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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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passiert?«, fragte er Johnny.
    Johnny zuckte die massigen Schultern und rührte einen Topf Fleischbällchen in Marinarasauce um. »Ist heute einfach nicht aufgetaucht.«
    Komisch, Julie hatte gesagt, sie hätte ihn gefeuert. Das hieß doch, dass sie mit ihm gesprochen hatte, oder? Irgendetwas stimmte da nicht, aber Eliot war sich sicher, dass sie einen guten Grund gehabt hatte.
    Johnny kontrollierte seine Pizzen im Ofen, und die Flammen beleuchteten sein Gesicht. »Worauf wartest du also? Die Dame hat dir doch eine in Stein gemeißelte Einladung überreicht.«
    Eliot ging zu dem neuen Geschirrspüler und drückte auf den Startknopf. Surrend erwachte die Maschine zum Leben.
    Es war zu einfach. Großmutters Stimme hallte in seinen Gedanken wider: Harte Arbeit ist das Fundament des Charakters . Was hätte sie hierzu gesagt?
    Als das Geschirr gespült war, verließ er die Küche, um Pause zu machen.
    Im Speisesaal sah er Fiona, die die Bestellung eines Touristenpaares entgegennahm. Sie lächelte und sah fast zufrieden aus, obwohl sie mit völligen Fremden redete.
    Dieser Tag wurde immer seltsamer.
    Julie wartete an der Kasse auf ihn und hüpfte auf einem Bein. »Gehst du mit mir Kaffee trinken?«
    »Wer kümmert sich dann um Ringo’s ?«
    »Fiona nimmt Bestellungen auf, und Linda springt für mich ein.« Julie wickelte eine Strähne ihres honigblonden Haars um den Finger. »Es ist ja nicht so, als ob wir nach Hollywood durchbrennen.«

    Eliots Kopf fühlte sich an wie ein Heliumballon. Er konnte es nicht fassen: Ein Mädchen interessierte sich für ihn.
    »Auf der anderen Straßenseite liegt das Pink Rabbit «, sagte er und versuchte, so zu klingen, als täte er so etwas häufiger. »Sie haben Saft und Kaffee.«
    »Klingt traumhaft. Ich hol’ eben meine Handtasche.«
    Das Telefon klingelte. Julie schnappte sich das Kopfhörerset und hielt einen Finger hoch, um Eliot zu bedeuten, dass es nur einen Augenblick dauern würde.
    Eliot sah, dass ihre Nägel bis tief unten abgekaut waren.
    » Ringo’s All American Pizza Palace. Was kann ich für Sie tun?« Julies Gesicht erschlaffte, und sie starrte an einen fernen Punkt, konzentrierte sich. »Ja, sie sind beide hier. Darf ich fragen, wer da spricht?« Ihre Augenbrauen schossen hoch, und sie zog den Ohrstöpsel heraus. »Ihnen auch.« Sie reichte Eliot das Kopfhörerset.
    Niemand hatte ihn je bei Ringo’s angerufen.
    »Hallo?«
    »Hier ist Robert Farmington, Eliot. Sie haben eine Entscheidung gefällt. Eure erste Prüfung hat soeben begonnen.«

27
    Omen beim Tee
    Audrey lauschte aufmerksam am Telefon.
    Dann legte sie auf, verließ ihr Arbeitszimmer und setzte sich an den Esstisch.
    Cecilia hatte sich heute zum Tee selbst übertroffen. Kaffeestreuselkuchen standen neben kleinen Tellern voll Waldorfsalat (beides war bei der Bio-Delikatessen- und Bäckereiabteilung des Pink Rabbit bestellt worden), und es waren drei Teekannen auf dem Tisch: eine mit Cecilias Kamillenmischung, eine mit Darjeeling und ihre Spinnwebkanne mit reinem
kochendem Wasser, die in ihren Häkelwärmer gehüllt war. Cecilia war auf alle Eventualitäten vorbereitet.
    »Es hat begonnen«, sagte Audrey zu ihr. »Ihre erste Prüfung.«
    Cecilia erhob sich von ihrem Sitz. »War das der Junge am Telefon?«
    »Unser Mr. Farmington, ja.«
    Cecilia zog sich den Schal um die Schultern und verdrehte nervös seine Enden. »Hat er gesagt, was? Oder wo?«
    »Ich habe nicht gefragt.« Audrey ließ sich auf ihrem Stuhl nieder. Sie goss sich eine Tasse Darjeeling ein.
    Cecilia blinzelte sie an. »Wir tun doch aber wohl etwas, nicht wahr?«
    »Natürlich. Wir trinken Tee.«
    »Ja, ja.« Cecilias Augen umwölkten sich milchweiß. »Ich werde mit dem Ritual beginnen. Es gibt vieles, was wir von hier aus vorhersehen und beeinflussen können.«
    Audrey machte mit der Hand eine Schnittbewegung. »Ich meinte, dass wir Tee trinken werden – und das ist alles. Wir haben schon zu viel getan. Jetzt sind die Kinder auf sich allein gestellt.«
    »Es muss doch möglich sein, dass wir etwas unternehmen. Wir können …«
    »… nichts mehr tun. Sonst riskieren wir, dass der Rat unsere Hilfe bemerkt. Sie würden ohne viel Aufhebens gegen die Kinder entscheiden.«
    »Du sprichst davon, als ob es ein Spiel wäre«, sagte Cecilia. »Als ob einfach zwei Punkte abgezogen werden würden, statt dass Eliot und Fiona dann … dann … Ich kann die Worte noch nicht einmal aussprechen!«
    Audreys Augen wurden schmal. »Ich weiß, was auf dem Spiel

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