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Gelyncht - Gus Dury ; 2

Gelyncht - Gus Dury ; 2

Titel: Gelyncht - Gus Dury ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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fünfzigtausend Pfund ärmer, nachdem Sie weg waren, und grob gerechnet ist das zufällig der Betrag, den Sie für das Pub in den Miesen stehen. Ich denke, damit habe ich ausreichend Grund zu sagen, dass wir Ihnen den Mord nachweisen können.«
    Ich nahm die Zigaretten vom Tisch. Sein Feuerzeug lag noch auf dem Päckchen.
    »Was Sie haben, McAvoy, ist keine Ahnung.«
    »Was?«
    »Ich habe Moosey nicht ermordet – ich habe seine Leiche zufällig gefunden. Er war schon ausgeweidet, bevor ich zu ihm kam.«
    »Oh, ich verstehe, Sie waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort?«
    »So in der Richtung, ja.«
    »Und das können Sie auch beweisen, ja?«
    »Ich kann es sogar noch einen Tacken besser … Ich kann Ihnen den wahren Mörder liefern.«
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Und der wäre, bitte schön?«
    Ich stieß Rauch aus. »Nun, würden Sie und Jonny Johnstone nicht eine nette Scheibe von Rab Harts Aktivitäten in die eigene Tasche stecken, dann hätten Sie ihn längst hier.«
    Irgendjemand hatte offenbar mitgehört, wenn man danach ging, wie die Tür aufgerissen wurde und Jonny-Boy hereinmarschiert kam. »Ich warne dich, Dury, was deine Anschuldigungen betrifft!« Wie sagt man so schön? Er kochte vor Wut.
    McAvoy bekam große Augen, als J.J. hereinkam. Er reckte die Schultern. Einen Moment lang dachte ich, er würde etwas sagen, doch stattdessen kratzte er sich nur am Ohr. Er erhob sich und kam auf meine Seite des Tischs. »Du befindest dich in einer Welt, die aus nichts als Scheiße besteht, Dury.«
    Ich drehte mich auf meinem Stuhl. »Und? Was gibt’s sonst noch Neues?«
    »Neu ist, dass ich Sie jetzt wegen Mordes an Tam Fulton verhafte.«

I ch hörte die Worte, aber sie sickerten die ersten paar Sekunden nicht ein.
    »Sie machen was? … Ist das Ihr Ernst?«
    »O ja«, antwortete McAvoy. Wieder mischte er seine Unterlagen durch, kam mir mit der Sie-müssen-nichts-sagen -Nummer.
    Ich sprang von meinem Stuhl auf. Der uniformierte Schläger trat vor, aber ich stieß seinen Arm zur Seite und machte jeder Idee, dass ich mir diese Scheiße gefallen ließe, sofort ein Ende. »Jetzt sieh mal einer an, McAvoy … Ich habe Ihr Spiel durchschaut. Sie hängen mir was an, damit der Sohn von Richter Crawford aus dem Schneider ist.«
    Lachen von Jonny und McAvoy.
    »Ganz schön witzig, was? Nicht ganz so witzig ist, dass Crawford den Vorsitz bei Rab Harts Berufung hat, oder? Was glaubt ihr denn, was die Gerichte sagen werden, wenn ich das alles hochgehen lasse?«
    Mehr Gelächter. Das Tonband war inzwischen ausgeschaltet.
    »Dury, was glaubst du eigentlich, wer einem gescheiterten alten Säufer wie dir zuhören wird? Du bist erledigt. Ich werde dich einlochen, und damit ist die Geschichte zu Ende.«
    Jonny machte mit. »Gewöhn dich schon mal an die Vorstellung, Dury. So zornig zu sein, wird gar nicht gut sein für deine seelische Gesundheit, wenn du im Knast sitzt und ich in meinem gemütlichen Haus, wo ich jede einzelne Nacht der Woche deine Ex vögle.«
    Ich stürzte mich auf ihn. Meine Faust legte den halben Weg zu ihrem Ziel zurück, bevor der uniformierte Schläger eingriff und mich um den Hals packte.
    McAvoy verpasste Jonny eine Ohrfeige. Er lachte immer noch, als sein Handy losging. Seine Miene änderte sich jedoch sehr schnell, nachdem er den Anruf angenommen hatte. »Moment, ganz langsam … Was zum Teufel meinen Sie damit, die Dienstaufsicht ist auf dem Weg hierher?«
    Das dreckige Grinsen verschwand plötzlich aus Jonnys Visage. »Wer ist das?«
    McAvoy brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen, hörte dem Anrufer konzentriert zu. »Wer hat denen das gesagt? Woher haben sie das Geld?« Als er die Antworten bekam, erstarrte McAvoys Gesicht – sein Unterkiefer schien zu brechen, als er die Zähne aufeinanderbiss –, dann drehte er sich zu Jonny um und warf das Handy auf ihn. »Du beschissener dämlicher Drecksack!« Er stürmte auf ihn los und brüllte: »Du verfluchtes blödes Arschloch!«
    Jonny wich zurück, bekam einen Schlag aufs Maul. Es genügte, um ihn zu Boden zu strecken. McAvoy bearbeitete ihn weiter mit den Fäusten. »Du Arschloch, du Dreckskerl … du hast es gottverdammt angenommen, stimmt’s?«
    »Was? Was denn?« Jonny rutschte über den Boden. Die Hose seines Boss-Anzugs wurde schwer zerknittert.
    Der Schläger, der mich festhielt, blickte nicht mehr durch und lockerte seinen Griff. Er ließ mich ganz los, damit er zur Tür gehen und nach Unterstützung rufen konnte.
    McAvoy kam

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