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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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nicht laut.

Die Lorder kontrollieren auch heute wieder die Autos am Krankenhauseingang. Zwei weitere halten Wache im Flur vor Dr. Lysanders Büro, und mir läuft ein eiskalter Schauder über den Rücken, als ich an ihnen vorbeigehe. Ich beobachte sie unablässig von meinem Platz im Wartezimmer aus. Sie sind in Alarmbereitschaft und nehmen jedes Geräusch und jede Bewegung wahr. Aber sie schenken mir weniger Aufmerksamkeit als einer kleinen Spinne an der Wand. Ich bin geslated und der Mühe nicht wert. Ich stelle keine Bedrohung dar.
    »Komm rein«, ruft Dr. Lysander schließlich, und ich bin froh, von den Lordern wegzukommen und eine geschlossene Tür zwischen uns zu bringen.
    »Wirst du verfolgt?« Sie lächelt.
    »Natürlich nicht.«
    Dr. Lysander hebt eine Augenbraue.
    Ich seufze. »Wenn Sie es genau wissen wollen: Die Lorder machen mir Angst.«
    »Ich verrate dir ein Geheimnis, Kyla: mir auch.«
    Meine Augen werden groß. »Ehrlich?«
    »Ja, aber ich ignoriere sie einfach und tue so, als wären sie gar nicht da. Wenn ich sie nicht zur Kenntnis nehme, existieren sie nicht.«
    Sie sagt das ruhig und fest, als ob sie Menschen einfach ausblenden könnte.
Verschwinden lassen könnte.
    Ich schaudere unwillkürlich und blicke dann schnell hoch, um zu sehen, ob Dr. Lysander es bemerkt hat, aber sie tippt auf ihrem Bildschirm herum. Dann blickt sie wieder auf.
    »Letzte Woche hatten wir besprochen, dass du dich auf das Zeichnen konzentrieren sollst, um einen Mittelpunkt in deinem Leben zu finden. Wie kommst du voran?«
    »Nicht besonders gut.«
    »Oh, und warum nicht?«
    »Der Kunstunterricht ist gestrichen. Der Lehrer wurde von den Lordern abgeführt, vor den Augen der ganzen Schule.«
    Der Schock huscht so schnell über ihr Gesicht, dass man ihn leicht hätte übersehen können – die Augen weiten sich einen Atemzug lang –, und schon ist ihr Gesicht wieder distanziert und neutral.
    »Wie geht es dir damit?«
    »Ich habe zu Hause gezeichnet, aber es ist nicht dasselbe.«
    »Das hast du falsch verstanden. Wie geht es dir wegen deines Lehrers?«
    Das ist eine interessante Frage. Ich sehe an den Reaktionen der anderen Schüler, dass es ein Tabu ist, über das zu sprechen, was die Lorder mit Mr Gianelli getan haben. Aber Dr. Lysander fragt mich geradeheraus, wie ich darüber denke.
Vorsicht, Kyla
: Sie stehen direkt vor der Tür. Wer weiß, was sie hören können?
    »Sicher hatten sie ihre Gründe.«
    »Nun, Kyla, es ist offensichtlich, dass dich dieses Thema sehr bewegt.«
    »So?«
    »Deine Augen sind die Fenster zu deiner Seele.«
    Wie ärgerlich. Ich habe daheim vor dem Spiegel mein Pokerface geübt, wie Mum es mir geraten hat. Aber sobald ich an etwas gedacht habe, das mich bewegt – egal, ob gut oder schlecht –, konnte ich es im Spiegel sehen.
Konzentrier dich auf Sebastian. Das schien zu helfen.
    »Habe ich denn eine Seele?«
    »Du lernst zu schnell, mich abzulenken. Das ist nur eine alte Weisheit, ein Sprichwort.«
    »Aber kann jemand, der geslated wurde, eine Seele haben?«
    Dr. Lysander lehnt sich mit einem amüsierten Lächeln auf dem Gesicht in ihrem Stuhl zurück. »Nun, ich wüsste nicht, was die Tatsache, ob jemand eine Seele hat, mit dem Slaten zu tun haben sollte.«
    »Glauben Sie an die Seele?«
    Sie schüttelt leicht den Kopf. »Du vergisst, wer hier die Fragen stellt, Kyla. Beantworte meine«, sagt sie mit warnendem Unterton.
    Also versuche ich, etwas über Gianelli zu sagen, das nicht gefährlich ist. Aber dann denke ich:
nein
. Er hat mehr verdient. Er verdient die Wahrheit.
    »Er war ein guter Mensch. Er hat sich um uns gekümmert und jetzt ist er verschwunden. Was denken Sie, wie es mir geht?«
    Sie runzelt die Stirn. »Eine Frage mit einer Frage beantworten? Das kannst du besser …«
    BUMM!
    Ein lautes Geräusch hallt durch das Krankenhaus. Das Gebäude erbebt und ich werde stocksteif vor Angst. Schreie sind zu hören, entfernt und leise, aber nicht weit genug weg.
    Terroristen?
    Die Tür hinter mir springt auf und ich fahre im Stuhl herum: die Lorder aus dem Flur. Zum ersten Mal bin ich erleichtert, sie zu sehen. Einer spricht in ein Headset. »Kommen Sie sofort mit«, sagt der andere und sieht Dr. Lysander an, aber sie bewegt sich nicht. Sie sitzt wie erstarrt mit leerem Gesicht hinter dem Schreibtisch. »Jetzt!«, schreit der Lorder. Sie schreckt hoch und steht auf. Die Männer schieben sie aus dem Zimmer. Soll ich mitkommen?
    Dr. Lysander dreht sich halb um. »Kyla, geh zur

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