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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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werden von negativen Gedanken abgelenkt und verlieren viele Ängste. Sie verstehen, dass es immer noch Hoffnung gibt. Zusammengefasst kann die Mind-Body-Medizin nicht nur die Psyche und das Nervensystem stärken. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Linderung von Nebenwirkungen: Sie kann Schmerzen dämpfen, Übelkeit bessern, Komplikationen vorbeugen und Heilungszeiten verkürzen. Sie stabilisiert das Immunsystem. Dabei hilft besonders auch die Imagination: Krebskranke stellen sich vor, wie ihre Killerzellen den Tumor vernichten. Was naiv klingt, kann zu erstaunlichen, wenn auch unerklärten Effekten führen. So ist bei der Untersuchung von Biofeedback-Verfahren nachgewiesen worden, dass es Menschen gelingen kann, die Durchblutung des Körpers nur durch ihren Willen zu steigern; umgekehrt ist gezeigt worden, dass allein die Suggestion eine Blutung schneller stoppen kann.

MODELL TAGESKLINIK ESSEN
Onkologische Patienten können in einer speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Tagesklinik an der Naturheilkundlichen Klinik in Essen bereits parallel zur zytostatischen Behandlung Mind-Body-Verfahren kennenlernen.
Wohlbefinden und Selbsterfahrung
Krebserkrankungen verändern das Leben der Betroffenen existenziell. Die Vorstellung oder auch Erfahrung, dass vitale Funktionen wie Atmung, Verdauung, Ausscheidung oder Sexualität massiv beeinträchtigt werden und potenziell zum Erliegen kommen können, sowie die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod berühren und verstören die Betroffenen tief. Mind-Body-Interventionen können Patienten bei der Deutung und Sinnfindung ihrer durch die Tumorkrankheit ausgelösten Lebenskrise begleiten. Dabei werden nicht nur die Defizite, die durch die Krankheit ausgelöst werden, fokussiert, sondern auch die sich öffnenden neuen Perspektiven, die – trotz der objektiv nachteiligen Situation – zur persönlichen Weiterentwicklung und auch zu subjektivem Wohlbefinden führen können.
Einmal wöchentlich treffen sich in der Naturheilkundlichen Klinik in Essen Tumorpatienten in einer festen Gruppe und lernen in zweieinhalb Monaten Achtsamkeitspraxis und Entspannung, Kognitive Umstrukturierung sowie naturheilkundliche Selbsthilfestrategien.
Hilfe zur Selbsthilfe
Diese Behandlungsform erfordert eine engagierte interdisziplinäre Zusammenarbeit von betreuenden Ärzten, Pflegekräften, Ordnungstherapeuten, Psychoonkologen und Physiotherapeuten, unter Umständen auch Seelsorgern.
Die soziale Unterstützung in der Gruppe hilft den Beteiligten, ihre Krankheit besser zu bewältigen und langfristige Lebensstiländerungen einzuleiten. Sie tauschen Erfahrungen mit Rückschlägen und Fortschritten aus. Sie erkennen ihre Belastungsgrenzen und Bedürfnisse besser. Ihre Lebensqualität bessert sich.
Entwickelt wurde das Programm in Zusammenarbeit mit dem Mind/Body Medical Institute der Harvard Medical School und dem Center for Mindfulness der University of Massachusetts Medical School.
Einen ähnlich partizipativen Ansatz finden Patienten in onkologischen Programmen an der Universitätsklinik für Hämatologie/Onkologie in Jena, am Zentrum für naturheilkundliche Forschung der Technischen Universität in München sowie am Zentrum für Integrative Krebstherapie an der Klinik Oschelbronn bei Pforzheim und am Immanuel Krankenhaus in Berlin.

METHODEN DER ENTSPANNUNG
Yoga ist eine klassische Methode in der modernen Mind-Body-Medizin. Der indische Gelehrte Patanjali beschrieb die Kombination aus Meditation, Atmen, Visualisierung und Dehnübungen vor mehr als 2000 Jahren als einen Prozess, der die Gedanken aus dem Kopf vertreiben und den Geist beruhigen solle.
Yoga lässt sich in sehr unterschiedlicher Intensität und in vielen Varianten ausüben, sodass leichte Übungen auch während einer Krebstherapie im geschwächten Zustand möglich und hilfreich sind. Studien zeigen, dass Yoga zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führt (gemessen bei Brustkrebspatientinnen), den Medikamentenverbrauch reduzieren und die Schlafqualität fördern kann (bei Lymphompatienten). Auch nehmen Depression und Ängstlichkeit durch regelmäßiges Yoga deutlich ab. 25-27
Eine Studie an 125 Krebspatienten, die bestrahlt wurden, beschreibt die bessere Verträglichkeit der Therapie, weniger Darmprobleme und längere Schlafphasen. 28

Yoga ist auch Kranken möglich und für sie hilfreich.
Qigong und Tai-Chi
Qigong, die Bewegungslehre, die wie das Yoga auch als Mittel der Selbstfürsorge und Prävention praktiziert

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