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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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Schwesternstation. Mach dir keine Sorgen, alles wird …«
    Dann packt der Lorder sie an der Schulter und drängt sie hinaus.
    Da war er wieder, der erschrockene Blick. Sie kann die Lorder nicht mehr einfach verschwinden lassen.
    In der Ferne hört man es knallen. Jemand schreit. Die Schüsse klingen wie Gewehrsalven in alten Filmen.
Woher kommen sie?
Ich drehe den Kopf: irgendwo von unten oder draußen. Ich laufe zu Dr. Lysanders Fenster.
    Es ist nicht vergittert und gibt den Blick auf einen Innenhof etliche Stockwerke weiter unten frei, der mit Pflanzen, Bäumen und Bänken gesäumt ist. Schwestern drängen sich dort zusammen, doch keine Spur von Waffen oder jemandem, der sie abfeuert.
    Dr. Lysander hat gesagt:
Geh zur Schwesternstation
. Ich wende mich Richtung Tür, bleibe dann aber abrupt stehen. Ihr Computer auf dem Tisch ist noch an.
    BUMM!
    Das ganze Gebäude bebt. Diesmal kam die Erschütterung ganz aus der Nähe.
    Ich bleibe stehen: Die Panik in mir sagt:
lauf,
aber ich ringe mit der Neugierde.
Wann bekomme ich je wieder so eine Chance?
    Ich zitterte, und mein Magen verkrampft sich, als wäre mein Frühstück auf dem Weg nach oben. Was soll ich tun? Ich starre auf die Tür, meine Füße machen einen Schritt darauf zu und wieder einen zurück.
Wer sagt denn, dass es da draußen sicherer ist als hier drinnen?
    Ich setze mich auf Dr. Lysanders Stuhl.
    Mein Foto ist auf dem Bildschirm zu sehen:
Kyla 19418
. Das ist die Nummer auf meinem Levo. Links von dem Foto stehen Dr. Lysanders Notizen: eine sehr kurze Zusammenfassung unseres heutigen Gesprächs, in der Gianelli nicht erwähnt wird. Eine Reihe von Datumsangaben verläuft am Rand. Ich zögere, dann klicke ich auf das Datum von letzter Woche. Ihre Beobachtungen und alles, was wir an diesem Tag besprochen haben, sind hier vermerkt.
    Unter meinem Namen ganz oben gibt es eine Menüleiste mit Überschriften: Aufnahme, Operation, Nachbereitung, Empfehlungen.
    Ich klicke auf
Aufnahme
. Und da bin ich: Ein farbiges Foto von mir erscheint auf dem Schirm. Ich bin es, aber irgendwie auch wieder nicht. Ich liege auf einem Krankenhausbett, doch es ist anders als die Betten, die ich kenne. Es hat an allen Seiten Gurte und meine Hände und Füße sind gefesselt. Meine Haare sind länger und verstrubbelt und ich bin noch dünner als jetzt. Mein Gesicht ist leer, genau wie meine Augen: Es gibt keine Fenster zu meiner Seele oder irgendwo sonst hin.
    Während ich auf den Computer starre, hört ein anderer Teil von mir immer noch Rufe, Schüsse, einen Schrei, der jäh abbricht. Aber ich bin wie hypnotisiert. Ich überfliege schnell meine Aufnahme und die Operationsnotizen. Ich suche nach irgendeinem Hinweis, warum ich hier bin, doch ich kann nichts finden außer einem Durcheinander an Scans und Aufnahmen meines Gehirns.
    Schritte, Rufe.
Sie kommen näher.
    Aber was ist das? Ich klicke auf
Empfehlungen
.
    Es wird lauter
. Ich blicke zur Tür.
    Los, versteck dich, jetzt sofort!
Aber wo? Ich schaue mich im Raum um und will die offenen Fenster auf dem Bildschirm schließen, doch dann öffnet sich der letzte Link: Empfehlungen. Eine Tabelle mit Maßnahmen und Daten.
    Gremium plädiert für Abbruch. Dr. Lysander lehnt ab. Erneute Operation. Anzeichen für Rückfälle nach Behandlung beobachten. Zusätzliche Überwacher beantragt. Bei Rückfall empfiehlt Gremium Abbruch.
    Der letzte Eintrag ist aus der Woche, bevor ich das Krankenhaus verlassen habe.
    Los, versteck dich, jetzt sofort!
    Die Tür springt auf.
    Zu spät.
    Ein Mann starrt mich an. Er ist kein Lorder – seine Haare sind strähnig, sein Blick wild und seine schwarze Kleidung soll wahrscheinlich wie die Einsatzkleidung der Lorder aussehen, aber von Nahem verrät sie ihn. Ein Teil von mir registriert diese Details, während sich der Rest nur auf eines konzentriert: Er hält eine Waffe in seiner Hand, die er nun hebt und auf mich richtet.
    Ein anderes Gesicht erscheint hinter seiner Schulter.
    »Lass sie! Sie hat ein Levo, sie ist geslated.«
    Er zielt immer noch mit der Waffe auf mich. »Es wäre menschlicher, sie zu erschießen, oder?«
    Ich schüttle den Kopf und weiche an die Wand zurück. Ich versuche zu sprechen,
nein, bitte nicht,
aber die Worte bleiben in meiner Kehle stecken.
    »Vergeude keine Kugeln«, schreit der andere und reißt an seinem Arm. Sie rennen den Flur hinab.
    Ich lasse mich auf den Boden sinken. Ich zittere schrecklich. Mein Levo zeigt 5,1.
Das soll mir mal einer erklären.
    Ich kann es nicht.
    Dann

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