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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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das nicht genug? Warum wollen Frauen immer die Dauer garantiert haben? Morgen könnte ich unter einen Zug kommen oder verrückt werden. Es gibt kein Glück auf Dauer. Kannst du das denn nicht verstehen?«
»Warum siehst du auf die Uhr?« fragte sie und versuchte, sich von ihm zu lösen, aber er hielt sie fest.
»Entschuldige. Der D.G. fährt heute nachmittag nach Whitelands und besucht Silas Gaunt. Ich glaube, sie werden von Fiona reden. Ich würde alles dransetzen zu erfahren, was sie sagen.«
»Du glaubst, daß Fiona noch für London arbeitet, stimmt’s?« Die Frage kam wie eine Anklage und bestürzte ihn. Er machte nicht die geringste Bewegung, doch die Ruhe seines Gesichts verriet, wie es dahinter arbeitete. Diese Vermutung hatte er vor Gloria nie erwähnt.
»Deshalb willst du nicht vom Heiraten sprechen«, sagte sie.
»Nein.«
»Du lügst. Das erkenne ich immer. Du glaubst, daß sie deine Frau zum Spionieren dahin geschickt haben.«
»Wir werden die Wahrheit nie erfahren«, sagte Bernard wenig überzeugend und hoffte, die Unterhaltung damit zu beenden.
»Ich muß doch verrückt sein, das nicht von Anfang an erkannt zu haben. Ich war nur eine Lückenbüßerin. Ich war nur jemand fürs Bett, jemand, der sich um deine Kinder kümmert, das Haus in Ordnung hält, einkaufen geht und kocht. Kein Wunder, daß du nicht wolltest, daß ich studiere. Du gemeiner Hund! Du hast mich zum Narren gehalten.«
»Nein, habe ich nicht.«
»Jetzt verstehe ich, warum du alle ihre Kleider aufbewahrst.«
»Du weißt, daß es nicht so ist, Gloria. Bitte, weine nicht.«
»Ich weine nicht. Ich hasse dich, du gemeiner Hund!«
»Willst du endlich zuhören!« Er schüttelte sie grob. »Fiona ist eine sowjetische Agentin. Sie ist für immer rübergegangen. Jetzt hör auf mit diesen Phantasien.«
»Schwörst du das?«
Er trat zurück. Es war ein wilder Blick in ihren Augen, der ihn schreckte. »Ja, ich schwöre es«, sagte er.
Sie glaubte ihm nicht. Sie wußte immer, wann er log.
In diesem Augenblick war die Unterredung zwischen dem Director-General und Silas Gaunt in vollem Gang.
»Wie lange ist Mrs. Samson jetzt am Einsatzort?« fragte Silas Gaunt. Es war eine rhetorische Frage, aber er wollte, daß der Director-General seine Freude teilte.
»Sie ist dreiundachtzig rüber, es müssen also ungefähr vier Jahre sein«, sagte Sir Henry Clevemore. Die beiden Männer hatten Wunder vollbracht und waren mit Recht stolz auf ihre Leistung.
In der ostdeutschen Wirtschaft krachte es an allen Ecken und Enden, die Regierung war senil geworden und brachte weder den Willen noch die Mittel auf, die Probleme anzugehen. Fionas Informationen besagten, daß die russischen Truppen in den Kasernen bleiben würden, ganz gleich, welche politischen Veränderungen stattfanden. Die UdSSR hatte eigene Probleme. Bret Rensselaers verwegene Voraussage des Zusammenbruchs der Mauer für das Jahr 1990 – die seinerzeit nur als eine der für die Projektionen des SIS charakteristischen Übertreibungen aufgefaßt worden war – hatte inzwischen eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich.
Sie hatten schönes Material von Fiona erhalten, das es ihnen beiden ermöglicht hatte, den Feldzug zu dirigieren und Verbindungen zu den vernünftigsten Kräften innerhalb der Opposition aufzunehmen. Um ihre Agentin zu schützen, hatten sie ihr zu ein paar kleinen Siegen und ein paar Auszeichnungen verhelfen. Jetzt genossen sie das Gefühl großer Befriedigung. Diese beiden Männer waren einander in vieler Hinsicht ähnlich. Herkunft, Erziehung, Lebenshaltung und Auftreten zeigten bei vielen deutliche Gemeinsamkeiten, doch hatte Silas Gaunts Dienst im Ausland ihn zum Kosmopoliten gemacht, was man den auf Abstand bedachten und förmlichen Sir Henry Clevemore schlechterdings nicht nennen konnte. Silas Gaunt war praktisch, listig, anpassungsfähig und skrupellos, und trotz all der gemeinsam verbrachten Jahre hatte Sir Henry noch immer Vorbehalte gegen seinen Freund.
»Wissen Sie noch, wie eines Nachts der junge Volkmann an Ihre Tür klopfte?« sagte Silas.
»Der Dummkopf hatte meine Telefonnummer vergessen.«
»Sie waren verzweifelt«, sagte Silas.
»Überhaupt nicht.«
»Ich bedaure, Ihnen widersprechen zu müssen, Henry, aber als Sie hier ankamen, sagten Sie, Fiona Samson habe sich ein schweres Fehlurteil geleistet.«
»Na ja, ein bißchen ominös kam er mir schon vor.« Er kicherte trocken. »Das einzige, was er auswendig zu lernen hatte, vergißt er.«
»Volkmann war dann schließlich eine

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