Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
in etwa?“
    „Ende zwanzig, Anfang dreißig, schätze ich.“ Ms. Long tastet nach dem Blut an ihrem Hals, das langsam, aber stetig bis an den Kragen ihrer Bluse perlt. Sie stöhnt unterdrückt. Brave Frau.
    „Haben Sie eine Adresse?“
    Sie schüttelt den Kopf.
    „Eine andere Kontaktmöglichkeit? E-Mail? Telefon?“ Seine Hand schießt nach vorn, presst sich erneut auf ihren Mund. Dieses Mal ritzt er fester. Panik verzerrt ihr Gesicht.
    „Nicken“, sagt er. Er lässt ihr keine Wahl, ein Nein wird er nicht akzeptieren, selbst wenn sie in der Tat nichts weiß.
    Sie tut es. Er lockert die Hand.
    „Telefonnummer“, nuschelt sie unter seinen Fingern hindurch. Er zerrt sie in den Stand und schiebt sie um den Schreibtisch herum auf ihren Platz, drückt sie in den Chefsessel und stellt sich hinter sie. Nicht eine Sekunde löst er das Messer von ihrem Hals. Er drückt sie nach vorn. Sie weiß, was er erwartet. Ihre Hände zittern wie Espenlaub, als sie eine Schublade aufzieht und einen Organizer herausholen will. Er wartet nicht länger. In Filmen geben die Opfer oft gurgelnde Geräusche von sich, wenn ihnen die Kehle durchgeschnitten wird. Ms. Long sackt lautlos in sich zusammen. Ihr Kopf fällt zur Seite. Ein Strahl ihres Blutes ist über seine Hand und quer über den Schreibtisch geschossen, als die Klinge die Halsschlagader durchtrennt hat.
    In dem Raum befindet sich kein Waschbecken. An einem der weißen Kittel wischt er sich das Blut ab, rollt den Stoff zusammen und zieht sein Jackett aus. Er hängt es sich locker über den Arm, verbirgt darunter den Organizer und den Kittel sowie seine verschmierte Hand. An der Tür bleibt er stehen und lauscht. Er hört keine Schritte auf dem Korridor. Dennoch sagt er während des Aufziehens der Tür vorsichtshalber halblaut: „Vielen Dank für die Informationen, Ms. Long. Ich melde mich bald wieder.“
    Die Mühe hätte er sich sparen können. Der Flur ist menschenleer. Er schiebt den Schlüssel in das Loch und schließt den Raum von außen ab. Selbst wenn man Ms. Long vermisst, wird es einige Zeit dauern, bis man auf die Idee kommt, ihr Büro aufzubrechen. Unbehelligt verlässt er das Sanatoriumgelände.
    Nach ein paar Meilen macht er an einer Tankstelle Halt und sucht die Toilette auf. In der Kabine spült er sich das gröbste Blut in der Kloschüssel ab und stopft den Kittel in den Mülleimer. Im Vorraum wäscht er sich erneut die Hände und ist noch immer allein. Dennoch hat er nicht die Gefahr eingehen wollen, dass jemand den Raum betritt, während noch rot verfärbtes Wasser das Waschbecken entlangläuft.
    Er ist immer lieber doppelt vorsichtig als einmal unachtsam, auch wenn er die Improvisation hasst, zu der er durch das Handeln dieser verdammten McForest gezwungen ist. Megan Hannson und Kristin Schwarz. Er ist sicher, dass sie es sind. Jamie und Cindy McForest.
    Sein Jackett ist sauber geblieben. Er kontrolliert es noch einmal penibel, doch es zeigt keine Blutspuren, also zieht er es wieder an. Sein Wagen wartet vollgetankt. Er bedankt sich bei dem Tankwart, fährt einige Dutzend Yards weiter auf den angrenzenden Parkplatz und hält im Schatten eines Restaurantgebäudes. Dort packt er sein Notebook aus und stellt es auf den Beifahrersitz.
    Sein Herz klopft bis in die Schläfen, als er endlich den Organizer öffnet. Fein säuberlich in einer zierlichen Handschrift findet er unter dem Buchstaben H den gesuchten Eintrag. Hannson, Megan. Daneben in Klammern: Schwarz, Kristin. Darunter eine Nummer.
    Seine Finger fliegen über die Tastatur. Er überweist zehntausend auf Freemans Konto, greift zu seinem Handy und wählt die Nummer des Hackers.
    „Ich benötige ein paar weitere Informationen“, sagt er, ohne sich mit Namen zu melden. Der Fettsack wird wissen, mit wem er spricht. „Das Geld ist schon auf Ihrem Konto.“
    Freeman antwortet nicht direkt, aber Bradly vernimmt das Klicken einer Tastatur.
    „Okay, Alter“, hört er nach Sekunden. „Das Geld ist da. Was willst du?“
    „Einen Namen zu einer weiteren Telefonnummer, möglichst mit Adresse.“
    „Schieß los.“
    Er gibt Freeman die Nummer durch. Das Hämmern in seinem Kopf nimmt fast unerträgliche Ausmaße an.
    „Es ist kein Name zu der Nummer gespeichert.“
    Sein Herz sackt in die Hose, er ist kurz davor, sich zu übergeben.
    „Das Einzige, was ich dir sagen kann, ist, dass die Prepaid-Karte in Santa Monica, Kalifornien, gekauft wurde. Am 6. Juli. Cherry’s Mini Market. Die Adresse lautet

Weitere Kostenlose Bücher