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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hier wie­der zu­sam­men­zu­bau­en? Wor­auf war­ten Sie noch?«
    »Sie ha­ben doch hof­fent­lich ei­ni­ge Be­ru­hi­gungs­sprit­zen un­ter Ih­rem schmut­zi­gen Kit­tel ste­cken, Sa­my?« er­kun­dig­te sich Al­li­son an­züg­lich bei Dr. Ku­lot.
    Der GWA-Me­di­zi­ner lä­chel­te ge­quält, hus­te­te und ent­geg­ne­te:
    »Män­ner Ih­rer Fa­kul­tät wis­sen an­schei­nend zu we­nig über psi-ge­schul­te GWA-Ge­nerä­le mit be­son­de­ren Fä­hig­kei­ten. Wenn die­ser Herr schi­zo­phren an­mu­ten­de An­wei­sun­gen aus­spricht, kön­nen Sie si­cher sein, den Ge­dan­ken­blitz ei­nes au­ßer­ge­wöhn­li­chen Ge­hirns in­di­rekt wahr­ge­nom­men zu ha­ben. Fah­ren Sie um Him­mels wil­len die An­ten­ne aus, oder er ver­speist Sie mit Haut und Haa­ren.«
    »Klas­se«, trom­pe­te­te Han­ni­bal. »Ich bin auch ein psi- ge­schul­ter GWA-Schat­ten. Die an­we­sen­den Stüm­per soll­ten wis­sen, was Sie von mir zu hal­ten ha­ben. Et­was da­ge­gen ein­zu­wen­den, Am­bro?«
    »Es wur­de von GWA-Ge­nerä­len ge­spro­chen, mein Herr. Sind Sie ei­ner?«
    Han­ni­bal ver­sprach fei­er­lich, ihn ir­gend­wie und ir­gend­wann in die hun­dert­acht­zehn­te Höl­le zu schi­cken. Wie­so er auf die hun­dert­acht­zehn­te kam, war mir ziem­lich un­klar; wie bei al­len dies­be­züg­li­chen Ver­glei­chen des Klei­nen.
    Ich woll­te um Ru­he er­su­chen, aber Fra­mus schrie viel lau­ter als ich. Wie­der ein­mal konn­te er sei­ne Hän­de nicht ru­hig­hal­ten und fuch­tel­te mir da­her so dicht vor der Na­se her­um, daß ich flu­chend in De­ckung ging. Er folg­te mir aber wie ei­ne ins Rol­len ge­ra­te­ne La­wi­ne. So war er nun ein­mal.
    »Die Boo­te der SWORD­FISH-Klas­se ha­ben nur fünf­hun­dertzwan­zig Ton­nen und sind 48,3 Me­ter lang«, don­ner­te sei­ne Stim­me. »Das sind Jagd­boo­te, mein Lie­ber! Von ei­nem La­de­raum kann kei­ne Re­de sein, ge­schwei­ge denn von Lu­ken, die groß ge­nug wä­ren, ein schwe­res Strahl­trieb­werk aus dem Druck­kör­per zu hie­ven. Wol­len Sie die ROD­KON-WHU et­wa mit ei­nem Ven­ti­la­tor über die ko­chen­de See trei­ben?«
    »Klar! Und Sie bla­sen in die Flü­gel hin­ein, da­mit sie sich auch dre­hen. Hoch­ener­gie­phy­si­ker kön­nen so et­was«, mein­te Han­ni­bal.
    Dies­mal schrie ich doch lau­ter als die auf­ge­reg­ten Her­ren. Ir­gend­wie muß­te ich auch Al­li­sons Hals um­klam­mert ha­ben, denn er streck­te plötz­lich die Zun­ge her­aus und rö­chel­te.
    »Ver­zei­hung«, bat May­koft an mei­ner Stel­le. »Der Chef macht nur Frei­übun­gen. Aber wenn Sie jetzt nicht mit Ih­rem zweck­lo­sen Ge­to­be auf­hö­ren, be­nut­ze ich Sie als Si­gnal­flag­ge. Mein Wort dar­auf. Was liegt an, Sir?«
    Die Fra­ge galt mir. Gra­ham G. May­koft war ein ver­nünf­ti­ger Mann. Er war we­sent­lich klei­ner als Al­li­son, da­für aber breit wie ein Ge­wicht­he­ber. Als Al­li­son Gra­hams ei­sig glit­zern­de Au­gen sah, hielt er es end­lich für an­ge­bracht zu schwei­gen.
    Ich wisch­te den Schweiß von der Stirn, warf den Prunk­helm auf die Ko­je und deu­te­te auf die Kar­ten.
    »Über­neh­men Sie das, Gra­ham. Funk­son­de aus­fah­ren und Com­man­der Walsh Re­tue an­ru­fen. An­wei­sung an die HU­RON:
    Das Boot hat Fahrt auf­zu­neh­men, sich vor die ROD­KON-WHU zu set­zen und mit sei­nen bei­den Was­ser­strahl­trieb­wer­ken den See­gang ab­zu­fla­chen. Wir lau­fen so dicht wie mög­lich auf und ge­ben vom Vor­schiff aus ei­ne Ra­ke­ten­lei­ne über. Da­mit ist die schwe­re Schlepp­tros­se über­zu­ho­len und an den ach­teren Turm­auf­bau­ten der HU­RON zu be­fes­ti­gen. Ge­ben Sie ei­ne reiß­fes­te Vi­si­phon­son­de mit hin­über. Die Tros­se ist am Kran­bal­ken vor der Back an­zu­schla­gen. Der hält den Zug ein­wand­frei aus, die Tros­se eben­falls. Dann nimmt Com­man­der Re­tue lang­sam Fahrt auf, bleibt aber mit der Turmo­ber­kan­te et­wa zwei Me­ter tief im Kel­ler. Die Tros­se hat im Was­ser zu ver­schwin­den. Der Schlepp­win­kel muß sau­ber ein­ge­hal­ten wer­den, oder die HU­RON zieht uns das Vor­schiff un­ter Was­ser, ehe wir die Lei­ne kap­pen kön­nen. Mei­ne Her­ren, wir las­sen uns mit et­wa

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