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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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He­dsche­nin da­zu be­nutz­te, mein Wis­sen zu über­prü­fen. Ich ant­wor­te­te im Rah­men ei­nes Bar­ba­ren mit zehn­jäh­ri­ger Un­ter­rich­tung in vie­len Fach­ge­bie­ten.
    Schließ­lich ka­men sei­ne Män­ner zu­rück.
    Kei­ner von ih­nen war psi-im­mun. Ich konn­te ih­re Be­wußt­seins­in­hal­te ein­wand­frei er­fas­sen und dar­aus er­ken­nen, daß sie den Drei­mas­ter eben­falls für ein sehr gu­tes Schiff oh­ne ver­bor­ge­ne Män­gel hiel­ten.
    Als sie wie­der ver­schwun­den wa­ren, un­ter­zog mich He­dsche­nin dem letz­ten Test.
    »Al­so dar­um hast du ge­kauft, hm! Die ROD­KON-WHU ist in der Tat ein gu­tes Schiff. Warum hast du dich so lan­ge ge­wei­gert, das An­ge­bot des Her­me­mec zu ak­zep­tie­ren? Ein Mann von dei ner Art soll­te da­zu gu­te Grün­de ha­ben.«
    »Die hat er auch«, fuhr ich ihn an. »Was soll das schon wie­der? Seit wann traut man ei­nem whu­ro­la­ni­schen Gau­ner, wenn er einen Preis for­dert, der weit un­ter dem wah­ren Wert der Wa­re liegt? Hät­test du so­fort zu­ge­grif­fen? Wenn ja, müß­te ich dich einen Nar­ren nen­nen. Ich ha­be das Schiff von mei­nen Män­nern un­ter­su­chen las­sen. Sie ent­deck­ten kei­ne schwa­chen Stel­len.«
    »Die du ver­mu­tet hat­test, wie?«
    »Was sonst, Lur­ca­rio­ner! Wer ver­kauft schon et­was un­ter Wert? Her­me­mec muß be­rauscht, ein Schwach­kopf oder ver­zau­bert sein. Als ich das er­kann­te, ha­be ich ge­zahlt – wohl­ge­merkt mit Wa­ren, de­ren Ver­kauf mir der Of­fi­zier der Göt­ter, Bra­naghan, ge­stat­te­te. Willst du das et­wa rück­gän­gig ma­chen?«
    »Dein ge­sun­des Miß­trau­en ver­söhnt mich mit den All­täg­lich­kei­ten mei­ner Pflich­ten«, sag­te er seuf­zend. »Rod­kon, du bist zwei­fel­los der selt­sams­te Bar­bar, der je mei­nen Weg kreuz­te. Nach den Richt­li­ni­en ei­ner Wis­sen­schaft, die du nicht kennst, die wir je­doch Psy­cho­lo­gie nen­nen, mußt du ent­we­der der ge­schick­tes­te Ver­tre­ter ei­ner frem­den Macht oder ein er­staun­lich klar­den­ken­des Ge­schöpf von recht­schaf­fe­nem Ge­müt sein.«
    »Nimm das Letz­te­re an, wenn dir dei­ne Oh­ren lieb sind«, droh­te ich, das Schwert halb­wegs aus der Schei­de zie­hend. »He­dsche­nin, nie­mand wird mich dar­an hin­dern, nach Lur­ca­ri­on zu fah­ren, dort zu ler­nen und an­schlie­ßend mit den Schif­fen der Göt ter zu an­de­ren Wel­ten zu flie­gen.«
    »Das wird dir nie­mand ver­weh­ren, Per­ker«, er­klär­te er. »Aber hö­re und be­fol­ge mei­nen Rat. Dein Volk ist auch mein Volk, denn wir bei­de sind Kin­der der glei­chen Welt. Op­fe­re dich nicht um­sonst.«
    Er er­hob grü­ßend die Hand und ging. Vor der Lauf­plan­ke war un­ter­des­sen die An­ti­grav­platt­form an­ge­kom­men.
    »War­te, Freund!« rief ich ihm nach. »War­te!«
    Er blieb ste­hen und wand­te sich um.
    »Freund …?« wie­der­hol­te er sin­nend. »Noch kei­ner dei­ner Art, den ich ver­hö­ren muß­te, nann­te mich so. Nein – da ich mei­ne Oh­ren be­hal­ten möch­te, ak­zep­tie­re ich die An­re­de. Die­ses Pa­ket ent­hält gu­te See­kar­ten und In­stru­men­te der Göt­ter. Nut­ze sie! Du wirst da­mit ver­traut sein. Das ist üb­ri­gens ein Ge­schenk des Bra­naghan.«
    Er schau­te mich iro­nisch an. Wel­che Ent­geg­nung er­war­te­te er?
    »Ge­schen­ke gibt man Freun­den. Bra­naghan hät­te mich bei­na he tö­ten las­sen. Was will er da­mit bezwe­cken?«
    »Nur ei­ne rei­bungs­lo­se Über­fahrt. Der Ver­tre­ter der Göt­ter meint, Män­ner wie dich müß­te man be­hü­ten. Al­so sollst du wohl­be­hal­ten in mei­ner Hei­mat an­kom­men, wo man dich si­cher­lich weiter­schu­len wird. Viel­leicht, Rod­kon, se­hen wir uns ei­nes Ta ges an Bord ei­nes rie­si­gen Raum­schiffs wie­der.«
    »Ich wer­de dar­über nach­den­ken, ob ich von dir Be­feh­le an­neh­men kann«, murr­te ich, ihm den­noch zu­win­kend. »Leb wohl, Lur­ca­rio­ner! Rich­te dei­nem Herrn aus, ich hät­te den Weg auch oh­ne sei­ne Kar­ten ge­fun­den. In Ni­tra­byl der Düs­te­ren konn­te man gu­te Hin­wei­se er­hal­ten.«
    »Dar­un­ter auch Or­tungs­ge­rä­te, nicht wahr?« spöt­tel­te er. »Wenn du an­geb­lich durch Ne­bel und

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