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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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war. Er legte seinen Siegelring schief, so dass der Cabochon-Diamant sie scannen und er sie sich später näher ansehen konnte.
    Louis deutete eine winzige Verbeugung vor der Mohnkönigin an – nicht aus mangelndem Respekt, eher, weil er nicht die Absicht hatte, sich vor ihr eine Blöße zu geben. Das größte Kompliment überhaupt.
    »Mögest du alles zerstören, was du berührst«, sagte Louis.
    »Sei gegrüßt und belogen, Cousin«, hielt Sealiah dagegen.
    Irgendetwas raschelte unter dem Tisch.
    Louis lächelte, spannte sich aber an, und seine linke Hand wanderte zu der Scheide, in der Saliceran steckte.
    »Lass uns das schnell erledigen.« Sealiah musterte ihn mit schmalen Augen. »Mein Blut erhitzt sich, wenn ich dich nur ansehe, Louis.«
    Was konnte Louis sagen, das sie nicht provozieren würde? Er war kein solcher Narr zu leugnen, dass er Uri getötet hatte; also verkündete er schlicht: »Er ist gut gestorben.«
    Das stimmte durchaus.
    Uri war in dem Versuch gestorben, Louis in Sealiahs Interesse zu hintergehen. Was hätte der Riesenwelpe sich Besseres wünschen können?
    Sealiah seufzte und schien sich ein winziges bisschen zu entspannen. Sie nickte ihrer Assistentin zu. »Isebel, zeig unserem Cousin, was wir ihm mitgebracht haben.«
    Das Mädchen zog einen Tiertragekorb aus Plastik unter dem Tisch hervor. Aus der Dunkelheit des Behälters blinzelten zwei goldgelbe Augen Louis an.
    »Du hast etwas, das mir gehört«, sagte Sealiah. »Ich will es zurückhaben.«
    Natürlich meinte sie Saliceran, eine Waffe, die Höllische wie Unsterbliche töten konnte. Aber ganz gleich, welche Abscheulichkeiten
sie in diesem Käfig verwahrte, Louis würde die legendäre Klinge niemals freiwillig aufgeben. Hielt sie ihn etwa für einen Dummkopf?
    Sealiah fuhr mit dem Fingernagel über den Tragekorb und erzeugte ein abscheuliches, kratzendes Geräusch.
    Das Ding darin wimmerte.
    »Als du uns verlassen hast«, sagte Sealiah, deren Gesicht nun eine Maske der Verachtung war, »habe ich mir die Freiheit genommen, mich um dein ›Tier‹ zu kümmern.«
    Sie drehte den Tragekorb so um, dass die Tür ihm zugewandt war.
    Eine räudige, schwarze Katze knurrte, fauchte und plusterte sich so auf, dass man nicht sehen konnte, wo ihr nachtschwarzes Fell endete und wo die Schatten begannen.
    Amberflaxus … Louis’ Kater.
    Er lächelte, um seine Panik zu verbergen. Amberflaxus war das einzige Wesen im Universum, das Louis, im entferntesten Sinne des Wortes, als Freund hätte bezeichnen können. Er hatte die Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen, dass das Tier seinen Absturz in die Sterblichkeit überlebt haben könnte.
    »Ich habe daran gedacht, ihn selbst zu behalten«, gurrte Sealiah. »Du weißt, wie sehr ich Katzen mag.«
    Sealiah mochte Katzen nur, wenn sie geschnetzelt und in der Pfanne gebraten waren und mit Wan-Tan serviert wurden.
    »Nun«, erklärte Louis so lässig wie möglich, » das Tier hier willst du nicht. Es ist unmöglich. Pinkelt auf alles. Zerkratzt die Möbel. Muss in der Nacht ständig rausgelassen werden.«
    »Ganz wie sein Herrchen. Die Klinge, Louis. Leg sie auf den Tisch und lass uns tauschen.«
    Sie wollte einen glatten Tausch, nicht mehr?
    Also war die berechnende Sealiah nicht unfehlbar. Sie hatte keine Ahnung, wer der Kater eigentlich war … oder was er anrichten konnte.
    Louis stieß einen tiefen, geheuchelten Seufzer aus.
    Er sah bewusst gequält drein, als er die Klinge mit ihrer Scheide hervorzog und neben den Käfig legte. Eine Hand
noch auf dem Griff von Saliceran, öffnete er die Tür, langte hinein und zog den sich windenden Amberflaxus hervor.
    Der Kater knurrte, zerkratzte Louis die Arme und legte die Ohren an.
    Louis streichelte das Geschöpf, und es biss ihn zum Dank in die Hand.
    »Jaaaa …«, tröstete Louis das Tier rau. »Ist ja schon gut.«
    Sealiah zog Saliceran, nahm die zerbrochene Klinge in Augenschein, schob sie dann wieder in die Scheide und versteckte die Waffe.
    »Keine Drohungen?«, fragte Louis. »Keine Warnung, dir nie wieder über den Weg zu laufen? Noch nicht einmal ein beiläufiger Stich ins Herz?«
    »Ich wusste nicht, dass du noch eines hast. Nein, keine Drohungen, keine Gewalt. Wir müssen schließlich noch zu einer Aufsichtsratssitzung und haben einen langen, langen Tanz vor uns, bevor unsere Musik endet.«
    Es gefiel Louis gar nicht, wie sie das sagte. Sealiah hatte Pläne mit ihm. Das hatte sie immer. Er nahm sich vor, demnächst im Zölibat zu leben. Vielleicht

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