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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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aufzutreiben.«
    Robert wühlte die Tasche durch. Darin befanden sich seine Lederjacke, ein sauberes T-Shirt, ordentlich gebügelte Jeans und seine Stiefel. Er wand sich aus dem Papieroverall heraus und zog die richtigen Kleider an. Fast fühlte er sich wieder wie ein Mensch.
    In der Tasche befanden sich auch seine Glock-29-Pistole, drei Runden Munition, ein Handy, die Schlüssel seines Motorrads, seine Brieftasche, ein Bündel Bargeld und ein Schlagring aus Messing, den er noch nie gesehen hatte. Robert streifte ihn sich über.
    »Ich dachte, du könntest vielleicht Verwendung dafür haben.«

    Macht durchströmte das Metall und wärmte Roberts Hand und Arm. »Könnte ganz nützlich sein. Danke.«
    Roberts Telefon summte und erschreckte ihn so sehr, dass er es beinahe fallen ließ. »Sie haben doch niemandem gesagt …«
    Mr. Mimes schüttelte den Kopf und zog die Augenbrauen hoch. »Ich schlage vor, du gehst dran.«
    Robert hatte kein gutes Gefühl dabei, aber er tat dennoch wie geheißen. »Hallo?«
    »Das ist verrückt. Ich habe noch nicht einmal gewählt«, sagte Eliots Stimme am anderen Ende der Leitung. »Robert? Bist du das?«
    »Äh, ja.« Eliot Post war der Letzte, von dem Robert angenommen hätte, dass er ihn anrufen würde. Er hatte ihm nie seine Nummer gegeben.
    Am anderen Ende trat eine lange Pause ein.
    »Eliot? Bist du noch dran?«
    »Ich bin dran. Warst du vor ein paar Minuten bei mir?«
    Mr. Mimes beugte sich näher heran und lauschte.
    »Vor ein paar Minuten hätte ich bei absolut niemandem sein können. Glaub mir das. Steckst du in Schwierigkeiten?«
    »Das kann man so sagen. Aber das Wichtigste zuerst. Wieso bist du in der Leitung? Du – oder jemand, der dir sehr ähnelt – hat mir dieses Telefon gegeben. Ich habe es nur angestellt, und plötzlich warst du da am anderen Ende.«
    Mr. Mimes hob einen Finger.
    »Warte mal eine Sekunde«, sagte Robert zu Eliot.
    »Du bist geklont worden«, erklärte Mr. Mimes. »Jemand hat dich so peinlich genau bis ins Detail kopiert, dass sogar deine Besitztümer verdoppelt wurden. Das ist die einzige Möglichkeit, diese andere Person zu erklären … und das Telefon, das anscheinend über eine identische Elektronik verfügt.«
    »Wie ist das möglich?«
    Mr. Mimes zuckte die Schultern. »Es sollte gar nicht möglich sein. Die beiden Geschöpfe, von denen ich weiß, dass sie eine solche Begabung hatten, sind tot. Aber anscheinend ist eines von ihnen nicht so tot, wie ich dachte, und daraus ergeben sich
viele interessante Möglichkeiten.« Er gab Robert einen Wink, das Gespräch wieder aufzunehmen.
    »In was für Schwierigkeiten steckst du?«, fragte Robert.
    »Es ist zu viel, um das am Telefon zu erklären. Ich musste das Auto stehen lassen. Es ist sowieso komisch gefahren. Ich glaube, sie sind hinter mir her.«
    Eliot klang verängstigt, aber nicht so, als würde er sich um die eigene Haut Sorgen machen. Noch etwas anderes musste passiert sein.
    »Warte mal. Ganz langsam«, sagte Robert. » Du bist gefahren?«
    »Du hast mir gesagt, dass ich das tun sollte – oder vielmehr irgendein anderer Robert. Ich weiß es nicht. Es war vielleicht Louis.«
    »Louis? Louis Fänger? Aus der anderen Familie?«
    Das schien für Mr. Mimes einen Sinn zu ergeben, denn er nickte.
    »Ich glaube, er war es«, antwortete Eliot. »Es ist so viel so schnell geschehen, und jetzt sitzt Fiona an diesem anderen Ort fest.«
    Fiona, natürlich. Wenn Eliot in Schwierigkeiten steckte, dann auch sie.
    »Wo bist du?«
    »Zehn Minuten südlich von einem Lokal, das Zum Letzten Sonnenuntergang heißt, auf dem Highway 1.«
    »In Ordnung. Bleib, wo du bist, ich komme, so schnell ich kann. Ruf niemanden sonst an.«
    Eliot zögerte und sagte dann: »In Ordnung. Beeil dich bloß.«
    Robert legte auf.
    »Wenn auch nur eine von beiden Familien die Hand im Spiel hat«, sagte Mr. Mimes, »musst du dich entsprechend beeilen.«
    »Stimmt.« Robert streckte die Hand aus. »Geben Sie mir Ihre Autoschlüssel. Ich werde den Maybach stehlen müssen.«
    Ein Grinsekatzengrinsen erschien auf Mr. Mimes’ Gesicht, als er Robert die Schlüssel reichte.
    Es gab so viel mehr, das Robert Mr. Mimes sagen wollte; vor
allem, dass es ihm leidtat, je an ihm gezweifelt zu haben. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Fiona und Eliot steckten in einem Haufen Schwierigkeiten.
    Robert rannte nach draußen.
    Er hatte mit dem Maybach nie Vollgas gegeben, um auszuprobieren, wie schnell er wirklich fahren konnte – aber das würde er

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