Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
Schwerelosigkeit.
    Sie machten eine Bruchlandung mit der Schnauze voran.
    Metall verkeilte sich, quietschte und schlug Funken. Airbags explodierten rings um Fiona.

    Es war dunkel. Ihre Ohren summten, und sie konnte sich nicht rühren.
    Dann kehrte ihre Wahrnehmung zurück, und sie fand sich kopfüber wieder.
    Robert befreite sie und half ihr auf die Beine. Er sah ihr in die Augen und redete mit ihr, aber Fiona war sich nicht sicher, ob es Englisch war. Robert wischte sich das Blut von der aufgeplatzten Lippe und wiederholte: »Geht’s dir gut?«
    »Ja«, antwortete sie langsam. »Ich glaube schon.«
    Neben ihr befand sich das Wrack von Onkel Henrys Rennauto-Limousine. Der Kühlergrill war bis an die Kabine herangepresst worden. Motor und Getriebeteile lagen auf der ganzen Straße verstreut. Der Rest der Midway Avenue war ein Kriegsschauplatz. Überall lag zersplittertes Glas. Gebäude brannten.
    Fiona entdeckte ihren Bruder, der im Rinnstein lag und versuchte, sich auf die Knie zu kämpfen.
    »Eliot!« Sie machte einen unsicheren Schritt auf ihn zu, blieb dann aber stehen.
    Aus der Mitte der Fahrbahn erhob sich eine Schattenlache. Fiona blinzelte. Nein, es war ein schwarz gekleideter Mann. Es gelang ihm, sich auf ein Knie hochzustemmen, und das war genug, um sie erkennen zu lassen, dass er höher aufragte als das Dach des Pink Rabbit – und Flügel hatte.
    Dieser Koloss wandte sich um und sah sie mit Augen aus blauem Feuer an. Er breitete die Flügel aus und brüllte. Es war der Klang von hundert Menschen, die um Gnade schrien.
    Fiona spürte, wie alles Blut aus ihrem Körper wich. Sie hatte geglaubt, dass sie nie mehr Angst haben würde, nicht nach allem, was sie in den letzten paar Tagen durchgemacht hatte. Aber sie hatte sich getäuscht. Dieses Ding hier jagte ihr mehr Angst ein als irgendetwas zuvor in ihrem Leben.
    »Bleib hier«, sagte Robert zu ihr. »Ich muss ihn fertigmachen, bevor er aufsteht.« Er ballte eine Faust, und der Messingschlagring an seiner Hand summte vor Macht.
    Dann stürmte er auf die halb aufgerichtete Bestie zu. Roberts Aufwärtshaken traf sie in den Bauch. Er schlug mit solcher
Heftigkeit zu, dass der Schlag das Wesen vom Boden hochhob. Es fiel hintenüber.
    Robert trat näher heran und holte mit dem Schlagring aus, um dem Geschöpf einen schmetternden Hieb zu versetzen.
    Doch die Bestie packte Roberts Arm und schleuderte ihn mit einem Judowurf in die Luft, als würde er nicht mehr als eine Lumpenpuppe wiegen.
    Robert wirbelte am Pink Rabbit vorbei und prallte gegen den stählernen Pfahl einer Straßenlaterne. Er stürzte auf den Bürgersteig, brach zusammen und blieb regungslos liegen.
    Fiona wollte zu ihm laufen. Der Aufprall konnte ihm die Wirbelsäule gebrochen haben.
    Die Bestie wirbelte zu ihr herum. »Sogar das Tal konnte dich nicht festhalten? Wie entzückend! Dann habe ich hier eine echte Prüfung für dich.«
    Fiona erstarrte, als sie etwas Vertrautes in diesen Augen aus blauem Feuer wahrnahm. Das hier war keine bloße Bestie. Es war ein Familienmitglied.
    Doch das spielte im Moment alles keine Rolle. Sie hatte nur noch einen Gedanken: Robert und ihren Bruder zu retten. Dieses Wesen zu bekämpfen.
    Alle Spuren von Furcht lösten sich in Luft auf, als ihr Blut hochkochte.
    »Keine Prüfungen mehr.« Sie spannte ihr Gummiband zu einer einzigen, straffen Linie. »Jetzt wird es ernst!«
    Fionas Herz pochte ihr so heftig im Brustkorb, dass sie glaubte, es würde explodieren. Sie wartete nicht ab, bis der Koloss sie angriff, sondern bewegte sich als Erste und rannte mit ausgestreckter Schneide auf ihn zu.
    Die Bestie sah erst entsetzt, dann amüsiert drein. Sie bewegte sich nun ebenfalls auf Fiona zu und war in zwei Schritten heran.
    Ein Flügel schoss vor, viel schneller, als Fiona erwartet hätte. Sie sah, dass er mit Sporen versehen war, um einem das Fleisch aufzureißen.
    Im rechten Winkel führte sie ihre Schneide auf den Flügel zu und ließ den Schwung den Rest erledigen.

    Ihre Schneide drang durch. Eine Flügelspitze landete auf dem Asphalt, und Federn flatterten durch die Luft. Der Gestank nach kupfrigem Blut war atemberaubend.
    Ihr Adrenalinspiegel stieg. Statt sie zu erschrecken oder abzustoßen, bewirkten der Anblick des Bluts und sein Geruch nur, dass sie mehr wollte.
    Sie drehte sich um, die Arme in Kampfhaltung und die Schneide bereit.
    Aber das Ungeheuer hatte mehr als Flügel. Das war nur der erste Teil seines Angriffs gewesen. Es schrie vor Schmerz und

Weitere Kostenlose Bücher