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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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aus dem Zimmer entfernt worden. An seiner Stelle standen vier Stühle und ein Tisch mit ihrer alten Tischdecke und den Spitzensets. Neben das Fenster war eine Anrichte geschoben worden, auf der sich Bücher türmten.
    Cee hatte es hervorragend hinbekommen, das Esszimmer ihrer alten Wohnung nachzustellen.
    »Das ist … perfekt«, hauchte Fiona.
    »Ich dachte, ihr würdet es gern noch ein letztes Mal sehen«, flüsterte Cee. »Um Abschied zu nehmen, wie es sich gehört.«
    Fiona umarmte sie. »Oh, danke, Cee. Danke!«
    Sie hatte bis jetzt noch gar nicht bemerkt, wie sehr sie die alte Wohnung und ihr altes Leben vermissen würde. Fiona hatte nie etwas anderes kennengelernt. Bei dem Gedanken, sich nach vorn, ins Unbekannte, zu bewegen, fühlte sie sich entwurzelt – und obwohl ihr das bis gerade eben noch gar nicht aufgefallen war, hatte sie auch Angst.
    »Das ist toll.« Eliot strich mit der Hand über die Anrichte und las die Titel der gestapelten Bücher. »He, hier sind ja die Bücher, die wir zum Geburtstag bekommen haben!« Er zog seine Zeitmaschine von H. G. Wells heraus und reichte Fiona dann ihren Jules Verne.
    Fiona hielt Von der Erde zum Mond mit großer Ehrfurcht in den Händen. »Das hätte ich fast vergessen.«
    »Das Beste kommt erst noch«, sagte Cee zu ihnen.
    »Was meinst du damit?« Fiona drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, dass jemand in die offene Tür des Zimmers trat. Sie musste das Gesicht nicht erst sehen, um zu wissen, wer es war.

    »Hallo, Mutter«, sagte Fiona.
    Audrey antwortete: »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Kinder.«
     
    Eliot sah, dass Audrey ein schlichtes, weißes Baumwollkleid trug. Er hatte sie noch nie Weiß tragen sehen, und aus irgendeinem Grunde ließ es ihn erschauern. Mit ihrer bleichen Haut und ihrem silbernen Haar sah sie im Gegenlicht so aus, als gehöre sie zu irgendeinem alten Wandteppich.
    Das einzige Wort, das ihm einfiel, um sie zu beschreiben, war königlich . Sie sah aus wie eine Göttin.
    Sie trat ins Zimmer, und die Illusion verflog zum Teil.
    Audrey mochte all das sein, aber sie war außerdem auch immer noch seine Mutter, oder nicht?
    Ja.
    Er stürmte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu – und zögerte unmittelbar, bevor er sie berührte, weil sie einfach dastand und angesichts seiner Zuneigungsbekundung verwirrt dreinsah.
    Dann breitete sie die Arme aus und zog ihn an sich.
    Es war beinahe eine echte Umarmung. Wenn er die Augen schloss, konnte er sich vorstellen, dass sie voller Wärme und Fürsorglichkeit war.
    Sie wiegte ihn vor und zurück und schob ihn dann sanft von sich. Anschließend ging sie zu Fiona und umarmte sie ebenfalls.
    Die Geste war zärtlich, aber anders als die Art, auf die sie Eliot umarmt hatte. Irgendeine Barriere stand zwischen Fiona und Audrey – nichts Schlimmes, nur eine Schicht gegenseitigen Respekts, die vorher nicht da gewesen war.
    »Wo warst du?«, fragte Eliot.
    »Ich habe Reisevorbereitungen getroffen«, antwortete Audrey. »Wir können nicht für den Rest unseres Lebens in einem Motel hausen, oder? Vielen Dank – auch dir, Cecilia -, dass ihr alles geordnet und in die Umzugswagen verladen habt.«
    »Wohin ziehen wir denn?«, fragte Eliot.
    Cee räusperte sich.

    »Ach ja«, sagte Audrey. »Ich glaube, Cee hat etwas für euch beide, bevor wir das besprechen.«
    Cee strahlte, ging ins Badezimmer und kehrte mit einer Tortenschachtel zurück. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, meine Lieben!«
    Fionas Gesicht wurde ausdruckslos, als sie die Schachtel sah, aber Cee öffnete sie rasch und zeigte ihr, was sich darin befand: Möhrentorte.
    »Keine Sorge«, flüsterte Cee. »Ich weiß. Keine Schokolade.«
    Fiona sah enorm erleichtert aus.
    Cee stellte den Kuchen auf den Tisch. Sie zauberte dreißig Kerzen aus der Tasche hervor und schraubte sie sorgfältig in den Frischkäseguss.
    »Wir haben die Geburtstagsfeier nie zu Ende gebracht«, sagte Audrey zu ihnen. »Ich konnte doch euren Geburtstag nicht ohne richtige Feier vorbeigehen lassen.«
    Eliot konnte es nicht fassen, dass sie sich daran erinnert hatten.
    »Jetzt Feuer.« Cee öffnete ein Streichholzheft, riss eines heraus und zündete es mit zitternder Hand an. Die Flamme spiegelte sich in ihren dunklen Augen.
    Eliot sagte: »Vielleicht solltest du …«
    »… das besser mir überlassen.« Audrey lächelte und fügte hinzu: »Bitte, Cecilia?«
    Cee nickte und reichte ihr das brennende Streichholz.
    Audrey berührte rasch sämtliche Kerzen damit

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