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Gemma

Gemma

Titel: Gemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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verbrannt. Verdammt, was war das gewesen? Es dauerte nur Sekundenbruchteile,
bis Bryce bemerkte, dass er sich dieses
Gefühl nicht eingebildet hatte. Gemma schien vor Fieber zu glühen. Ihre zarte
Haut fühlte sich rau und trocken an. Vorsichtig hob er sie auf die Arme und
trug sie zur Wanne. Sie versuchte gegen ihn anzukämpfen und murmelte
unzusammenhängende Worte, schlug aber nicht die Augen auf. Die Beule an ihrer
Stirn begann bereits, sich zu verfärben. Bryce wusch sie, so gut es ging, und
fragte sich, ob sie an Bord die Gelegenheit gefunden hatte, sich zu waschen,
weil sie weitaus weniger schmutzig war, als er gedacht hatte. Er trocknete
ihren tropfnassen Körper ab und wollte ihr gerade eines seiner Hemden über den
Kopf ziehen, als er es sich anders überlegte. Das Betttuch auf ihrer durch das
Fieber schmerzempfindlichen Haut würde schon schlimm genug für sie sein. Das
Letzte, was sie brauchte, war noch mehr Stoff, der sie berührte. Vorsichtig
legte er sie auf die schmale Koje und zog die Decke über sie.
    Als hätte er die Befehle seines Captains zuvor nicht gehört,
erschien Tabby einige Minuten später, entschied, dass der Captain wohl nicht in
der Stimmung war, selbst auch ein Bad zu nehmen, und räumte die Badeutensilien
fort. Kurz darauf brachte er einen Krug kaltes Wasser und einen Kessel Tee.
Bryce konnte Kamille und Minze riechen, aber auch einen stärkeren, unangenehmen
Geruch, den er nicht einordnen konnte.
    »Ihr solltet versuchen, das Fieber zu senken, Captain«, sagte
Tabby und setzte den Krug ab, während er den Wassereimer auf dem Herd gegen
den Teekessel tauschte, um das Getränk heiß zu halten.
    »Am besten legt Ihr ihr ein kaltes Tuch auf die Stirn und wascht
ihren Körper mit kaltem Wasser ab.«
    Bryce sah Tabby an, der tat, als wäre alles
wie immer. Nachdem er alles dorthin geräumt hatte, wohin es gehörte, marschierte
er mit steifen Schultern hinaus und machte es deutlich, dass er nicht vorhatte
zurückzukehren, um seinem Herrn beim Entkleiden
zu helfen, wie er es für gewöhnlich tat.
    Als Tabby gegangen war, beeilte Bryce sich,
den Anweisungen seines alten Dieners nachzukommen. Er befeuchtete ein
Leinentuch mit kaltem Wasser und legte es auf Gemmas Stirn. Dann nahm er ein
weiteres Tuch und begann, Gemmas Körper mit kaltem Wasser abzuwaschen. Sie
stöhnte und warf sich unruhig hin und her, aber sie wachte nicht auf. Nach
beinahe einer Stunde – in der es Bryce außerdem gelungen war, ein wenig des
stinkenden Tees Gemmas Kehle hinabzuzwingen – begann sich langsam, sich zu
entspannen. Bryce strich ihr über die Stirn und fand, dass sie sich deutlich
kühler anfühlte. Zufrieden goss er das Wasser aus der Waschschüssel in den
Schmutzwasserkrug und zog sich aus. Splitternackt nahm er eine Hängematte aus
dem Schrank und hängte sie mitten in der Kajüte auf. Solange Gemma sein Bett
benutzte, würde er es ganz sicher nicht tun.
    Bryce erwachte durch ein seltsames Geräusch mitten in der Nacht. Er lag
still und lauschte. Er vernahm das Plätschern der Wellen gegen den
Schiffsrumpf, das Heulen des Windes, das Schlagen der Segel und das Kreischen
und Stöhnen von Takelage und Holz. Aber da war noch etwas anderes ... Mit einem
Fluch sprang Bryce aus der Hängematte, nur um noch mehr zu fluchen, als sein
Schienbein mit dem Stuhl Bekanntschaft machte, über den er gestolpert war. Es
war zu dunkel, um etwas zu sehen. Der Mond war komplett von Wolken verhüllt,
sodass er eine Lampe entzünden musste, bevor er etwas tun konnte.
    Er kniete vor der Koje nieder und schob die
Decken zurück, die Gemma krampfhaft umklammert hielt. Sie versuchte,
sie wieder emporzuziehen, aber er hielt sie fest in der Hand. Das seltsame
Geräusch war das Klappern von Gemmas Zähnen gewesen. Sie zitterte vor Kälte
und versuchte die Decke wieder um ihren Körper zu wickeln, um ein wenig der
Wärme zu erhalten.
    Für einen Moment war er unentschlossen, aber
dann schob Bryce jeden Gedanken an das, was er tat, von sich. Er löschte die
Lampe und legte sich neben Gemma in das schmale Bett. Er fuhr zusammen, als er
sie berührte. Gott, war sie kalt. Es grenzte an ein Wunder, dass sie noch nicht
erfroren war. Die Koje war sehr schmal. Zwar bot sie genügend Platz, dass er
allein bequem darin schlafen konnte, ungeachtet der Tatsache, dass er unter
fast allen Umständen gut schlief, aber sie war definitiv zu schmal, als dass
zwei Personen darin schlafen konnten, ohne einander zu berühren. Er überlegte
noch immer, ob

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