Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
Er war jedoch der Älteste von ihnen … und vielleicht war der Schöpfer der Zeit auch der Mächtigste.
    »Du hast Recht«, sagte Cornelius zu Aaron. »Sie tun oft genau das, was du ihnen vorwirfst. Aber die reine, mechanische Logik – nicht die Politik – bringt mich zu demselben Schluss wie sie.«
    Aaron schloss die Augen und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück; sein Zorn verrauchte. »Na gut, erklär es mir noch einmal, alter Mann.«
    »Die beiden Betreffenden …«, sagte Cornelius.
    »Eliot und Fiona«, unterbrach Aaron. »Sie sind nicht ›die Betreffenden‹. Sie haben Namen.«
    Cornelius sah einen Moment lang verlegen drein, erholte sich dann aber. »Natürlich, verzeih meinen Fehler. Wir haben an Fiona die Einladung ausgesprochen, dem eindrucksvollen Orden der Himmlischen Rose beizutreten, und Eliot, sich der gleichermaßen eindrucksvollen Bruderschaft der Unsterblichen
Helden anzuschließen. Als sie angenommen haben, ist so ein rechtlich bindender Vertrag entstanden.«
    »Nur Worte«, murmelte Aaron.
    »Nein«, sagte Gilbert. »Die Annahme der Symbole dieser Ämter ist eine Handlung, die von alten Gesetzen vorgeschrieben wird. Kein Sterblicher oder Höllischer kann diese Gegenstände berühren. Nur ein Unsterblicher.«
    »Also sind sie Unsterbliche.« Aaron starrte in die Ferne. In seinem Tonfall lag Verstehen … aber keine Freude.
    Kino setzte sich neben ihn und beugte sich vor. »Doch da ist noch die Sache mit dem Höllenfürsten Beelzebub.«
    »Ich habe gesehen, wie sie über seinem Leichnam standen«, sagte Audrey. »Als er gerade getötet worden war; Fiona hielt die Waffe, die ihn getötet hatte.«
    »Das hätten sie nicht tun können, wenn sie zu uns gehörten«, sagte Lucia. »Der Vertrag schließt alle Unsterblichen ein – ob sie nun zur Liga gehören oder nicht. Er ist bindend und absolut.«
    »Also hätten sie nicht beides tun können«, sagte Henry und sah hoffnungsvoll drein.
    »Es sei denn«, flüsterte Aaron, »sie sind zugleich Unsterbliche und Höllische.«
    Cornelius setzte sich hin. Ein langes Schweigen, das es so im Rat der Liga noch nie gegeben hatte, folgte. In dem hermetisch abgeschlossenen Raum trieb einen die Stille in den Wahnsinn. Audrey wollte schreien. Sie stellte sich vor, dass dies die Ruhe vor Armageddon war.
    Endlich brach Henry das Schweigen. »Also sind sie etwas Neues. Wie die Götter es gegenüber den Titanen vor ihnen waren.« Er warf Cornelius einen entschuldigenden Blick zu. »Es tut mir leid, das anzusprechen. Ich weiß, dass es dich schmerzt.«
    Cornelius hob die Hände und sah beiseite, nickte aber und bedeutete Henry so, dass er fortfahren sollte.
    »Die Titanen mussten vernichtet werden«, sagte Henry. »Es hieß töten oder getötet werden – aber das waren andere Zeiten.«

    »Ja, andere Zeiten«, sagte Kino. »Jetzt schweben wir in größerer Gefahr. Wir haben es nicht nur mit den Höllischen zu tun, sondern müssen auch eine mögliche Spaltung unserer eigenen Familie verhindern.«
    Ein Krieg gegen die gefallenen Engel konnte katastrophal enden. Die Liga würde ihn nur überstehen, wenn alle zusammenhielten. Aber Audrey wusste, dass es, wenn sie sich spalteten – selbst in solch edler Absicht – ihr Ende bedeuten würde.
    Lucia zog zwei Schriftrollenhüllen aus Alabaster aus ihrem Jackett. Sie schüttelte die Pergamentblätter daraus hervor und strich sie glatt.
    Aaron warf einen Blick auf die Überschriften der Dokumente; alle Farbe wich aus seinem Gesicht.
    Henry sah sie ebenfalls an, schloss die Augen und seufzte.
    »Aaron, alter Freund«, sagte Kino, »du hast Recht, unsere Politik zu verachten. Sie war schon immer die größte Schwäche der Liga. Sie ist der Grund, warum wir nur langsam reagieren können.« Kino klopfte auf die beiden Seiten, um seine Worte zu unterstreichen. »Diese Vorabentscheidung umgeht jegliche Politik und verleiht uns Entschlossenheit. Wenn sie denn nötig wird.«
    »Oder sollen wir diese Debatte noch einmal von vorne führen, wenn der kritische Moment da ist?«, fragte Lucia.
    »Du kennst die Macht der höllischen Armeen besser als jeder andere«, flüsterte Audrey. »Welche Chance haben wir, wenn wir nicht zusammenhalten?«
    »Wie kannst gerade du dich dafür einsetzen?«, fragte Aaron.
    Audrey fühlte sich, als würde sie innerlich zerrissen. »Wie kann ich daneben stehen und nicht handeln?«
    Lucia zog einen silbernen Füller aus der Tasche, zögerte nur einen Moment und unterzeichnete dann beide Dokumente. »Da. Ich

Weitere Kostenlose Bücher