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Gemma

Gemma

Titel: Gemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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er Gemma in die Arme nehmen sollte, als ihm diese Entscheidung
abgenommen wurde. Ausgekühlt wie sie war, suchte Gemma instinktiv die Quelle,
die die meiste Wärme abstrahlte – Bryce. Bevor ihm ganz bewusst wurde, wie ihm
geschah, war sie noch näher an ihn herangerutscht und schmiegte ihre eiskalten
Glieder an seinen warmen Körper, wobei es sie nicht im Geringsten kümmerte,
dass weder sie noch er ordentlich – beziehungsweise überhaupt – bekleidet
waren.
    Bryce stöhnte laut, als sie ihren Körper gegen
den seinen presste und versuchte, ihn zu umarmen, um ihn noch näher an sich zu
ziehen. Ihre Nippel, hart vor Kälte, brannten Löcher in seine Haut. Ihre
zarten Schenkel drängten zwischen seine Beine und berührten seine Männlichkeit,
die sich sofort in schmerzhafter Erregung aufrichtete. Gott, wie sollte er nur
diese Tortur überstehen? Gemmas sanfter Atem strich über die Haare auf seiner
Brust und sandte heißkalte Schauer über seinen Rücken. So würde er die Nacht
nicht überleben, das war sicher.
    Gemma protestierte mit unverständlichem Gemurmel, als er sie
herumdrehte, sodass sie mit dem Rücken der Länge nach gegen seine Vorderseite
gepresst lag. Bryce fand diese Lage ein klein
wenig bequemer, wenn man seine körperliche Reaktion auf ihre Nähe bedachte. Er
legte seine Arme um sie und strich ihr zärtlich über den Bauch. Er wagte es
nicht, sie irgendwo anders zu berühren. Ihr Kopf ruhte auf seinem Arm, und sie
presste ihr appetitlich gerundetes Hinterteil dichter an ihn, was ihn an eine
andere Gelegenheit denken ließ, als sie genauso gelegen hatten. Nur dass er
damals seinem Körper nicht den Genuss versagt hätte, sie zu nehmen. Wären sie
nicht unterbrochen worden ...
    Sinnlos, jetzt daran zu denken, rief Bryce sich selbst zur
Ordnung. Sie waren in mehr als einer Hinsicht unterbrochen worden. Wie von
selbst wanderte sein linkes Bein zwischen Gemmas Schenkel, sein Fuß rieb über
ihre Wade. Gemma seufzte und bewegte sich, dann ergriff sie seine Hand auf ihrem
Bauch, so als wollte sie sichergehen, dass er sie nicht verlassen würde.
    Bryce lag lange Zeit wach und redete sich ein, dass er jederzeit
aufstehen konnte, wenn er es wollte. Aber noch bevor er sich selbst eingestehen
konnte, dass er nicht aufstehen wollte, schlief er ein.
    Gemma erwachte langsam und öffnete die Augen. Im gleichen Moment
wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan. Schmerz bohrte sich in ihre
Augäpfel, so als würde eine widerwärtige kleine Kreatur in ihrem Schädel
sitzen und versuchen, sie hinauszutreten. Dieselbe missgünstige Kreatur versuchte
gleichzeitig, Messer in ihren Kopf zu bohren und ihn zu spalten, um sie zu
foltern. Gemma schloss ihre Augen bis auf schmale Schlitze, um den Schmerz so
weit wie möglich zu verringern. Graues Lichte strömte in den Raum, und Gemma
benötigte einen Augenblick, bis sie feststellte, dass sie nicht in ihrer
Hängematte lag, sondern in einem Bett. Vorsichtig wälzte sie sich auf die
Seite, bis sie das Zimmer überblicken konnte. Sie hatte es niemals zuvor
gesehen, aber sie war sich sicher, dass sie sich noch an Bord eines Schiffes befand. Die
Geräusche waren ihr inzwischen so vertraut, dass sie ihr Fehlen sofort bemerkt
hätte. Nein, das leichte Rollen der Dünung und die Geräusche sprachen eine
deutliche Sprache, wo sie sich befand.
    Sie öffnete ihre Augen ein wenig weiter, tapfer gegen den Schmerz
ankämpfend, der langsam anschwoll. Zögernd tastete sie über ihre Stirn und
entdeckte die Schwellung, sehr wahrscheinlich die Quelle des Schmerzes. Gemma
verzog das Gesicht, als sie leicht gegen die Schwellung drückte und ein
flammender Speer durch ihren Kopf zuckte. Ganz sicher die Quelle des Schmerzes.
    Die Kajüte war nicht sonderlich groß, aber die Quartiere auf
Frachtschiffen waren niemals groß, um so viel wertvollen Raum für die Ladung wie möglich zur Verfügung zu haben.
    Sie sah einen Schreibtisch und einen Stuhl, einen Esstisch auf der
anderen Seite, Bücherregale, einen Sessel, einen kleinen Ofen ... und Karten, zusammengerollt und
sorgsam hinter Glastüren gelagert. Dies war die Kapitänskajüte! Bryce' Quartier!
Gemma zuckte hoch. Sie ignorierte den Schmerz, der durch ihren Kopf jagte. Wenn
sie hier war, dann musste er es wissen ...
    Der Raum begann sich vor ihren Augen zu drehen. Schwarze Flecken
bildeten sich und Gemma wurde übel. Der Schmerz rächte sich fürchterlich für
die plötzlichen Bewegungen. Stöhnend sank sie auf das Bett zurück und

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