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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­le­gen hat­ten, wa­ren von den de­ne­bi­schen Kom­man­dan­ten völ­lig igno­riert wor­den!
    Kei­ner hat­te den Ver­such ge­macht, die von et­li­chen zehn­tau­send Rie­sen­kraft­wer­ken ge­speis­ten Ab­wehr­schir­me mit kon­ven­tio­nel­len Waf­fen­strah­len zu durch­bre­chen.
    Die In­tel­li­gen­zen aus dem Sys­tem der Rie­sen­son­ne De­neb grif­fen mit dem Ro­ten Leuch­ten an, ei­ner über­di­men­sio­nal aus­ge­leg­ten Strah­lung, die das Ner­ven­sys­tem ei­nes Mar­sia­ners to­tal zer­stö­ren konn­te. Die wich­tigs­te Neue­rung an die­ser Waf­fe war die Tat­sa­che, daß ih­re Strah­lun­gen von kei­nem der be­kann­ten Hoch­ener­gie-Ab­wehr­schir­me re­flek­tiert oder ab­sor­biert wer­den konn­ten. Sie dran­gen durch und ver­seuch­ten die Ober­flä­che des Ro­ten Pla­ne­ten.
    Wir hat­ten es ge­wußt und dar­auf ge­war­tet! Nur Zeit­rei­sen­de wie wir, die über die Er­eig­nis­se in der fer­nen Ver­gan­gen­heit in­for­miert wa­ren, konn­ten es wis­sen.
    Kurz nach Mit­ter­nacht, am 31. März 2011 Real­zeit, hat­ten wir die ers­ten Mel­dun­gen mar­sia­ni­scher Schiffs- und Ge­schwa­der­kom­man­deu­re emp­fan­gen. Wir hat­ten nur zwei klei­ne Ge­rä­te an Bord der ROD­KON-WHU, aber an Bord des Atom-U-Boo­tes hat­ten wir grö­ße­re Emp­fän­ger in­stal­lie­ren kön­nen.
    Durch die ka­bel­ge­bun­de­ne und da­her ab­hör­si­che­re Ver­bin­dung zur HU­RON hat­ten wir an den Er­eig­nis­sen teil­neh­men kön­nen.
    Das gna­den­lo­se Mor­den in den Tie­fen des Welt­raums hielt noch im­mer an.
    Der Mond, in der Däm­me­rung deut­lich sicht­bar, glich ei­ner lo­hen­den Feu­er­ku­gel. Dort wur­den de­ne­bi­sche Flot­ten­ein­hei­ten von mar­sia­ni­schen Ver­bän­den emp­fan­gen und un­ter Auf­bie­tung al­ler Mit­tel zu­rück­ge­schla­gen.
    Weit über uns leuch­te­te der Raum in grel­ler Weiß­glut. Auf der nächt­li­chen Er­de war es hell ge­wor­den. Zehn­tau­send Kunst­son­nen, her­vor­ge­ru­fen durch spon­tan de­to­nie­ren­de Atom­ge­schos­se, ex­plo­die­ren­de Groß­raum­schif­fe und peit­schen­de Waf­fen­strah­len er­setz­ten das Licht un­se­rer Hei­mat­son­ne und tauch­ten die Nacht­halb­ku­gel des Pla­ne­ten in glei­ßen­des Licht.
    Und nun war die Son­ne wirk­lich auf­ge­gan­gen, aber sie ver­blaß­te ge­gen­über den Ge­wal­ten, die von De­ne­bern und Mar­sia­nern gleich­zei­tig frei­ge­ge­ben wur­den.
    Noch vor In­sicht­kom­men der Küs­te hat­ten wir die Se­gel ge­hißt, aber die HU­RON hat­te uns nach wie vor auf dem Ha­ken. Ich dach­te auch jetzt noch nicht dar­an, die vor­züg­lich funk­tio­nie­ren de Schlepp­ver­bin­dung zu lö­sen.
    Al­li­son kam auf­ge­regt auf mich zu. Er starr­te zum blitz­durch­zuck­ten Him­mel em­por und dann zur Küs­te hin­über. Sie war be­reits vom Back­deck aus zu er­ken­nen.
    »Kei­nen Kom­men­tar, Fra­mus«, wies ich ihn ab. »Wir blei­ben an der Lei­ne, so­lan­ge es geht.«
    »Wir wer­den von der Küs­te aus be­reits ge­se­hen«, be­schwor er mich. »Ir­gend je­mand wird sich über un­ser schnel­les Auf­kom­men wun­dern.«
    »Wie­so? Die ROD­KON-WHU läuft un­ter vol­len Se­geln vor ei­nem gu­ten, ach­ter­lich ein­fal­len­den Wind. Das sind die für die ses Schiff güns­tigs­ten Ver­hält­nis­se.«
    »Wir sind zu schnell! Die Fahrt be­trägt noch zwan­zig Kno­ten.«
    »Ge­nau das möch­te ich. Was den­ken Sie wohl, wer dort drü­ben bei dem Cha­os auf uns ach­tet? Bes­ten­falls die Män­ner der Wi­der­stands­or­ga­ni­sa­ti­on, denn sie dürf­ten uns er­war­ten. Wir blei­ben noch im Schlepp.«
    Er dreh­te sich um und ging wort­los da­von.
    Vor mir stand ein mar­sia­ni­sches Hy­per­funk­ge­rät mit ova­lem Bild­schirm und aut­ar­ker Ener­gie­ver­sor­gung.
    Es war un­vor­stell­bar, wie vie­le Ge­sich­ter, Da­ten und ty­pisch mar­sia­ni­sche Leucht­sym­bo­le in den letz­ten Stun­den dar­auf sicht­bar ge­wor­den wa­ren.
    Kom­man­dan­ten hat­ten ih­re Not­la­ge ge­mel­det, an­de­re be­rich­te­ten von Ab­schüs­sen.
    Am deut­lichs­ten wa­ren die knap­pen Durch­sa­gen des auf dem Mond ein­ge­bau­ten Ro­bo­ter­ge­hirns zu hö­ren. Wir kann­ten es

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