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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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sich einen Weg durch den Kopfschmerz und verebbt schon wieder, während sein Blick über den leeren Schreibtisch schweift. Wann hat es aufgehört, dass er sämtliche Strafprozesse vorgelegt bekam? Von den interessanten Fällen bearbeitet er höchstens einen im Jahr und das allein, um sein Image zu polieren und aufrecht zu halten. Sein letzter Prozess liegt bereits zehn Monate zurück. Spitzfindigkeiten ausarbeiten, Lücken finden, Beziehungen spielen lassen, Zeugen im Gericht während des Verhörs den Schweiß aus den Poren treiben, sichunnachgiebige Gefechte mit dem Staatsanwalt liefern, das alles hat ihm einen regelrechten Rausch verpasst.
    Eigentlich will er still vor sich hinlächeln in Anbetracht der Tatsache, dass er sich einen neuen Kick verschafft hat, doch der erwartete Schmerz beim Verziehen der Gesichtsmuskeln hält ihn ab. Der Ausgleich entlohnt ihn so viel prickelnder, als er es sich jemals erträumt hat.
    Seit fast vier Jahren arbeiten drei Junioranwälte in der Kanzlei, allerdings verkündet das Schild an der Hauswand nach wie vor allein
Hurst & Son
. Solange sich keiner der Junganwälte beschwert, wird Vater kein neues Schild anfertigen lassen. Es würde nur dazu führen, dass sich nach und nach in sämtlichen Gesellschaftsschichten die Bestätigung herumspricht, dass er nicht mehr die Position des Kronprinzen besetzt.
    Du ruinierst deine Gesundheit. Ich meine es nur gut, Junge. Schone dich. Du solltest zum Arzt gehen. Ich wünsche mir doch bald einen Enkel von dir. Und bei deinem Status und Verdienst hast du es nicht nötig, so viel zu arbeiten. Gönn dir mehr Freizeit
.
    Ja, finanziell hat er es nicht nötig. Vater zahlt ihm weiterhin ein fürstliches Gehalt und seine Familie ist ohnehin von Haus aus vermögend. Eine Ungerechtigkeit, dass Vater ihm die freie Zeit förmlich aufgezwungen hat. Nur, weil er sich hin und wieder wegen seiner Kopfschmerzen entschuldigt hat und einmal ein Vertreter für ihn einspringen musste, um ein Abschlussplädoyer zu halten. Dabei ist es in diesem Fall wirklich nicht tragisch gewesen. Den Prozess hatte er weit im Vorfeld gewonnen und der letzte Verhandlungstermin entsprach nur noch einer reinen Formsache. Nachdem an diesem Tag die bunten Sterne vor seinen Augen verschwanden und er die Lider wieder zu öffnen vermochte, fuhr er ins Büro. Dort musste er erfahren, dass Vater seine nie enden wollende Überfürsorglichkeit in einen Entschluss umgesetzt hatte, dem er sich wie stets nur beugen konnte. Eine einmal beschlossene Sache gilt für Vater als unumstößlich. Seitdem verbringt Bradly mehr Stunden zur Pflege seines Images im Golf- oder Tennisclub, bei Jagden oder Männerausflügen als im Büro. Anfangs hat es ihm keinen Spaß gemacht, und er hatte sich bereits Wort für Wort ein Plädoyer zurechtgelegt, in dem er Vater auffordern wollte, ihm wieder mehr Fälle zuzugestehen, da entdeckte er eine neue Leidenschaft. Seitdem gestaltet sich seine Freizeit ausgefüllt und manches Mal viel zu knapp bemessen, obwohl die Kanzlei ihm kaum Stunden abverlangt.
    Er stöhnt auf und lässt seinen Bürosessel nach hinten wippen. Sein Gehirn scheint im Schädel Achterbahn zu fahren, an die Knochenschale zu schwappen und zurückgeschleudert zu werden. Er hält den Schmerz nicht mehr aus. Seine Hände zucken wie von allein zu der Tablettenpackung. Eine am Tag, hat der verdammte Quacksalber gesagt und das elende Zeug hilft einen Dreck. Ärzte sollen ihm gestohlen bleiben.
    Ihm schwindelt und er zittert wie im Schüttelfrost, obwohl ihm nicht kalt, sondern heiß ist. Nur der Schweiß auf seiner Stirn nicht, der fühlt sich klamm und eisig an. Eigentlich stehen fast alle Empfindungen seines Körpers in eklatantem Gegensatz.
    Wie kann er trotz der Migräne eine Erregung haben? Sein Geschlechtsorgan pocht und schmerzt, dass er es sich am liebsten mit einer Axt abhacken würde. Er braucht dringend Entspannung, und zwar die der besonderen Art. Das Gefühl, das ihn aufbaut, das seine Sehnsucht stillt, ihm Schmerzen und Frust nimmt, Befriedigung und Glückshormone verschafft. Das darf doch nicht zu viel verlangt sein.
    Dieses Mistbalg ist verschwunden. Zuerst hat er gedacht, dass sie krank ist, sich aber dann gewundert, dass alle Rollläden des Hauses heruntergelassen sind, wann immer er vorbeigefahren ist. Morgen ist der vierte Mittwoch, seit drei Wochen ist sie nicht wieder aufgetaucht. Krankheit, Urlaub, alles hat er ausgeschlossen und mittlerweile herausgefunden, dass Jamie sie ihm entzogen

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