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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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diese katastrophale Ruhe ihr Werk? Es war gewiss ihr Stil … hereinzuschleichen und ihrem Gegner die Kehle durchzuschneiden, bevor der wusste, wie ihm geschah.

    »Ich würde die Audiodateien gern noch einmal hören, wenn es euch nichts ausmacht«, sagte Sealiah.
    Abby tippte auf die Fernbedienung.
    Ein süßes Violinsolo rollte durchs Zelt: Eliot Posts Musik.
    Sie war merklich besser als das letzte Mal, als Beal sie gehört hatte. Die uralten Töne weckten lang vergessene Emotionen. Ihm stockte der Atem, und er erinnerte sich an frühere, bessere Zeiten … als er noch jung gewesen war … bevor das Leben so kompliziert geworden war.
    Eine neue Wendung in der Musik erinnerte ihn an kleine Mädchen, und dann antwortete eine ferne Jahrmarktsorgel in ihrem ganz eigenen Singsang.
    »Wundervoll«, murmelte er.
    »Ja«, sagte Lev, »ich könnte das den ganzen Tag anhören.«
    Ashmed räusperte sich. »Ich stelle den Antrag, dieses Lied und das darauf erfolgte Einflößen von Lebenskraft in die Rummelfahrgeschäfte als Beweis zu betrachten, dass der junge Eliot zu uns gehört.«
    Abby unterbrach ihn: »Ein mächtiger Sterblicher mit der richtigen Ausbildung könnte das auch bewirken. Darum bleibt …«
    »… Eliots Versuchung, um das eine oder das andere zu beweisen«, sagte Lev. »Wir sollten den Zeitplan in der Hinsicht etwas beschleunigen.«
    Sealiah nickte. »Meine Agentin ist in Stellung. Sie ist bereit zuzuschlagen.«
    »Dann schlag zu«, sagte Beal heftiger, als er beabsichtigt hatte.
    Sealiah verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und antwortete: »Es wird heute Abend geschehen. Wenn ihre Mission erfolgreich ist, wird Eliot in Versuchung geführt, den schützenden Armen der Liga entzogen und uns übergeben – entweder als toter Sterblicher oder als sehr lebendiger Höllischer.«
    Beals Hände schlossen sich fester um den Auslöser. Es wäre so viel einfacher gewesen, den Zeitzünder auszulösen, sich aus ihrer Gegenwart zurückzuziehen und es darauf ankommen zu lassen. Gewalt war immer einfacher als List.

    Aber er hatte seinen eigenen Plan entwickelt, um Eliot Post einzusammeln, einen Plan, an dem sein nun sterblicher Vater Louis beteiligt war. Vielleicht konnte auch Beal seinen Zeitplan beschleunigen … oder, besser noch, den des Aufsichtsrats verzögern.
    »Ein einzelner, fünfzehnjähriger Junge«, sagte Abby und schlang sich spielerisch den Skorpionschwanz um den kleinen Finger, »hormonell vergiftet von der einsetzenden Pubertät und von Sealiahs handverlesener Verführerin bezirzt …«
    »Ja«, murmelte Lev, »es wird ein Tritt in den Unterleib sein zuzusehen, wie er sie umdreht.«
    »Was meinst du damit?« Beals Hand um den Auslöser lockerte sich. Sie wussten etwas, was er nicht wusste. »Welche Chancen kann Eliot denn schon haben?«
    »Ungefähr die gleichen, die Fiona Post hatte, deine Versuchung zu überleben.« Sealiah nickte zu einem der Bildschirme hinüber.
    Abby klickte auf einen Knopf, und ein und dasselbe Video erschien auf allen Bildschirmen.
    Fiona saß in einem Spiegellabyrinth. Das Gebäude brannte. Sie saß auf dem Boden in der Nähe des geöffneten, herzförmigen Kastens.
    Abby zoomte heran und drückte einen weiteren Knopf. »Jetzt sehen wir es mit Äther-Spektralfilterung.«
    Unsichtbare Kraftlinien zerfielen auf dem Bildschirm in schimmernde Regenbogen und Schatten. Fiona strich mit den Händen darüber und zupfte dann einen Faden aus sich selbst hervor.
    »Mir läuft’s jedes Mal kalt den Rücken herunter, wenn ich das sehe«, flüsterte Lev. »Das Mädel ist fast schon ein Profi!«
    Fiona versuchte, die Kraftlinie, die von den Pralinen ausging, zu durchschneiden, aber es gelang ihr nicht. Natürlich. Wenn sie sich einmal angeheftet hatten, lösten Suchtlinien ihren Griff nie mehr.
    Aber Fiona gab nicht auf.
    Sie zog einen Teil ihres Selbst hervor – den Teil, an den die Pralinen sich angebunden hatten – und schnitt ihn durch.

    »Ihr Appetit«, erläuterte Abby. »Sie konnte deine Macht nicht bezwingen, also hat sie ihre Verwundbarkeit weggeschnitten.«
    »Das hat eine Menge Mumm erfordert«, fügte Lev hinzu.
    Beal sah zu, wie das Video noch einmal ablief, und konnte kaum glauben, was er sah. Niemand hatte sich je von seinen Versuchungen losgerissen, schon gar nicht, nachdem er erst einmal süchtig danach geworden war.
    »Das heißt doch«, fuhr Sealiah fort, »dass es dem schwächeren der beiden Kinder gelungen ist, deine größten Anstrengungen zu überwinden.«
    Beal war

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