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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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auf.
    Â»Ich sehe, dass du während des Angriffs letzte Woche in den 10. Stock geflohen bist. Dann ist dein Levo so weit gefallen, dass man dich ruhigstellen musste. Erzähl mir davon.«
    Gleich mittenrein.
    Â»Ich habe versucht, zur Schwesternstation zu gelangen, wie Sie gesagt haben. Dann fielen die Lichter aus. Die Schwester …«
    Ich unterbreche mich, denn ich möchte nicht an ihren toten Körper denken.
    Â»Ich weiß, was mit der Schwester passiert ist«, sagt Dr. Lysander. »Das muss wirklich ein schlimmer Schock für dich gewesen sein. Trotzdem bist du nicht ohnmächtig geworden.«
    Â»Nein. Ich bin über die Treppe zum 10. Stock gerannt. Ich weiß nicht, warum ich dieses Stockwerk ausgewählt habe.«
    Â»Das ist der Ort, den du am besten kennst: Es ist absolut nachvollziehbar, dass du dorthin geflüchtet bist. Aber woran lag es deiner Meinung nach, dass du das alles durchgestanden hast und deine Werte erst fielen, als du in Sicherheit warst?«
    Wegen Phoebe.
Aber das kann ich nicht sagen.
    Ich zucke mit den Schultern. »Vielleicht ist alles über mir zusammengebrochen, als ich zu laufen aufgehört habe.«
    Dr. Lysander legt den Kopf leicht zur Seite und denkt einen Augenblick nach. »Vielleicht.« Sie wirkt nicht überzeugt, als ob sie ahnt, dass mehr dahintersteckt.
    Â»Ist Ihnen denn etwas passiert?«, frage ich. »Ich hab mir Sorgen um Sie gemacht.« Das sind keine leeren Worte, denn ich hatte wirklich Angst um sie. Zweifellos war sie ein Ziel der Terroristen.
    Sie schaut mich mit einem erstaunten Blick an und ihre Miene wird sanft. »Danke, Kyla, ich weiß deine Worte zu schätzen. Mir ging es gut. Man hat mich an einen sicheren Ort gebracht, zusammen mit ein paar anderen Leuten, die sich um uns gekümmert haben.«
    Â»Warum haben Sie die Schwester, die getötet wurde, nicht auch mitgenommen? Kannten Sie sie?«
    Â»Ja. Sie hieß Angela.« Dr. Lysander sieht traurig aus. »Aber in manchen Situationen muss man einfach Entscheidungen treffen.«
    Â»Trotzdem …«
    Â»Genug, Kyla. Ich muss dich etwas fragen. Hast du alles herausgefunden?«
    Â»Was meinen Sie?«
    Â»Hast du alles über dich herausgefunden, was du wissen wolltest?«
    Mein Magen dreht sich. Sie weiß, dass ich in ihrem Computer nachgesehen habe. Ich schweige und in mir bricht Panik aus. Man stelle sich vor, was die Lorder
daraus
machen könnten.
    Â»Ja, Kyla, ich fürchte, ich habe gesehen, was du getan hast. In meinem Büro ist eine kleine Kamera installiert, siehst du sie? Nur ich kann sie kontrollieren. Und auch der Computer speichert, welche Dateien geöffnet wurden. Also habe ich genau nachvollziehen können, was du getan hast.« Sie lehnt sich ruhig in ihrem Stuhl zurück. »Aber ich habe die Kamera jetzt ausgeschaltet und die Aufnahmen gelöscht. Niemand weiß davon. Komm, setz dich mal zu mir und wir schauen gemeinsam auf meinen Bildschirm.«
    Ich kann es nicht glauben. Mir fällt beinahe die Kinnlade herunter.
    Â»Beeil dich, Kyla.«
    Ich ziehe meinen Stuhl auf die andere Seite des Tisches und nehme neben ihr Platz. Sie öffnet nacheinander die Dateien, die ich mir angesehen habe, und erklärt mir alles: die Aufnahme im Krankenhaus, meinen Gehirnscan und die Operation, die bei mir vorgenommen wurde. Dann klickt sie die Datei »Empfehlungen« an, die mich so durcheinandergebracht hat.
    Â»Was bedeutet dieser Teil hier: ›Gremium stimmt für Abbruch. Dr. Lysander lehnt ab‹?«, frage ich.
    Â»Das Krankenhaus-Gremium war wegen deiner Albträume und deines Kontrollverlusts besorgt. Sie haben geglaubt, dass es ein Risiko für dich selbst und andere darstellen würde, dich aus dem Krankenhaus zu entlassen.«
    Â»Aber Sie haben den Vorschlag abgelehnt. Sie waren nicht ihrer Meinung.«
    Â»Ja, so war es, aber sie hatten recht. Du warst zumindest für dich selbst ein Risiko.«
    Â»Das verstehe ich nicht. Warum haben Sie mich dann entlassen?«
    Sie zuckt leicht mit den Schultern. »Ich war überzeugt, dass du diese Chance verdient hast, und wohl auch neugierig, wie du dich entwickeln würdest. Aber in erster Linie wollte ich dich beobachten und herausfinden, was passieren würde.«
    Â»Ich bin also eine Art Ratte im Käfig.«
    Sie lächelt ein wenig. »Eher eine Ratte, die man aus dem Käfig lässt.«
    Â»Aber warum wollten Sie mich

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