Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
schauten ihn vom Laufställchen aus mit tränenverschmierten Gesichtern an. „Haben sie lange geweint?“, fragte er.
„Seit Stunden immer mal wieder. Die beiden sind heute wirklich sehr launisch und müde.“ Sie schüttelte den Kopf.
„Vanni, bekommen Sie denn genügend Schlaf?“, fragte er.
Sie nickte. „Nachts schlafen die beiden zum Glück durch. Ich lege mich hin, sobald sie im Bett sind – es kommt mir vor, als wenn ich im Moment sehr viel schlafe. Vielleicht ist es das – ich schlafe zu viel, weil ich ständig müde bin.“
„Wie kann ich helfen? Mich um die Kinder kümmern? Das Essen umrühren?“
„Was Sie wollen“, sagte sie und trat einen Schritt beiseite, um ihn hineinzulassen.
Noah ging auf direktem Weg zum Laufställchen. Er sagte: „Hallo, ihr beiden“, aber er dachte etwas anderes.
Vanessa geht unter.
Ob es an der Arbeit mit den Kindern lag oder daran, dass sie sich emotional unter Druck gesetzt fühlte, vermochte er nicht auf Anhieb zu sagen. Dennoch musste hier etwas geschehen. Er hob Mattie zuerst aus dem Laufstall, denn er war der Größere. Und dann, als Hannah ihm die dicken Ärmchen um den Hals legte, hob er auch sie heraus. Die beiden Kinder blieben auf seinen Armen und legten die Köpfchen auf seine Schultern. Noah schaukelte sie und sprach leise auf sie ein. Sie beruhigten sich sofort; sie wollten nur gehalten werden. Und sie wirkten genauso müde und frustriert wie Vanni.
Vanni war in der Küche verschwunden, und Noah hielt die Kinder auf dem Arm, bis sie mit dem Weinen aufhörten. Dann sagte er zu ihnen: „Das Wichtigste zuerst.“ Mit diesen Worten ging er in die Diele und suchte nach dem Kinderzimmer.
Er sprach immer noch mit sanfter Stimme auf sie ein, während er Mattie in eines der beiden Bettchen im Kinderzimmer legte und Hannah auf dem Wickeltisch platzierte. Das war ein ihm fremdes Terrain. Noah hatte in seinem Leben zwar schon ein oder zwei Kinder gewickelt, aber das war schon ewig her. Er sprach immer noch auf das Kind ein, während er die Windeln im Windelbehälter an der Seite des Wickeltisches genauer betrachtete. Es gab zwei Stapel, und er griff nach den kleineren für Hannah. Dann öffnete er die Windel und entfernte sie vorsichtig. „Igitt.“ Hannah gluckste. „Ja, ich glaube dir gerne, dass du das lustig findest. Du solltest es aber mal von meiner Warte aus betrachten. Hannah, das ist abscheulich.“ Sie gluckste weiter, während er nach feuchten Tüchern suchte, die er schließlich auf dem Regal unter dem Wickeltisch fand. Als er ihren rosigen Popo säuberte, verzog er das Gesicht, was Hannah wahnsinnig komisch zu finden schien.
Schließlich hatte er es geschafft. Hannahs Popo war ein wenig gerötet, so als ob ihre Windeln vielleicht nicht oft genug gewechselt wurden. Und im Eifer des Gefechts hatte er eine neue Windel kaputt gemacht, indem er die Klebestreifen abgerissen hatte. Mit der zweiten hatte er mehr Glück, obwohl sie an der Seite etwas abzustehen schien. Mattie war da einfacher zu handhaben. Er war mit nichts verschmiert. Mit einem Kind auf jeder Hüfte und einer stinkenden und einer nicht so stinkenden Windel in der Hand, kehrte er zu Vanni in die Küche zurück. Sie stand am Spülbecken und drehte sich nach ihnen um, als sie sie kommen hörte. Beim Anblick der Windeln rümpfte sie die Nase.
„Wer von euch hatte denn das Geschenk für Pfarrer Kincaid?“, fragte sie und nahm ihm die schmutzigen Überreste ab.
„Das war Madam“, sagte er. Er beobachtete, wie Vanni die schmutzigen Windeln in einer Tüte verschwinden ließ, die sie luftdicht verknotete. „Wow“, sagte Noah. „Das war gekonnt.“
„Wir setzen sie in ihre Hochstühlchen.“ Sie nahm ihm Mattie ab und überließ es Noah, Hannah in ihren Stuhl zu setzen. „Was führt Sie hierher, Noah? Wollen Sie mich kontrollieren?“
„Wenn Sie es so nennen wollen“, sagte er. „Ich hatte an Sie gedacht und mich gefragt, wie es Ihnen wohl geht. Ich hoffe, Sie finden mich nicht zu aufdringlich. Es sieht so aus, als ob Sie eine zusätzliche Hand gebrauchen könnten.“
„Eine? Zehn!“, sagte sie, aber es klang nicht nach einem Scherz.
Sobald die Kinder in den Stühlchen saßen, stellte sie ihnen ein paar Cracker hin und zwei Becher mit Saft.
„Hannahs Popo ist ziemlich rot“, sagte er. „Ein bisschen
zu
rot.“
„Ich kümmere mich darum“, antwortete sie.
Noah nahm sich einen Stuhl und setzte sich an den Küchentisch. „Sie könnten wirklich ein bisschen Hilfe
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