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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Ort hat seinen Zweck erfüllt. Wir brauchen ihn nicht mehr.«
    Fiona kletterte in den Humvee.
    Sie war sich nicht sicher, wohin sie fahren würden oder was das Schicksal noch für sie bereithielt, aber zumindest würde Eliot bei ihr sein, und jetzt auch ihre Mutter, und irgendwo da draußen sogar Louis.
    Ganz gleich, wie seltsam, gefährlich, peinlich oder gestört sie sein mochten – sie waren ihre Familie und würden das auch immer bleiben.

Teil 8
    Ein neues Spiel

76
    Entscheidungen
    Eliot und Fiona suchten in einer muschelförmigen Nische vor der Sonne Schutz. Hier befand sich eine Marmorbank, flankiert von der Statue eines Mannes mit Elefantenkopf, die auf die funkelnde Ägäis blickte.
    Eliot lächelte die Staute an und winkte ihr leicht zu. Wer wusste schon, ob er da nicht einen entfernten Verwandten vor sich hatte.
    Onkel Henry hatte ihnen luxuriöse Zimmer auf seinem Anwesen zur Verfügung gestellt, wo sie warten konnten, aber sie fühlten sich hier draußen an der frischen Luft besser.
    »Was glaubst du, wie lange wird es dauern?«, fragte Fiona. Eliot zuckte die Schultern. Der Rat der Liga würde sich vielleicht nie einigen, ob sie zu dieser Seite der Familie gehörten. Wie sollten sie das auch, wenn Louis, der Fürst der Finsternis, ihr Vater war? Wie konnten sie das, wenn sie Gene mit einem solchen Monster wie Beelzebub gemeinsam hatten?
    Darüber sprach Eliot aber nicht mit seiner Schwester; denn wenn es eines gab, womit er bei seiner Familie rechnete, dann dass sie unberechenbar war.
    »Das ist nicht fair«, murmelte Fiona, »uns einfach hier warten zu lassen, während sie reden. Wir sollten dabei sein.«
    »Als ob irgendjemand im Rat auf uns hören würde.«
    Fiona nickte und seufzte.
    Gleich um die Ecke lag die kleine Felseninsel. Dort befand sich das Amphitheater des Rats, und dort hatten sie Lucia und Aaron und all die anderen zum ersten Mal getroffen und ihre Heldenprüfungen begonnen.
    »Audrey« war jetzt dort und setzte sich für sie ein.

    Nachdem er sie ein Leben lang in Gedanken »Großmutter« genannt hatte, konnte Eliot jetzt nicht einfach umschalten und anfangen, »Mutter« zu denken. Er hatte sich entschlossen, sie einfach beim Namen zu nennen, bis er seine Gefühle geordnet hatte.
    Außerdem … Was sollte dieses Gerede, dass sie ihre »Mutterbindung durchtrennt« hätte? Fiona schien das besser zu verstehen als er, wollte aber nicht darüber reden.
    Er hatte seine Schwester überhaupt noch nie so schweigsam erlebt.
    Er musterte sie. Als sie angekommen waren, hatten Onkel Henrys Hausangestellte sie erwartet. Sie hatten ein Kleid für Fiona aufgetrieben, irgend so ein Seidending, das ihre Arme unbedeckt ließ. Ein Mann hatte ihr geholfen, sich die Haare hochzustecken. Eliot hatte nie auch nur geahnt, dass sie tatsächlich wie ein Mädchen aussehen konnte; beinahe sogar hübsch.
    Nach allem, was sie durchgemacht hatten, war klar, dass sie sich beide verändert hatten. Er fühlte sich, als säße er neben einer Fremden.
    Fiona bemerkte, dass er sie anstarrte. »Was ist?«, fragte sie.
    Als er nicht sofort antwortete, zupfte sie an ihrem Kleid herum und sah plötzlich wie die alte Fiona aus, die sich unbehaglich und gereizt fühlte, ganz gleich, was sie trug.
    »Kannst du nicht reden?«, fragte Fiona. »Hast wohl einen Pneumolithen? Kein Wunder, wenn man bedenkt, was du so alles in deine Nasenlöcher stopfst.«
    Ein Pneumolith war ein Lungenstein. Nicht übel, die Beleidigung; vor allem die indirekte Unterstellung, er würde Nasenbohren. Aber durch die griechischen Wortstämme war ihr Vokabelbeleidigungsversuch viel zu simpel.
    »Du solltest deine Kenntnisse über taphonomische Prozesse im Schädelbereich aufpolieren«, sagte er zu ihr. »Aber natürlich ist es hart, in deinem Zustand nachdenken zu müssen.«
    Fiona legte die Stirn in Falten, während sie das zu entschlüsseln begann.
    Sie würde auf die Lösung kommen. Taphonomisch kam von
Taphonomie – der Fossilisationslehre. Also deutete er mit den »taphonomischen Prozessen im Schädelbereich« an, dass sie völlig verkalkt war. Versteinert, sozusagen. Für die Doppeldeutigkeit, dass das Denken »hart« für sie war, verdiente er zusätzliche Bonuspunkte.
    Während er seine Schwester beleidigte, fühlte er sich beinahe wieder normal, wenn auch nur für einen Moment. Keine Götter. Keine gefallenen Engel. Nichts Seltsameres als sein und Fionas Versuch, sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen.
    »Der war gut.« Fiona schürzte die

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