Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
Zentimeter länger waren als seine. Es gelang ihm nur, im Gleichschritt mit ihr die Straße entlangzugehen.
    »Wir müssen reden«, sagte sie.
    »Darüber, dass ich nicht Geige spielen kann ?«
    Fiona runzelte die Stirn und seufzte. »Du hättest das nicht tun sollen.«

    »Weil Großmutter irgendeine Regel hat, damit ich nicht die Hausaufgaben verpasse?«
    »Es gibt wahrscheinlich einen besseren Grund als den – wie all das, was sie getan hat, um uns sicher vor der Familie versteckt zu halten.«
    »Ich glaube«, sagte Eliot, »sie zwingt uns nur zur Arbeit und hat all diese Regeln, um uns davon abzuhalten, mehr Fragen über die Familie zu stellen.«
    »Natürlich. Sie hat sie geheim gehalten, um uns zu beschützen.«
    Eliot wurde langsamer. »Aber wäre es nicht sinnvoller gewesen, uns von ihnen zu erzählen ? So, wie sie uns beigebracht hat, wie man eine viel befahrene Straße überquert? Oder uns von Drogen fernzuhalten?«
    »Vielleicht«, murmelte Fiona und wurde ebenfalls langsamer.
    »Jetzt sind wir nicht geschützt und wissen überhaupt nichts. Zum Beispiel, warum diese Leute – unsere sogenannten Verwandten – uns töten könnten, wenn wir ihre Prüfungen nicht bestehen. Wie können sie damit durchkommen? Sind sie wie die Cosa Nostra?«
    »Wir sollten uns heute Abend definitiv diese Machiavellitexte ansehen. Darin steht vielleicht etwas, das wir brauchen können.« Fiona blieb stehen. »Aber bis dahin will ich, dass du dich von dem alten Kerl mit der Geige fernhältst. Wir kennen ihn nicht. Er ist mir unheimlich.«
    »Er ist ein großartiger Musiker«, murmelte Eliot.
    »Er ist ein alter Obdachloser.«
    Eliot wollte nicht weiterreden. Er hatte herausfinden wollen, was sie wegen ihrer Familie und der Prüfungen unternehmen würden, aber Fiona war offenbar eifersüchtig, dass er Geige spielen konnte, und das war alles, woran sie dachte. Sie hatte eine Begabung für Fremdsprachen, und niemand hatte eine Regel, die das verbot. Was konnte schon Schlimmes daran sein, Geige zu spielen? Millionen von Leuten spielten Musikinstrumente – berühmte, respektable Leute. Sie wurden auch nicht zu Serienmördern.

    Er bog zu Ringo’s ab. Autos parkten in zwei Reihen auf der Straße. Über dem Eingang hing ein Banner, das verkündete: Neues Management – verbesserte Speisekarte!
    »Das ging aber schnell«, sagte Fiona.
    »Heißt das, dass Mike nicht wiederkommt?«, fragte Eliot.
    Sechs Leute drängten sich an ihnen vorbei ins Restaurant.
    »Wir gehen besser rein«, sagte Fiona. »Gestern war schon viel los, aber das hier ist der Wahnsinn.«
    Zusammen gingen sie durch die Türen.
    Eliot blinzelte; er sah doppelt. Zwei Lindas standen an der Kasse und bedienten die Leute, die vor ihm hereingekommen waren.
    Als eine von beiden sprach, begriff er schnell, dass sie zwei verschiedene Mädchen waren. Das andere Mädchen war blond und genauso groß wie Linda. Eliot hatte noch nicht viele Mädchen getroffen, aber Linda war immer seine erste Wahl gewesen, was Schönheit betraf – nicht, dass er es je gewagt hätte, sie zu lange anzusehen. Aber jetzt diente Lindas gutes Aussehen nur dazu zu unterstreichen, was wahre Schönheit war.
    Das neue Mädchen leuchtete. Ihre Haut war blass und schimmernd wie Marmor, ihr Haar zerzaust und lockig. Ihre Wangen, Lippen und Augen strahlten eine so intensive Lebendigkeit aus, dass Eliot den Blick nicht abwenden konnte. Das Herz hämmerte ihm in der Brust.
    Das Mädchen sah auf und lächelte. Das traf Eliot wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Das sind sie«, sagte Linda und half dann, einen Tisch für die Sechsergruppe zu finden.
    »Oh, wunderbar«, sagte das andere Mädchen. Sie trat hinter der Kasse hervor. »Ich bin Julie Marks, die neue Managerin. Es ist nett, dass ihr beiden früher kommt. Wir können die zusätzliche Hilfe gut gebrauchen!«
    Julie sprach mit einem honigsüßen Südstaatenakzent. Sie trug ein Kleid mit Rüschenspitze am Saum und Halsausschnitt. Es war altmodisch und kein bisschen gewagt, aber die Art, wie es sich um sie bewegte, war so hypnotisierend, dass Eliot schwindelig wurde.

    »Kein Problem«, antwortete Fiona.
    Eliot nickte. Mehr konnte er nicht tun, denn sein Mund war zu trocken, um Worte zu formen.
    »Das Geschirr stapelt sich hinten schon.«
    Eliot lächelte, als hätte Julie ihn gerade gefragt, ob er mit ihr ausgehen wollte.
    Sie sagte zu Fiona: »Hilf heute Linda. Nimm ein paar Bestellungen entgegen, ja?«
    Fiona versuchte etwas zu sagen, aber noch mehr Leute

Weitere Kostenlose Bücher