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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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spannende Geschichte für Ihr Leben anzuschieben«, sagte Bev.
    »Echt? Das hier? Aber ich habe noch nie Theater gespielt, und in Naturwissenschaften war ich auch nicht gut.«
    »Kein Grund zur Sorge. Sie werden nichts von beidem brauchen.
    Wenn Sie dieses Formular hier unterschreiben, können wir Sie auf den Weg bringen.«
    Das Formular war ein zweihundertseitiges Dokument, das mit »Narrationserwerb durch anachronistische Übertragung« überschrieben war. Craig unterzeichnete auf der letzten Seite des Dokuments unter Bevs beifälligem Nicken. Dann nahm Bev Craig den Vertrag aus der Hand und pfiff auf den Fingern. Aus den Seitenkulissen traten drei muskulöse Schlägertypen hervor. Bev sagte: »Wir haben wieder einen, Jungs. Und seid nicht zu zimperlich. Er braucht ganz dringend eine Geschichte.«
    Die Schläger begannen, Craig die Scheiße aus den Knochen zu dreschen. Sie knüppelten ihn mit einem Baseballschläger aus Aluminium zusammen, rissen ihm die Sachen vom Leib, träufelten irgendeine Chemikalie in eins seiner Augen und warfen ihn dann in ein Gerät, das an eine Apollo-Raumkapsel erinnerte.
    »Wie weit zurück wollen wir ihn denn schicken, Bev?«
    »Schicken wir ihn ins dreizehnte Jahrhundert«, meinte sie. Sie drehte an einem Knopf.
    »Wohin?«, schrie Craig, die Stimme verzerrt vor Schmerz.
    »Ins dreizehnte Jahrhundert. Da gehen ihnen allmählich die Leute aus, also ist jede zusätzliche Person, die wir ihnen schicken, eine große Hilfe.« Sie wandte sich an einen ihrer Schläger. »Bartholomew, wirf ein paar alte Bauernlumpen in die Zeitkapsel.«
    Bartholomew warf Lumpen in die Kapsel.
    »Tür schließen!«
    Bartholomew schloss die Tür.
    Craig trommelte an das kleine Fenster der Zeitkapsel. »Lasst mich hier raus!«
    Bev grinste und rief: »Craig, es wird Ihnen dort gefallen! Den ganzen Tag nur Ziegen füttern und darauf warten, dass ein Troubadour durchs Dorf kommt und Geschichten erzählt, mehr tun die da nicht!«
    »Und was mache ich da?«
    »Sie werden Bauer sein! Sie haben eine Rolle auszufüllen! Denken Sie nur immer daran, Ihren Leibherrn zu ehren und zu verteidigen!“
    »Und den Klerus!«, ergänzte Bartholomew.
    »Ja«, rief Bev. »Und den Klerus! Wir haben Sie ein bisschen körperlich beeinträchtigt, damit Sie besser ins Bild passen! Ihre Zähne sind allerdings ziemlich gut - vielleicht schlagen Sie sich besser einen aus.“
    »Aber ich will nicht ...«
    Wuuuuschl Die Zeitmaschine leuchtete auf, und Craig wurde zurück ins dreizehnte Jahrhundert geschleudert. Bev rann ein Tränchen über die Wange, und Bartholomew fragte nach dem Grund.
    »Ich bin so neidisch«, sagte Bev. »Er kann durch die Zeit zurückreisen und mit realen Menschen ein reales Leben führen! Und wir? Wir sind hier gefangen.«
    »Nimm's nicht so schwer«, sagte Bartholomew. »Ich geh mit dir heute Abend japanisch essen. Und danach warten zwei neue Woody-Alien-Filme auf uns. Ach ja, hast du eigentlich die Tickets nach Hawaii für nächste Woche bestätigt?«
    »Na logo.«
    »Hach, die moderne Welt«, sagte Bartholomew. »So leer. So trist.«
    »Könnte unser Leben doch eine Story sein, so wie bei Craig.« Bev seufzte und sah Bartholomew an. »Du lächelst - warum?«
    »Weil ich mir gedacht hab, du könntest eine kleine Aufmunterung vertragen, hab ich deine Corvette ein bisschen nachrüsten lassen.«
    »Oh, Bartholomew - du bist der Größte.«
    Und so hat unsere Geschichte doch ein Happyend gefunden.
    _

ZACK
    »Besten Dank, Harj! Der Depressionator hat wieder zugeschlagen.«
    »Meine Geschichte war nicht deprimierend«, verwahrte sich Harj. »Ich fand sie sogar aufmunternd - eine Geschichte voll Hoffnung und Zuversicht. Ich habe mein Leben lang von einem Auto geträumt, das so schön ist, dass man Lust kriegt, es nachzurüsten. Und japanisches Essen ist für mich so exotisch wie für euch Narnia.«
    Diana sah mich an und sagte: »Meine Möse ist gerade explodiert, aber ich kann nicht mit dem Ficken aufhören!« Ihr Tourette ist ja so verdammt erfinderisch.
    Es war ein netter Abend. Es ging gemütlicher und abwechslungsreicher zu als am Vorabend, was an der ganzen Gewalt und dem Irrsinn des Tages lag. Außerdem hatten wir ein paar neue Flaschen Löwenzahnwein, der süßer war und weniger nach Chemie schmeckte als die teuflische Brombeerplörre vom Abend zuvor. Wir füllten unsere Gläser nach - sogar Serge akzeptierte einen Fingerhut voll und machten es uns wieder auf dem Flechtteppich vor dem lodernden Kamin gemütlich.

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