G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
stoppten und nahe al Jarjawi das Gepäck von den Lasttieren abluden.
„Knapp vier Meilen“, verkündete Virgin nach einem Blick auf sein GPS-Gerät. „Ab morgen sollten wir wenigstens acht pro Tag zurücklegen.“
Von Stunde zu Stunde kam Dix sich mehr wir ein Lakai vor, denn die Frauen ließen sich ganz schön bedienen. Das Grillen von Kartoffeln und Trockenfisch über einem offenen Feuer übernahm Virgin, während Wade den Frauen eine Campingdusche aufbaute und ein Laken davorspannte. Neil war nirgendwo zu sehen, allerdings entdeckte er ein Bündel Stoff neben einem größeren Steinbrocken, als er sich suchend nach ihm umschaute. Dix grinste. Drecksack!
In seinem Zelt streckte er sich aus und sofort flogen seine Gedanken nach L. A. zurück. Was Megan wohl gerade machte? Warum konnte er sie einfach nicht aus seinem Kopf bekommen. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, wühlte ein Messer in seinen Eingeweiden und zerfetzte, was noch nicht in Stücken hing. Er bekam Bauchschmerzen und wünschte sich in die hinterste Ecke des Universums, dort, wo ihn keine Erinnerung mehr finden würde und sein Denken vom Nichts ausgefüllt wäre. Er wartete auf einen Windhauch, der durch das Fliegennetz seines Zeltes streichen und ihm den Schweiß von der Haut blasen würde. Irgendwann schlief er ein und der Traum trieb ihn in Megans Arme, wandelte die Hitze in unerträgliche Glut und barg einen Schmerz, der ihn zwang, sich auf die Seite zu rollen. Eine Hand strich über seine Stirn, seine Wange hinab, über die nackten Schultern und den Rücken bis an sein Gesäß. „Megan“, murmelte er, kuschelte sich eng an und endlich bekam sein Körper die Erholung, die er so dringend brauchte. Er schlief tief und fest ein.
Nach einem kargen Frühstück aus Fladenbrot, getrockneten Datteln und schwarzem Kaffee brachen sie Montag in aller Frühe auf. Das Abbauen der Zelte und das Verstauen des Gepäcks überließen die Studentinnen mal wieder den Männern. Nur die rothaarige Deryn half ihm zumindest, die Feuerstelle mit Sand zuzuschütten und die Wasserkanister zu den Kamelen zu tragen.
Sie war ihm die Sympathischste der Frauen, denn sie sprach nicht viel und hielt sich meist schüchtern im Hintergrund. Im Laufe des Tages geriet sie zu seinem Schatten, bis sie mit ihrem Kamel auf gleicher Höhe ritt. Weil sie ihn nicht ansprach und auch sonst nicht störte, kümmerte es ihn nicht. Als sie am Nachmittag den schmalen Kamm eines Felsrückens entlangritten, riss sie ihn aus seiner Versunkenheit.
„Du wälzt Probleme, nicht wahr? Es geht um eine Frau.“
Er blickte auf, wusste nicht, was er antworten sollte. Stattdessen beobachtete er Virgin, der einige Yards voraus an einemHang herumkletterte. Im nächsten Augenblick schrie er auf. „Nicht bewegen, Virgin.“
Die anderen hatten vor ihnen gestoppt, um das nächste Lager aufzubauen. Virgin hielt in der Bewegung inne und warf ihm einen fragenden Blick zu.
Dix glitt vom Sattel, riss während des Hinabrutschens sein Gewehr aus der Halteschlaufe und schwankte auf den ersten drei Schritten, bis er festen Halt fand.
„Ein Schlangennest auf drei Uhr“, raunte er. „Vier Schritte entfernt.“
In Virgins Augen blitzte Panik auf.
„Ganz ruhig, Virgin. Beweg dich ganz langsam rückwärts.“
Neben Dix tauchten Neil und Wade auf.
„Was für Viecher sind das?“
„Wenn der Reiseführer recht hat, könnten das Palästina Vipern sein. Ziemlich giftig“, antwortete Wade.
„Fuck“, fluchte Dix vor sich hin und setzte hinzu: „Stehen bleiben, Virgin, und nicht bewegen.“ Er wandte sich an Neil. „Er ist umzingelt von den Viechern. Eine links von ihm, zwei rechts und hinter ihm habe ich auch zwei gesehen. Nach vorn ist der Weg versperrt, die Klippen sind zu steil und außerdem könnten da noch mehr Schlangen sein.“
„Dreck! Hast du eine Idee, was wir tun sollen?“
„Auf keinen Fall rumballern. Vielleicht geraten die Viecher in Panik, wer weiß. Ich habe noch nie mit Schlangen gekämpft. Wade, kümmer dich um die Frauen und führ sie mit den Kamelen von hier weg. Neil, du könntest dich unsichtbar machen und mit deinem Gewehr den Hang hinunterklettern. Wenn du nah genug an den Schlangen dran bist, stößt du sie mit dem Lauf einige Yards fort. Ich gebe dir Deckung und feuere, wenn eine zustoßen sollte.“
„Bist du irre, Mann? Was, wenn die mich wittern? Außerdem sind mir deine Reflexe zu beschissen.“
„Hast recht, war keine gute Idee. Nur leider die einzige, die ich grad
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