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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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einen klaren Kopf zu bekommen, und bemerkte, dass sogar die blubbernde Lava zur Ruhe gekommen war.
    Oz flüsterte: »Oh, ich habe eine Gänsehaut. Er muss einer von uns sein. Schnappen wir ihn uns doch, jetzt gleich!«
    Abby setzte ihren Hundertfüßer ab und scheuchte ihn weg. Ihre rosafarbenen Augen waren blutunterlaufen. »Das sind nicht die Bedingungen, um die wir gewürfelt haben. Wir lassen diese drei Versuchungen ihren Lauf nehmen.«
    »Ich stimme Abigail zu«, sagte Ashmed. »Wenn der Junge Louis’ Sohn ist und die andere Familie auch noch in die Sache verwickelt ist, müssen wir vorsichtig vorgehen. Ein falscher Schritt und wir verlieren ihn vielleicht an sie … und damit jede Möglichkeit, das Abkommen zu brechen.«
    »Nein, das riecht nach Louis«, sagte Lev zu ihnen und hob die Stimme. »Er ist da draußen. Zieht die Strippen und lacht uns aus.«
    Sealiah starrte auf den Bildschirm und beobachtete, wie Fiona den Eisenstachel aus Sobek zog. Das Krokodil drehte sich um und hielt sie mit einer Pranke fest, bereit, ihre Seele zu verschlingen … zögerte aber dann.
    Wundersamerweise erlaubte es ihr weiterzuleben. Es ließ sie aufstehen und sprach dann mit den Kindern.
    Sie hatten das Monster bezaubert. Eindrucksvoll.
    Der Aufsichtsrat bemerkte das jedoch nicht, weil die Mitglieder weiter miteinander stritten.
    »Es ist unmöglich, dass Louis am Leben ist«, stellte Abby fest. »Wir hätten ihn gefunden.«

    »Wie ist er dann gestorben?«, gab Lev zurück. »Niemand hier hat sich der Tötung gerühmt. Bleibt noch die Liga; das hieße, dass sie unseren ›unauflöslichen‹ Vertrag umgangen hätte, um dem Schlaumeier die Kehle durchzuschneiden? Das glaube ich nicht.«
    Beal nickte Uri zu.
    Uri verneigte sich vor dem Aufsichtsrat (der ihn ignorierte) und ging.
    Beal folgte ihm lächelnd. »Bringt den Jungen her«, sagte Oz. »Überlasst ihn mir zum Verhör. Ich werde der Sache auf den Grund gehen.«
    »Genug geredet!« Lev packte den Tisch und umfasste ihn mit gespreizten Armen; sein Jogginganzug riss. Der solide Stein knackte. »Ich weiß einen besseren Weg, das zu regeln.« Er grunzte und stemmte den drei Tonnen schweren Basaltklotz hoch.
    Die Debatte war vorbei. Es schien, als ob der Aufsichtsrat das Würfeln überspringen und direkt zum Punkt »Gewalt« auf der Tagesordnung übergehen würde.
    Sealiah kam zu dem Schluss, dass Beal dieses Geplänkel bewusst provoziert hatte, um den Aufsichtsrat abzulenken: so dass er mit den Post-Kindern tun konnte, was auch immer er wollte. Hatte er sie herbestellt, weil er gehofft hatte, sie auch in den Konflikt hineinziehen zu können?
    Wie konnte er es wagen anzunehmen, dass sie sich so leicht lenken ließ? Doch absurderweise kam dieses Chaos ihren eigenen Plänen zugute. Sealiah konnte mit dieser Ironie leben, solange sie am Ende gewann.
    Abby sprang auf den Tisch – der nun von Lev schwankend gehalten wurde – und stürzte sich auf ihn.
    Lev kippte den Stein, schlug Abby aus der Luft herunter und schleuderte sie in die Lava.
    Er watschelte an die Abbruchkante, ließ den gewaltigen Stein fallen und brüllte: » Das halte ich von deinen Ansichten!«
    Tief unten schrie Abby; jetzt war ihr Zorn geweckt. Flammenwände loderten empor und leckten an der Decke.
    Mittlerweile hatte sich Oz näher herangeschlichen und stieß
Lev über die Kante. Er schleuderte kleinere Felsklötze auf seine Verwandten hinab, und auch einige erstaunlich archaische Beleidigungen, die sich auf ihre Vorlieben hinsichtlich ihres Liebeslebens bezogen.
    Eine Magmawelle spritzte auf und bedeckte Oz. Er kreischte, als seine Lederkluft verkohlte.
    Schüsse, zersplitterndes Glas und Schreie ertönten plötzlich aus allen Winkeln der Höhle. Das jeweilige Gefolge der Aufsichtsratsmitglieder würde nicht einfach müßig dabeistehen und zusehen. Nach dem Vorbild ihrer Herren würden sie versuchen, einander zu töten.
    Sealiah lockerte ihre Klingen und wich zurück.
    Ashmed klopfte sich Ruß vom Anzug und kam zu ihr herüber. »Brillant, nicht wahr? Beal scheint schon wieder zu gewinnen.«
    »Tatsächlich?«
    Ashmed lächelte. »Sollen wir das alles bei einem Glas Champagner besprechen? Ich habe eine Kiste von Bollingers Vieilles Vignes Françaises gesehen, als ich hereingekommen bin.« Er ließ den Blick über die mörderische Menge schweifen. »Ah ja, da drüben. Noch nicht zerbrochen. Soll ich uns eine Flasche holen?«
    Sie legte den Kopf schief. »Wie könnte ich dir schon widerstehen?«
    »Das kann

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