G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
versuchen.“
Ein leichtes Zucken spielte um ihre Mundwinkel, als unterdrückte sie Erheiterung. Seine Hoffnung schnellte auf wie ein Stehaufmännchen.
„Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen? Ich könnte Ihnen die Adresse des wirklich und wahrhaftig zweitbesten Fitnessstudios der Stadt nennen.“
Obwohl sie ihm umgehend antwortete, kam ihm die Pause wie eine Ewigkeit vor.
„Nun gut. Okay, Mr. Dixon.“
„Nennen Sie mich Dix.“ Er schenkte ihr seinen treuesten Hundeblick und entlockte ihr endlich ein Lachen.
„Okay, Dix. Sag Megan zu mir.“
Zehn Minuten später saßen sie sich in einem Straßencafé gegenüber, jeder eine Tasse Caramel macchiato vor sich. Vorsichtig setzte sie das heiße Getränk an die Lippen und trank einen Schluck. Bei dem Wetter wäre eine Piña colada angebrachter, die Sonne brannte auf der Haut, obwohl es noch früher Vormittag war.
„Ich tipp drauf, dass du neu in der Stadt bist.“
Megan nickte, tief in Gedanken verloren. Gott, dieses Haar. Ihr Duft. Zu gern wäre er näher an sie herangerückt, um mehr von der aphrodisischen Note zu erhaschen. Handelte es sich um ein Parfüm oder ihr Shampoo, das so wunderbar roch? Oder allein ihre Haut? Prompt stellte er sich Megan nackt vor. Die mittelgroßen Brüste, die sich formvollendet unter ihrem T-Shirt abzeichneten. Sie würden perfekt in seine Handflächen passen, sich an seine Finger schmiegen und erst recht würde es wundervoll sein, das Gesicht zwischen den Hügeln zu vergraben. Oder erst … Seine Hose wurde zu eng.
Ihre Haut schimmerte zart gebräunt, auf eine natürliche Weise, die vermuten ließ, dass sie viel Zeit im Freien verbrachte. Nach Sonnenstudio sah es nicht aus – aber auch nicht nach einem längeren Aufenthalt in Kalifornien. Ihre Hautfarbe stellte den ersten Anhaltspunkt dar, warum er tippte, dass sie nicht von hier stammte. Den zweiten schloss er daraus, dass sie ihm auf dem Flug von Denver nach L. A. begegnet war und den dritten, weil sie kein
California English
, auch als schwarznigerianischer Dialekt bezeichnet, sprach. Kalifornien – Schwarznigeria, spöttisch nach seinem ehemaligen Pr(ovi)inzregenten Arnold Schwarzenegger benannt. Megans Englisch klang vollkommen akzentfrei.
„Leider bin ich ab morgen für zwei Wochen beruflich unterwegs.“ Dix rieb sich das Kinn. „Aber ich würde dich gern wiedersehen.“
Megan reagierte nicht. Stattdessen musterte sie ihn, dass er sich vorkam wie unter einem Röntgengerät. Er schluckte. Was mochte hinter dieser süßen Stirn vor sich gehen? Suchte sie nach passenden Worten, um ihm eine endgültige Abfuhr zu erteilen? Er versuchte, in ihrem Blick zu lesen, doch sie hatte eine undurchdringliche Maske aufgesetzt.
„Ich möchte dir ein Angebot machen.“ Megan starrte auf seine Hände.
Er lehnte sich zurück und wartete. Sein Herzschlag tat einen außerplanmäßigen Hüpfer.
Lass uns um eine Ecke verschwinden, heißen Sex haben, und dann getrennter Wege gehen. Das ist es doch, was wir beide wollen, oder?
Noch heißere Erregung schoss bei der Vorstellung in seine Lenden, dass sie ihm ein unsittliches Angebot machen und wie es klingen würde, wenn sie diese Sätze sprach. Holy cow, sein bestes Stück platzte fast.
„Ich biete dir hunderttausend Dollar, wenn du mich heiratest und für fünf Jahre an meiner Seite bleibst. Nach außen hin muss alles nach einer funktionierenden und glücklichen Ehe aussehen. Was du ansonsten treibst, ist mir egal, solange es nicht an die Öffentlichkeit dringt.“
Dix ließ die Kaffeetasse, die er gerade angehoben hatte, auf den Unterteller zurückfallen. Das restliche schwarze Gebräu verteilte sich über die Tischplatte. Einige Spritzer hinterließen hässliche Flecken auf seinem T-Shirt. Die Hitze der Tropfen brannte auf seiner Brust. Oh nein, es war nicht der Kaffee. Das Brennen kam von innen und schweißte ihm die Kehle zu. Er musste mehrfach schlucken und selbst dann fasste er noch nicht, was er gehört zu haben glaubte.
„Könn… könntest du das noch mal sagen?“
Megans Gesicht nahm die Farbe reifer Tomaten an. Dennoch wiederholte sie ihre Worte, wenn auch wesentlich knapper.
„Heirate mich.“
Megan schloss die Augen. Sie brachte es nicht fertig, Dix anzuschauen. Seine Gesichtszüge wirkten nicht weniger entgleist, als ihr Mut sich anfühlte und seine Antwort wollte sie schon jetzt gar nicht mehr hören. Hätte sie doch nur den Mund gehalten und wäre ihrer ersten Eingebung gefolgt. Sie hatte gespürt, dass er ihr
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