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Gemischte Gefühle

Gemischte Gefühle

Titel: Gemischte Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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und dann der Zielschuß. Dann hatte er es geschafft. Aber es waren noch fast zweitausend Meter bis zum Ziel, da konnte noch viel geschehen.
     
    „Er liegt gut im Rennen“, murmelte Peter. Viel besser, als ich erwartet hätte, setzte er in Gedanken hinzu.
    „Das kann nicht gutgehen“, schrie Stadler.
    Peter hob den Kopf.
    Steve Paradise hetzte den Anlauf hinunter, und nur wenige Meter hinter ihm war Jean Kelly.
    „Kelly ist total übergeschnappt“, knurrte Holzer. „Er will Paradise in der Luft erledigen!“
    Paradise schoß in die Luft. Kelly war dicht hinter ihm. Doch der Franzose hatte den Absprung viel besser erwischt.
    Die beiden hingen nebeneinander in der Luft. Paradise war der schlechtere Skispringer, und das nutzte Kelly brutal aus.
    Er stieß mit seinem Skistock nach der Bindung von Paradises rechtem Ski, einmal, zweimal, dreimal.
    „Wahnsinn, Wahnsinn“, keuchte Peter.
    Die Bindung öffnete sich. Der Ski fiel in die Tiefe. Da griff Paradise zu. Er erwischte Kellys linken Skistock und klammerte sich daran fest.
    Verzweifelt versuchte sich Kelly zu befreien, doch es gelang ihm nicht. Er versuchte seine Flughaltung zu korrigieren, doch auch damit hatte er kein Glück.
    Paradise, der genau wußte, daß seine Chance vorbei war, wollte Kelly mit ins Unglück reißen. Und zumindest damit hatte er Erfolg.
    Die beiden fielen trudelnd zu Boden. Paradise fiel auf den Rücken und kippte zur Seite. In diesem Augenblick landete Kelly. Sein linker Skistock bohrte sich in Paradises Bauch.
    Paradises Ski stellte sich auf. Die Spitze knallte mit voller Wucht zwischen Kellys Beine.
    „Verdammt, verdammt“, sagte Peter und blickte den Bildschirm an, auf dem Ralf zu sehen war.
    Bob David hatte sich auf die Verfolgung gemacht. Sein Rückstand zu Ralf betrug genau 41 Sekunden.
     
    „Nur noch drei sind im Rennen, Ralf. Lacombe ist fünf Sekunden vor dir. David einundvierzig hinter dir. Kein Risiko eingehen, verstanden? Der zweite Platz ist dir ziemlich sicher. Fahr locker.“
    Das werde ich auch tun, dachte Ralf.
    Da war auch schon die vereiste Rechtskurve da, die zum Tunnel führte, in dem bequem drei Läufer nebeneinander fahren konnten.
    Nun waren auch die ersten Zuschauer zu sehen. Die anderen Teile der Strecke waren hermetisch abgeschirmt worden.
    Ralf hörte das Brüllen der Massen nicht. Er nahm die Leute nur undeutlich, wie verwaschene Farbflecken, wahr. Zwischen den Zuschauern standen Bäume.
    Die Piste war miserabel. Wenig Schnee. Viele Wurzeln und Buckel, alles sehr kräfteraubend.
    „Lacombe hat den Vorsprung auf sieben Sekunden ausgebaut. David ist neununddreißig Sekunden hinter dir.“
    Zum Teufel damit. Wenn ich nicht gewinne, dann bekomme ich für den zweiten Platz noch fünfhunderttausend Dollar. Auch nicht schlecht.
    Der Tunnel war zu sehen.
    Ralf ließ die Skier ruhig laufen.
    Er fuhr in den Tunnel ein, der steil in die Tiefe führte. Vom Training her wußte er, daß die rechte Spur die schnellste war. Die nahm er auch.
    Lichter blitzten auf, wurden greller, änderten die Farbe und schläferten seine Aufmerksamkeit ein.
    Der Tunnel lag hinter ihm. Zu beiden Seiten tobten die Zuschauer.
    Ich schaffe es, ich schaffe es, ich schaffe es.
    Nur daran dachte er.
    Mechanisch wie ein Roboter legte er sich in die sanfte Rechtskurve, die zum Labyrinth führte. Dort konnte er, falls er die richtige Einfahrt wählte, viel Zeit herausholen.
    Das Labyrinth war – wie die Todesspirale – aus Beton gebaut. Es gab fünf Eingänge, die in einer hallenartigen Kuppel zusammenliefen und auf zwanzig Öffnungen zuführten, von denen er eine wählen konnte. Einige davon mündeten in schmale Gänge, die ins Freie führten, andere hingegen waren Sackgassen. Erwischte man eine solche, mußte man zurückgehen und war hoffnungslos abgeschlagen. Einige der Gänge waren schneller, gerader.
    „Zum Teufel, Ralf. Fahr schneller. Lacombe ist elf Sekunden vor dir! Und David fünfunddreißig hinter dir. Drück aufs Tempo!“
    Gut gesagt, Peter. Drück aufs Tempo. Ich bin froh, daß ich überhaupt noch im Rennen bin. Froh, daß diese Schinderei bald ein Ende hat.
    Nun konnten ihm auch Mandels Wundermittel nicht mehr viel helfen. Sein Körper war ausgepumpt. Er war völlig groggy.
    Er konnte zwar den flachgestreckten Labyrinthbau sehen, nicht jedoch Lacombe.
    Ralf fuhr auf die mittlere Labyrinthöffnung zu. Hier gab es weder Buckel noch Bodenwellen, die ihm die Skier hätten auseinanderschlagen können.
    Endlich hatte er die

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