G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
Geruchssinn und Neil als unsichtbaren Begleiter einzusetzen, dann wäre die Aufgabe binnen weniger Stunden erledigt gewesen.“
Es war doch alles gut gegangen, worauf wollte Max hinaus?
„Stattdessen hätte ich dich an einen Fall hier in L. A. setzen können, bei dem ein Perverser sich über Internet-Chatrooms Kontakte zu jungen Mädchen verschafft. Es hätte einer 14-Jährigen das Leben retten können.“
„Fuck!“
Max legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Nimm es dir nicht zu Herzen, wir können nicht alle Verbrechen der Welt verhindern.“
„Aber es wäre schön, wenn durch unsere Gaben mehr Leben gerettet werden könnten.“
„Eben darum bleibe ich auf der Suche nach Menschen wie euch.“
„Warum sind wir so, Max?“
Ein unergründlicher Blick traf ihn. „Das weiß nur Gott, Dix.“
„Was weißt du über die Experimente?“
„Nicht genug, um mehr als Spekulationen anzustellen und das führt zu nichts. Es ist auch nicht wichtig. Ihr seid, was ihr seid. Ich habe das schon lange akzeptiert und beschlossen, das Beste daraus zu machen. Ihr stellt etwas Besonderes dar. Und ihr leistet etwas Besonderes. Darin werden wir gemeinsam immer besser werden.“
„Wollten sie damals eine Frankensteinsche Armee lebender Kampfmaschinen in den Krieg schicken?“
„Ich denke, etwas in der Art war der Hintergrund, ja.“
„Und als es nicht gelang, haben sie die Experimente abgebrochen.“
„So ungefähr.“
„Warum hat man die Opfer freigelassen und nicht umgebracht?“
Max wand sich in seinem Bürosessel, beinahe unmerklich, aber Dix spürte dennoch, dass er etwas geheim hielt.
„Komm schon, Max. Was weißt du darüber?“
„Also gut.“ Er schenkte Whiskey nach und diesmal füllte er auch das zweite Glas und schob es in Dix’ Richtung über den Tisch. „Ruf die anderen Jungs. Die Wahrheit geht euch alle an.“
Das kleine Büro drohte zu bersten, obwohl Wade und Virgin fehlten. Max lehnte sich mit dem Rücken gegen das Fenster und betrachtete eingehend ihre Gesichter. Atemlose Stille füllte die Luft.
„Mein Vater war der verantwortliche Leiter der Forschungsreihen.“
„Fuck!“ Hatte er das nur gedacht oder hatten es alle gleichzeitig ausgesprochen?
„Du hattest recht mit deiner Vermutung, Dix. Man wollte Kampfmaschinen züchten, Soldaten, die sich durch besondere körperliche Fähigkeiten auszeichneten. Durch Manipulation der DNA-Struktur dachte man, kurzfristig Veränderungen in der biologischen Entwicklung des Organismus schaffen zu können. Sie testeten, welche ethnischen Volksgruppen am leichtesten beeinflussbar wären, veränderten die Abfolge der Basen innerhalb der proteincodierten Gene, sorgten für Änderungen in den Basensequenzen oder nahmen einen kompletten Austausch vor, um bestimmte Mutationen hervorzurufen. Das ist jetzt überaus vereinfacht ausgedrückt und auch nicht wirklich wichtig.“ Er ging drei Schritte bis zur Wand und wieder zurück, rieb sich das Kinn und versuchte sichtlich, seine Erregung zu zügeln. Seine Augen blitzten zornerfüllt. „Mein Vater war der Schlimmste von allen. Nicht nur, dass er an sich selbst ebenfalls experimentierte, er zwang auch die anderen Mitarbeiter zu Selbstversuchen. Ihm reichte es nicht, dass ihm Dutzende Menschen als Versuchsobjekte zur Verfügung standen. Er nahm das Sterben von Gott-weiß-wie-Vielen in Kauf.“
Max’ Gesicht hatte eine ungesunde Färbung angenommen und seine Stimme klang schleppend. Dix spürte es mit jeder Faser seines Körpers, dass der Höhepunkt der Geschichte noch nicht erreicht war.
„Ein Laborant bot ihm endlich die Stirn, nachdem er heimlich genug Beweise gesammelt und sie an verschiedenen Orten deponiert hatte, von wo sie im Falle seines Todes an die Öffentlichkeit gelangen sollten.“
„Ist es ihm gelungen, das Unterfangen zu stoppen?“
Max nickte. „Die Regierung fürchtete einen Skandal. Angesichts der Gräueltaten an den Juden, die während des Krieges ans Licht kamen, blieb ihnen nichts, als den Forderungen des Laboranten zu folgen. Man ließ die noch lebenden Menschen frei.“
„Was passierte mit den Wissenschaftlern und dem Laboranten?“
„Die meisten Mitarbeiter wussten nicht genau, an was für einem Projekt sie mitarbeiteten, es gab nur eine Handvoll Personen, darunter mein Vater, die zum Schweigen gebracht werden mussten. Dies geschah seitens der Regierung dadurch, dass sie an einem anderen Projekt zum Einsatz kamen. Den Laboranten wollte man mit Geld ruhigstellen, aber er
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