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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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Das bestätigt sich auch in Untersuchungen an Migranten und deren Nachkommen, die aus geografischen Regionen mit niedriger Brustkrebshäufigkeit (China, Japan, Malaysia, Philippinen, Thailand, Westafrika) in ein Land mit hoher Häufigkeit (USA, Australien) auswanderten. Sie weisen bereits in der zweiten Generation die durchschnittliche Erkrankungshäufigkeit der neuen Umgebung auf. Dafür werden vor allem markante Veränderungen im Konsum von Fetten und Proteinen verantwortlich gemacht.
Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe
In experimentellen Studien an Zellkulturen, bei Tierversuchen, aber auch Einzelfallbeobachtungen an Menschen rücken vor allem die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe und deren Bedeutung für das Krebsgeschehen in den Fokus molekularbiologischer Forschung. 29,30
Die in immer mehr Studien belegte schützende Wirkung pflanzlicher Lebensmittel scheint vor allem auf deren bioaktive Komponenten wie Vitamine, Mineralstoffe und Hormone sowie Schutz- und Lockstoffe wie Farben, Aromaöle oder Bitterstoffe zurückzuführen zu sein. Solche Substanzen können Mechanismen der Krebsentstehung und -entwicklung beeinflussen, zum Beispiel über Veränderungen der Genexpression (siehe Kapitel: Integration statt Abgrenzung) .
Anti-Tumor-Wirkung
Im Stoffwechsel des Organismus sorgen Pflanzeninhaltsstoffe auch dafür, dass freie Radikale abgefangen werden, bevor sie Schäden an Zellen anrichten können. Sie regulieren Zelldifferenzierung und Mechanismen des Zelltods, stimulieren die Enzymaktivität im Körper und bremsen die Gefäßbildung an Tumoren. Auch das signifikante Absinken eines unspezifischen Entzündungsmarkers, des Capselreaktiven Proteins (CRP), konnte festgestellt werden. Er gilt als Indikator für kardiovaskuläre und rheumatoide Prozesse, könnte aber auch Einfluss auf die Krebsentstehung haben. 31 CRP stimuliert Makrophagen (Fresszellen) und aktiviert das Komplementsystem, einen wesentlichen Bestandteil im Netzwerk des körpereigenen Immunsystems.
Mahlzeiten statt Tabletten
Versuche, die Wirkung einzelner Inhaltsstoffe zu intensivieren, indem man sie isoliert hat und in hohen Dosen verabreicht, wurden häufig zu Fehlschlägen und führten mitunter sogar zum gegenteiligen Effekt. Das zeigte sich beim Versuch, mit Gaben von Beta-Carotin oder Vitamin E Tumorkrankheiten vorzubeugen. Darauf deutet auch hin, dass Supplemente als Arzneimittel eingestuft werden und nur unter Vorbehalt eingesetzt werden sollten. In ihrem natürlichen Gefüge in Lebensmitteln, also in der nutritiven Matrix, entfalten sich dagegen, so vermuten die Forscher, ergänzende und synergistische Effekte, eine toxische Wirkung ist hier bislang nicht bekannt.
Nutrigenomik
Auch werden die Ergebnisse der Nutrigenomik, eines jungen und aufstrebenden Forschungszweigs, zeigen, dass Menschen je nach ihrer genetischen Ausstattung und ihrem Lebensstil unterschiedlich auf die Inhaltsstoffe der Nahrung reagieren.

    Seit über zehn Jahren machen wir hervorragende Erfahrungen mit der mediterranen Vollwerternährung in der begleitenden Behandlung und der Vorbeugung chronischer Krankheiten, zu denen letztlich auch Krebs zählt. Im Mittelpunkt stehen Obst und Gemüse, Getreideprodukte wie Quinoa, Hirse, Naturreis und vollwertiges Brot, Olivenöl, Rapsöl und Fisch (fetter Seefisch, wie Lachs, Hering, Thunfisch, Makrelen und Sardinen), gesäuerte Milchprodukte und wenig Fleisch (eine Portion pro Woche, keine Wurst). Diese Ernährung wirkt sich erwiesenermaßen positiv aus auf koronare Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und Fettsucht.
    Wir empfehlen unseren Patienten ganz allgemein, dabei auf Produkte zu achten, die regional und deshalb möglichst frisch, zudem sozial und ökologisch verträglich angebaut oder hergestellt wurden. Grundsätzlich haben frische, regionale Bioprodukte den Vorrang gegenüber industriell hergestellten Produkten, die mit viel Zucker, Salz und künstlichen Zusatzstoffen versehen sind. Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass »bio« nicht gesünder sei als konventionell hergestellte Nahrungsmittel, so macht der Anbau doch einen Unterschied: Zum Beispiel verändert sich die Fettzusammensetzung in Milch und Fleisch positiv durch die artgerechte Fütterung mit naturbelassenen Pflanzen.
    Als Resümee weltweiter Studien schneidet Fleisch (vor allem das rote) insgesamt jedoch schlecht ab: Es enthält gesundheitsschädigende Substanzen wie Hämeisen (es fördert die Bildung freier Radikale), krebserregende Stoffe wie polyzyklische

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