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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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sie am Ende durchdrehen, den Mut verlieren und um ihr armseliges Leben rennen?
    „Drei Menschen werden sterben, wenn du das tust.“
    „Ja, vielleicht. Vielleicht findet die Polizei sie aber auch rechtzeitig. Vielleicht gibt es nicht allzu viele leer stehende Fabrikhallen in L. A. und sie können sie retten.“
    „Da arbeitest du mit ziemlich vielen Unbekannten. Wenn es schiefgeht, wird auch Jamie dran glauben. Oder träumst du davon, dass von dem Geständnis etwas übrig bleibt?“
    „Meine Aussage in Verbindung mit meiner Entführung wird Jamies Schuld zumindest fragwürdig erscheinen lassen. Heißt es nicht, im Zweifel für den Angeklagten?“ Sie nickt in seine Richtung. „Man wird die Fotos bei Ihnen finden.“
    „Ein Restrisiko bleibt“, erwidert er und bleibt gelassen. Ein entscheidender Moment steht bevor. Wie viel Zivilcourage besitzt sie? Wird ihr der eigene Hintern am Ende wichtiger sein als das Leben anderer? „Dennoch werden definitiv drei Menschen sterben und du wirst dir dein Leben lang Vorwürfe machen, dass du es hättest verhindern können. Kannst du damit leben?“
    „Was ist, wenn ja?“
    „Beweis es, Cindy. Spring auf und schrei um Hilfe. Bis man mich überwältigt, habe ich lange die Nummer gewählt. Ich brauche nur eine einzige Taste zu drücken. Ich kann den Countdown nicht nur stoppen, ich kann auch für eine sofortige Detonation sorgen. Buff!“
    Es ist erstaunlich, welche Leistungen das Gehirn zu erbringen vermag, wenn es um das nackte Überleben geht und welche Veränderungen Todesangst in einem Menschen hervorzurufen vermag. Es ist eben an jedem Sprichwort etwas dran. Not macht erfinderisch. Cindy kämpft um ihr Leben, diese Chance hat bisher keine seiner Trophäen gehabt.
    Sie rührt sich nicht und er weiß, dass sie nicht aufspringen wird. Cindy gehört zu der Art von Menschen, die ihr Leben riskieren und jederzeit einschreiten, wenn andere in Gefahr geraten. Sie denken nicht nach, sind sich in diesen Momenten wahrscheinlich nicht einmal bewusst, dass sie ihren Arsch riskieren. Sie handeln. Manchmal werden sie zu Helden.
    „Du bist eine geborene Heldin, Cindy. Du wirst es nicht riskieren.“ Er spielt mit dem Feuer. Die Glut frisst sich wie ein gemächlicher Lavastrom durch seine Adern, erhöht den Kitzel und jagt ihn in unglaubliche Höhen. Er fühlt sich so gut wie seit Jahren nicht mehr.
    „Ich werde mich nicht darauf verlassen, dass Sie mich an einen Ort bringen, an dem ich keine Möglichkeit mehr habe, auf mich aufmerksam zu machen und zu glauben, dass Sie Ihr Versprechen halten. Ich habe weniger zu verlieren als Sie.“
    Er lächelt. Sie beweist absolute Stärke, mehr noch, als er ihr ohnehin zugetraut hat. Wie viele andere hätten längst kapituliert? Mit Panik reagiert, gleich am Krankenhaus. Sie hätten wimmernd um ihr Leben gefleht, ohne Überlegung um Hilfe geschrien oder versucht, sich ihm zu entreißen. Dieses Risiko hat er einkalkuliert, aber auf eine gewisse Weise hat er geahnt, dass es so nicht kommen wird. Er hat gespürt, dass Cindy anders ist. In seiner Vorstellung hat er sie nicht vor dem Krankenhausportal getroffen, sondern sie als Dr. Aldrich in ihrem Zimmer aufgesucht und sie aufgefordert, ihn zu begleiten. Sie hätte vom ersten Moment an gewusst, wer er ist, auch wenn die Maske jedem anderen täuschend echt ein anderes Bild vorgaukelte. Ihm ist nie etwas anderes in den Sinn gekommen, als dass sie ihm aufopferungsbereit folgen wird, sofern er ihr nur den geringsten Anlass zu der Hoffnung gab, ihren Fehler, bei Maya anzurufen, wiedergutzumachen und Jamie zu retten.
    Im ersten Moment hat Panik sie durchflossen, er konnte ihren Angstschweiß riechen. Aber sie ist nicht durchgedreht. Ob sie sofort angefangen hat, sich einen Plan auszudenken? Oder ist sie zunächst in Resignation verfallen und hat erst nach und nach den Schock überwunden und ihre Gehirnzellen auf Trab gebracht? Er versucht, sich in ihre Lage zu versetzen. Auch er würde alles daran setzen, sich zu überlegen, wie er seinem Entführer und dem drohenden Tod entkommen kann. Wenn man allerdings erst begriffen hat, dass das Sterben unausweichlich ist, setzt eine Phase der Gleichgültigkeit ein. Cindy glaubt noch an das Leben. Wie dem auch sei, ihr Versuch gleicht einem Katz- und Mausspiel. Ihr Blick drückt wilde Entschlossenheit aus. „So. Und was stellst du dir stattdessen vor? Dir bleiben offensichtlich nicht viele Alternativen.“
    Sie nickt bedächtig. „Eine schon.“
    Sie muss sich

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