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Gelyncht - Gus Dury ; 2

Gelyncht - Gus Dury ; 2

Titel: Gelyncht - Gus Dury ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Realität, nur für einen Moment, aber lange genug. »Sie müssen denen sagen, dass sie alles völlig falsch verstanden haben«, sagte sie.
    Ich nickte. Ich zitterte jetzt.
    Ich kehrte in die Kneipe zurück. Tiefe Stille. Ich beendete das ehrfürchtige Schweigen. »Geh, setz dich zu ihr.«
    Debs warf mir einen kurzen Blick zu, stellte keine Fragen.
    »Gib mir das Telefon, Mac.«
    Ich wählte.
    Mein Herz schlug so heftig, dass ich kaum sprechen konnte, brachte aber heraus: »Polizei.«
    Eine Pause.
    »Ich möchte mit Fitzsimmons sprechen.«
    Er antwortete nach dem dritten Klingeln. »Dury hier … Ich mache es kurz. Sie haben den falschen Mann. Es war Katrina Crawford … Die Mutter hat ihn getötet.«
    »Was?«
    »Sie ist im Wall. Ich denke, Sie sollten sie jetzt holen kommen.«
    Ich gab Mac das Telefon zurück. Meine Hand zitterte viel zu sehr, um den Hörer auf die Gabel zu legen.
    Als ich mich an die Theke setzte, war mein Guinness genau richtig geworden.
    Ich hob das Glas. Tropfen glitzerten wie Tau außen am Glas. Der erste Schluck schmeckte wie mein persönliches Eiskalt in Alexandrien . Hatte ich schon einmal länger auf ein Glas gewartet? Ich genoss jeden einzelnen Tropfen.
    Mac stand schweigend da und war klug genug, keine Fragen zu stellen.
    Ich orderte ein zweites Glas. Während ich das tat, kam Hod herein. Er hatte keinen Bart mehr, aber ich verkniff mir einen entsprechenden Kommentar.
    »Sie gehört dir«, sagte ich.
    »Was?«
    »Der Laden hier … die Kneipe.« Mir brannten immer noch die Augen. Ich konnte sie spüren, sah, wie sich ihr Lodern in Hods Augen spiegelte. Er sagte nichts.
    Mac stellte drei Schnapsgläser vor uns hin, füllte sie aus einer Flasche Talisker. Er brachte keinen Toast aus.
    Hod war der erste, der etwas sagte. »Gus, ich habe nachgedacht …«
    »Oh, ja.«
    »Wenn du das alles aufschreibst, könntest du echtes Geld damit machen.«
    »Und?«
    »Es könnte deine Rettung sein.«
    Ich war enttäuscht. »Das hast du dir gedacht?«
    »Habe ich, ja.«
    Ich stand auf, schob meinen Stuhl zurück, machte dem Hund ein Zeichen. Ich sah, dass Debs der schluchzenden Katrina auf den Rücken klopfte. »Weißt du, was ich mir gedacht habe?«
    »Was?«
    »Ich habe andere Pläne.«
    Hod drehte sich um, als ich zum Hinterzimmer ging. »Das ist nicht dein Ernst …«
    »Doch. Absolut.«

Über den Autor
Tony Black
    Tony Black, geboren 1972 in Australien, aufgewachsen in Schottland und Irland. Der preisgekrönte Journalist und freie Autor lebt in Edinburgh. Seine Krimis um den Anti.Helden Gus Dury wurden von der Presse hymnisch gefeiert
Bibliographie
    Im Paul Zsolnay Verlag ist erschienen
    2011 Geopfert. Roman. Aus dem Englischen von Jürgen Bürger (auch als E-Book)

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