förster, Silas. Die holländische Ulmenkrankheit hat schon den meisten Ulmen in dieser Gegend den Garaus gemacht. Wenn Sie nicht bald was unternehmen, werden Sie sich verdammt unbeliebt bei Ihren Nachbarn machen.«
»Vielleicht haben Sie recht, Henry, aber ich glaube nicht, daß es

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