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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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dass die Lobby der amerikanischen Agrarindustrie bis in die Wissenschaft hinein versuche, die daraus resultierende Empfehlung der Einschränkung des Verzehrs zu verhindern.
    Vegetarische Ernährung ist zu empfehlen, wenn dabei auf einen ausgewogenen Kalzium- und Eisenhaushalt geachtet wird. Eisen ist in Gemüse deutlich weniger enthalten als in Fleisch und Fisch und wird deutlich besser im Organismus umgesetzt, wenn Eiweiß dazu kommt. Die Anwesenheit von Vitamin C verbessert die Resorption deutlich, etwa Streifen von roter Paprikaschote auf dem Käsevollkornbrötchen! Strenges veganes Essen, das auf jede Form tierischen Eiweißes (auch Milch und Eier) verzichtet, ist daher langfristig eher eine Mangelernährung und nicht zu empfehlen. Zumindest sollten Veganer regelmäßig ihren Eisengehalt im Blut kontrollieren lassen (alle sechs Monate) und sie müssen häufig zusätzlich Eisenpräparate einnehmen. Das aber ist während einer Chemotherapie keinesfalls zu empfehlen, da es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann.
    Durch was lässt sich tierisches Eiweiß ersetzen, von dem Menschen in Industrieländern zwei- bis dreimal mehr verzehren, als international empfohlen wird? Zum Beispiel durch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen oder Linsen, die neben wertvollem Eiweiß auch B-Vitamine, Folsäure und Eisen sowie lösliche Ballaststoffe enthalten. Dazu gehört natürlich auch die Sojabohne.
    Ein Tipp: Mungobohnen blähen am wenigsten, rote Linsen sind am schnellsten gar.

    Der Soja-Streit
    Sojaeiweiß steckt in den meisten verarbeiteten Lebensmitteln (z. B. in Fertigpizza, Margarine, Müsliriegel oder Fertigsaucen), wo es tierische Proteine ergänzt oder ersetzt. Diese Fertignahrungsprodukte enthalten jedoch durch die industriellen Prozesse kaum mehr den wichtigsten gesundheitsfördernden Bestandteil der Sojabohne: die Isoflavonoide. Sie werden bei der Extraktion, dem starken Erhitzen oder dem Waschen mit speziellen Lösungen zerstört – auch bei der Herstellung von Sojasauce.
    Sojamehl und -milch, Tofu und Miso (fermentierte Sojapaste zur Suppenherstellung) enthalten jedoch viele Isoflavonoide. Ihr regelmäßiger Verzehr ist als vorbeugende Maßnahme zu empfehlen. Studien zeigten eine Verminderung des Risikos für Prostata-, Brust-, Gebärmutter- und Lungenkrebs.
    Isoflavonoide können das Wachstum von Tumorzellen beeinflussen, weil sie in ihrer chemischen Struktur weiblichen Sexualhormonen, den Östrogenen, ähneln, allerdings rund tausendmal schwächer wirken. Solche Phytohormone werden deshalb auch in isolierter Form als Medikament zur Behandlung von Beschwerden der Wechseljahre empfohlen.
    Das wirft natürlich die Frage auf, ob Phytohormone ähnlich wie Östrogene nicht auch zum Beispiel das Brustkrebsrisiko erhöhen können. Andererseits scheinen viele Studien zu belegen, dass Soja Brustkrebs auch vorbeugen kann. Trotz des scheinbaren Widerspruchs könnten beide Aussagen stimmen: Es hängt vermutlich unter anderem vom Alter ab, ob Soja positive oder negative Auswirkungen auf hormonabhängigen Brustkrebs hat. Wirklich nachgewiesen ist eine schützende Wirkung vor Krebs nur bei denjenigen Frauen, die bereits seit ihrer Kindheit Sojaprodukte zu sich nehmen und darüber hinaus wenig tierisches Eiweiß aßen. Das gilt zum Beispiel für viele Asiatinnen.
    Ob eine Einnahme nach Ausbruch der Erkrankung von Vorteil ist, kann man noch nicht mit Sicherheit sagen. Die Studien, die hierzu durchgeführt worden sind, zeigen zum Teil positive Effekte, wurden allerdings nur mit wenigen Versuchsteilnehmern und nur über einen kurzen Beobachtungszeitraum durchgeführt. Bei Frauen nach der Menopause verstärkt die konzentrierte Zufuhr von Phytohormonen in Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten eher das Brustkrebsrisiko.
    Mehr als 75 Prozent der Tumorerkrankungen werden bei Frauen über 50 diagnostiziert, und ein Großteil dieser Fälle ist östrogenabhängig. Die Isoflavonoide der Sojabohne könnten eine Überproduktion und Überstimulation des Körpers durch Östrogen und Testosteron (dem männlichen Pendant zum Östrogen) verhindern und damit das Tumorwachstum vermindern.
    Abzuraten ist dennoch von der Einnahme konzentrierter Nahrungsergänzungsmittel, die Isoflavonoide in einer über das natürliche Maß hinausgehend hohen Konzentration enthalten. Diese könnten sogar Krebs auslösen. 33-44 Bei Isoflavonoiden aus der Nahrung ist das vermutlich nicht der Fall, weil dazu die Menge nicht ausreicht.
    Patientinnen und

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